Wie du deine optimale Kameraausrüstung zusammenstellst (Teil 2 von 2) …

Gestern hatte ich in Teil 1 Tipps zum richtigen Kamerakauf gegeben, heut’ kommen wir zu den Objektiven und welche Brennweiten-Bereiche sinnvoll sind.

I had a dream!

Brauchst du wirklich so viele Objektive? Hier findest du Rat!


Ja, als ich jung war träumte ich: Davon, alle Brennweiten mein eigen zu nennen, sie zu besitzen und zu benutzen! Leider bin ich nicht mit dem Silberlöffel im Mund zur Welt gekommen! So musste ich bei meiner ersten eigenen Kamera mit einem Normalobjektiv klarkommen. Ich weiß also nur zu gut, was gerade in deinem Kopf vorgeht, wenn du an den Ausbau deiner Kameraausrüstung denkst. Und auch, warum gerade die vielen verschiedenen Brennweiten-Bereiche dich ins Grübeln bringen.

Aber du bist in bester Gesellschaft: Einsteiger in die Fotografie denken häufig, dass sie Objektive mit Brennweiten von 8 – 600 mm oder mehr besitzen müssten. Dem ist nicht so!

In Wirklichkeit sprechen gegen diese “Denke” zwei ganz handfeste Fakten:

  1. Es ist absolut nicht notwendig, den gesamten Brennweitenbereich lückenlos abzudecken.
  2. Ein Fotograf braucht keine extremen Brennweiten, um tolle Fotos zu machen.

Schauen wir uns also an, welche Kriterien für den Objektivkauf wichtig sind, welche Brennweiten du wirklich benötigst und auf welche du verzichten kannst.

In diesem Artikel nenne ich alle Brennweiten für das verbreitete APS-C-Format. Ganz unten im Fazit nenne ich dann aber noch, welche Brennweiten bei den anderen Sensorformaten sinnvoll sind, ok?!

Du brauchst nicht jeden Millimeter!

Fakt ist, du brauchst niemals jeden Millimeter Brennweite. Es ist sogar sinnvoll, bewusst Lücken in den Brennweiten-Bereichen zu lassen.

Wenn du wirklich versuchen solltest, den gesamten Brennweiten-Bereich vom Fisheye bis zum extremen Teleobjektiv abzudecken, wirst du vor eine echte Herkules-Aufgabe gestellt: Nämlich doppelt so viel Equipment mit dir zu tragen, wie nötig. Nebenbei bedeutet dies auch noch, dass du viermal öfter Objektive wechseln wirst, anstatt Fotos zu machen. Klingt das sexy?! Neeee!

Tatsächlich ist es ganz einfach, einige Schritte vor oder zurück zu gehen, anstatt wegen einigen Millimetern Brennweite ein Objektiv zu wechseln.

Ein Superweitwinkel mit 10 – 20 mm Brennweite

Deshalb hier meine Empfehlung: Versuche nicht ein Set von Zooms mit zu jedem Shooting zu bringen, wie zum Beispiel ein 10 – 20 mm (Superweitwinkel-Zoom), dann ein 17 – 55 mm (Universal-Zoom) und schließlich noch ein 55 – 300 mm (Telezoom). Selbst wenn du all diese Brennweiten besitzt, könntest du durchaus das 17 – 55 mm zu Hause lassen und stattdessen nur eine 35 mm Festbrennweite einpacken. Zusammen mit den beiden anderen Zoomobjektiven hast du praktisch alles, was du benötigst.

Auch wenn du ausschließlich Festbrennweiten besitzt, brauchst du nur drei Objektive: Ein Weitwinkel, das Normalobjektiv und ein leichtes Tele sind meist alles, was du benötigst. So machst du mehr Fotos, anstatt dich mit ständigen Objektivwechseln zu beschäftigen.

Weniger ist also mehr: Weniger Optionen bedeutet tatsächlich, dass du mehr fotografierst, mehr Bildkontrolle betreiben kannst und so letztendlich das Optimum aus deinem Motiv herausholen kannst. Und das alles, ohne dich allzu sehr um deine Kameratechnik kümmern zu müssen.

Ein lichtstarkes Universalzoom reicht, um 80 % all deiner Fotos zu fotografieren!


In der Praxis reicht für die allermeisten Menschen ein Universalzoom (17 – 55 mm) aus. Vom Weitwinkel über die Normalbrennweite bis hin zum leichten Tele hast du so alles bei dir und kannst etwa 80 % aller Motive damit fotografieren. Bist du zusätzlich noch an Tier- und Sportfotografie interessiert, könntest du dir noch ein Telezoom dazu kaufen. Bezogen auf das APS-C-Format wären also Brennweiten-Bereiche von 17 – 55 mm und 55 -200 oder 55 – 300 mm ausreichend.

Nimm nichts doppelt mit!

Ein weit verbreiteter Fehler ist es, Objektive mitzunehmen, deren Brennweiten-Bereich sich zum Teil auch in anderen Objektiven befindet. Solltest du also schon ein 10-24 mm Superweitwinkel eingepackt haben, musst du nicht noch zusätzlich ein Universalzoom mit 17 – 55 mm Brennweite mitnehmen. Die Überschneidung von 17 – 24 mm mm ist nicht notwendig und bringt eigentlich nur überflüssigen Ballast mit sich. Entscheide dich also im unteren Brennweiten-Bereich nur für eines dieser beiden Zooms.

Lass das Universalzoom weg und nimm ein Telezoom mit, dass etwa bei 55 mm beginnt. Für den Bereich zwischen 24 und 55 mm reicht es völlig aus, einen kleinen Schritt vor oder zurück zu machen. Wenn du dann noch ein 40 mm Makroobjektiv dabei hast, kannst du dieses für die Lücke zwischen 24 mm und 55 mm nutzen. Außerdem kannst du so die zweite Funktion, das Fotografieren im Makrobereich, direkt mitnutzen.

Nimm auch Objektive mit, die zwei Dinge können. Der Einsatz von lichtstarken Festbrennweiten ist besonders vorteilhaft. Wenn du solche Objektive mitnimmst, hast du nicht nur ein Objektiv für das Fotografieren bei Tageslicht, sondern direkt auch eines für das Fotografieren bei schlechtem, also wenig Licht.

Kaufst du dir ein Makroobjektiv von 100 mm Brennweite und Blende 2,8, ersetzt dir dieses praktisch ein Telezoom mit Blende 2,8 und 70 – 200 mm. Dabei ist es auch noch sehr viel kleiner und leichter als solche Telezooms. Zudem hat es noch den Vorteil, dass du damit auch im Nahbereich fotografieren kannst

Spar dir die Extreme!

Fast 100 Jahre lang in der Geschichte der Fotografie hatten Fotografen gar nichts anderes als Normalbrennweiten (35 mm). Aus heutiger Sicht und mit all den verschiedenen Brennweiten, die für uns heute normal sind, fast ein Fauxpas. Und trotzdem wurden damit wahrhafte Klassiker der Fotografie geschaffen!

Insofern wäre es sogar gar keine so schlechte Idee, eine Brennweite um die 35 mm zu besitzen – und gelegentlich nur damit loszuziehen. Große Künstler machen das auch heute noch.

Ein Fisheye mit 8 mm kommt extrem selten zum Einsatz!

Je weiter du von dieser Normalbrennweite abweichst in Richtung Weitwinkel (unter 17 mm) und Tele (über 300 mm), umso weniger häufig wirst du sie nutzen und umso größer, schwerer und auch sehr viel teurer werden solche Objektive.

Diese Objektive kosten nicht mehr, weil sie bessere Bilder machen, sondern weil sie in deutlich geringeren Auflagen produziert werden. Und natürlich auch, weil sie schwieriger zu entwerfen und herzustellen sind.

Brennweiten kürzer als 17 mm oder länger als 300 mm wirst du nur einen sehr geringen Teil deiner Shootingzeit benötigen. Aber herumtragen musst du sie 100 % der gesamten Zeit. Sie kosten außerdem mehr als andere Objektive und sind schwerer und größer.

20.000 € für ein Objektiv? Braucht nicht jeder! Aber lies mal die Bewertungen zu dieser Linse, es lohnt!!!


Es macht also sehr wenig Sinn, extreme Brennweiten herumzutragen. Es ist natürlich cool, die Möglichkeit zu haben sie zu kaufen und sie in sehr speziellen Situationen einzusetzen. Aber wenn du besonders heiß auf diese Brennweiten bist, dann lass mich dir mal ein Profigeheimnis verraten: Selbst Profis besitzen solche Objektive nicht! Falls Sie ein Fisheye oder ein 400 mm mit Blende 2,8 brauchen, dann leihen Sie solche Objektive nur für einen Tag. Das ist dir zu teuer??! Kauf einfach nicht diese so selten einsetzbaren Objektive, dann hast du jederzeit das Geld für das Ausleihen!

Einsteiger in die Fotografie haben üblicherweise das Gefühl, sie bräuchten unbedingt solche Objektive. Doch je mehr du lernst, umso mehr realisierst du, dass ein Normalobjektiv für viele Fotos einfach perfekt geeignet ist. Voraussetzung ist natürlich, du lernst damit umzugehen und lenkst dich nicht ständig durch das Herumspielen mit anderen Objektiven ab.

Nutzen vs. Brennweite
Brennweiten im Vergleich zur Einsetzbarkeit

Fazit

  • Du brauchst nicht jeden einzelnen Millimeter Brennweite!
  • Gib kein Geld für doppelte Brennweiten-Bereiche aus!
  • Spar dir die extremen Brennweiten!
  • DU machst das Foto, nicht dein Equipment!

Lass mich dir nun in paar konkrete Brennweiten-Empfehlungen für die verschiedenen, in Teil 1 vorgestellten Kamerasysteme geben.

Für das Vollformat kaufe dir ein Universalzoom von 24 – 70 mm und dazu ein Telezoom von 70 – 200 mm, wenn Tiere oder Sport dein Thema sind. Achtest du direkt darauf, dass diese Objektive recht lichtstark sind (Blende 2,8), dann benötigst du keine weiteren Objektive. Zumindest, solange du dich nicht spezialisieren willst.

Für APS-C-Kameras empfehle ich die Brennweitenbereiche 17 – 55 und 55 – 300 mm. Durch den Crop-Faktor hast du hier schon extrem lange Brennweiten, die auch auf Safaris vieles möglich machen. Möchtest du deine Kamera und ihre Grenzen etwas erweitern, empfehle ich dir noch eine lichtstarke Festbrennweite mit 35 mm (allgemeiner Einsatz) bzw. 50 mm (Porträt) dazu. Mit diesem Objektiv bist du bei sehr wenig Licht einsatzbereit und kannst Porträts mit einer sehr geringen Schärfentiefe machen.

Blende 0,9 – wow!!!


Bei einer 4/3-Zoll-Kamera empfehle ich dir Brennweiten von 14 – 42 und 42 – 150 mm. Da diese Kameras einen kleinen Sensor besitzen, wäre hier ein besonders lichtstarkes Objektiv für Porträts und bei wenig Licht mit über 800 € schon extrem teuer. Solltest du also sehr gerne Portraits mit geringer Schärfentiefe oder in extrem schlecht beleuchteten Situationen fotografieren möchten, empfehle ich dir eher eine Kamera mit dem APS-C-Sensor. Da kosten Kamera und lichtstarke Festbrennweite weniger, als dieses Objektiv!!!

Brennweiten von 20 – 1200 mm – meine uneingeschränkte Empfehlung bei den Kompaktkameras!!!


Bei den Kompaktkameras schließlich solltest du dich von vornherein für eine Kamera entscheiden, die einen möglichst großen Brennweiten-Bereich mitbringt. Achte besonders darauf, dass der Weitwinkel-Bereich nicht allzu schlecht ausgeprägt ist. Denn im Gegensatz zum Tele haben solche Kameras hier meist ihre Schwächen. Aber dafür glänzen Sie mit ihrer besonderen Stärke im Telebereich, denn es gibt  Kameras mit unglaublich langen Brennweiten.

Nur wenn du dich auf bestimmte Nischen spezialisieren möchtest, brauchst du andere Brennweiten. Mit den oben genannten Brennweiten-Bereichen sind 99 % aller Fotografen üblicherweise völlig ausreichend ausgestattet. Nur als Profi mit Spezialaufgaben, oder aber wenn du dich wirklich stark spezialisieren möchtest, benötigt man andere Objektive.

Aber das ist wieder ein anderes Thema, zu dem bald ein neuer Artikel folgt.

Hat dir dieser Artikel weiter geholfen? Oder hat er dir vielleicht sogar geholfen, teure Fehlinvestitionen zu vermeiden? Dann hinterlasse jetzt einen Kommentar, denn ich freue mich immer, wenn ich helfen kann. 🙂

Hausaufgabe November 2015

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Foto: Karsten Kettermann
Foto: Karsten Kettermann

Du willst wissen, was es mit den Hausaufgaben auf sich hat? Lies diesen Beitrag.

Die Aufgabe:

Zeigt Sonnenuntergänge – diese Fotos müssen im November 2015 fotografiert worden sein.

Viel Spaß! 🙂

Foto: Andrea Ossenkemper
Foto: Andrea Ossenkemper
Foto: Ju Tan
Foto: Ju Tan
Foto: Birgit Schmitz
Foto: Birgit Schmitz
Foto: Andrea Ossenkemper
Foto: Andrea Ossenkemper
Foto: Nina Vester
Foto: Nina Vester
Foto: Uli Sauerland
Foto: Uli Sauerland
Foto: Ju Tan
Foto: Ju Tan
Foto: Doris Tews
Foto: Doris Tews
Foto: Gudrun Domin
Foto: Gudrun Domin
Foto: Silke Falkus
Foto: Silke Falkus
Foto: Uli Sauerland
Foto: Uli Sauerland
Foto: Susan Lerch
Foto: Susan Lerch
Foto: Doris Tews
Foto: Doris Tews
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Uli Sauerland
Foto: Uli Sauerland
Foto: Brigitte Hermes
Foto: Brigitte Hermes
Foto: Susan lerch
Foto: Susan lerch
Foto: Birgit Schmitz
Foto: Birgit Schmitz
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Filke Falkus
Foto: Filke Falkus
Foto: Michael Jonat
Foto: Michael Jonat
Foto: Andrea Ossenkemper
Foto: Andrea Ossenkemper
Foto: Thomas G. Riedel
Foto: Thomas G. Riedel
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Sandra Guttschuss
Foto: Sandra Guttschuss
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Sandra Guttschuss
Foto: Sandra Guttschuss
Foto: Sven Domke
Foto: Sven Domke
Foto: Frank Recknagel
Foto: Frank Recknagel
Foto: Brigitte Hermes
Foto: Brigitte Hermes
Foto: Monika Vester
Foto: Monika Vester
Foto: Tom Neumann
Foto: Tom Neumann
Foto: Doris Tews
Foto: Doris Tews

 

 

Das Gewinnerbild stammt von Frank Recknagel. Ich gratuliere, Frank.:-)

Foto: Frank Recknagel
Foto: Frank Recknagel

Wie du deine optimale Kameraausrüstung zusammenstellst (Teil 1 von 2) …

 

… oder wie du mit möglichst wenig Equipment maximal viel fotografieren kannst.

Anekdötchen gefällig? Ich war jung. Und doof! 🙂 Ich habe mir damals eine Kameraausrüstung gekauft, einen schwarzen Kamerakoffer aus Alu (natürlich mit Platzreserve!), habe da alles rein gepackt und bin damit durch die Gegend gelaufen. Schwer, groß, unhandlich – doof einfach. 😉

Vor dem gleichen Fehler möchte ich dich und deine armen Schultern bewahren!

Außerdem werde ich ganz häufig von den Teilnehmern meiner Fotokurse gefragt, welche Kameras oder welche Objektive und Zubehör unbedingt benötigt werden. Das ist erst mal eine recht einfache Frage.

Der wirklich harte Teil dieser Frage ist, welche Kamera, welche Objektive, welches Zubehör und welche Taschen du wirklich besitzen solltest, um all das erledigt zu bekommen, was du möchtest! Ich bin selbst immer sehr erstaunt, wie viel Zeit ich damit verbringe, mir darüber Gedanken zu machen, was ich zum Fotografieren mitnehme. Dabei denkt die Welt da draußen doch, dass ich ein Experte bin! 😉

Die alles entscheidende Frage ist doch, wie du so wenig wie möglich mitnehmen und trotzdem soviel wie möglich damit anfangen kannst. Und zwar so schnell wie möglich und ohne Gehassel zwischen den einzelnen Fotos.

Den größten Fehler den Anfänger machen, ist in einen Laden zu gehen, und alles das zu kaufen, was sie tragen können. Es ist natürlich ok, das zu kaufen. Aber es ist niemals eine gute Idee, all das auch ständig mit sich zu führen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, eine möglichst effiziente Auswahl des Kameraequipments zu treffen und so wenig wie möglich mitzunehmen.

Schauen wir uns also an, was die Auswahlkriterium für die Wahl des richtigen Equipments ist.

Die Kamera

Die Kamera auszuwählen ist eigentlich der einfachste Teil des Ganzen. Du solltest die Kamera zuerst wählen, denn sie entscheidet darüber, für welche Einsatzzwecke sie optimalerweise zu benutzen ist. Außerdem ergibt sich aus der Wahl der Kamera, welche Objektive du kaufen musst.

Mach dir keine allzu großen Gedanken über die Kameramarke. Denn fotografieren kann man heutzutage natürlich mit jeder Kamera. Ich gebe zu, auch ich habe meine Lieblingsmarke, so wie viele andere Fotografen auch. Doch das hat sehr viel damit zu tun, dass man zum Beispiel die Bedienung dieser Kameras einfach logischer findet. Auch haptische Gründe spielen oft eine Rolle bei der Auswahl der richtigen Kamera, denn man möchte ja schon eine Kamera in der Hand halten, die sich einfach gut anfühlt. Wenn dann die Ergonomie noch stimmt und sich alle Knöpfchen da befinden, wo man sie erwartet, ist doch alles in Ordnung in der Welt eines Fotografen.

Ist die Wahl der Marke erst mal erledigt, solltest du dir nicht mehr zu viele Gedanken darüber machen. Innerhalb einer Kameramarke passt in der Regel alles wunderbar zueinander.

Bevor es losgeht noch einige Vorbemerkungen:

  1. In diesem Artikel gehe ich davon aus, dass du dir ein System zusammen stellen möchtest, das aus aktuellem Equipment besteht. Kameras, Objektive und weiteres Zubehör aus einem anderen Jahrtausend lasse ich mal unter den Tisch fallen. Nicht, weil man damit nicht fotografieren könnte. Sondern weil ich davon überzeugt bin, dass aktuelles Equipment das größte Potential für dich bereit hält. Ok? Dann legen wir los.
  2. Im Zweifel stecke lieber dein Geld in bessere Objektive (stark vereinfacht steht “besser” für mehr Lichtstärke), als in eine bessere Kamera.
    • Kameras werden gelegentlich ausgetauscht, gute Objektive behältst du in der Regel dein Leben lang (wenn du bei deiner Marke bleibst!).
    • Gute Objektive erweitern die gestalterischen Möglichkeiten jeder Kamera, selbst, wenn du aus finanziellen Gründen dafür einige technische Details “opfern” musst und dir nur die zweitbeste Kamera kaufen kannst.
    • Diese technischen Details (oftmals eine schnellere Seriengeschwindigkeit, höhere Auflösung, schnelleres und präziseres AF-System) werden nicht von allen Fotografen benötigt, eher für Spezialisten, deren Haupt-Arbeitsgebiet in kleinen Nischen zu finden ist.
    • Spielt Geld keine Rolle?? Dann kauf dir natürlich die besten Objektive UND die beste Kamera, die du bekommen kannst! 🙂
  3. Nicht die Kamera macht das Foto, sondern der Fotograf!!! Wenn du das Geld für die beste Kamera der Welt hast, dann kauf sie – du wirst Spaß damit haben. Aber erwarte nicht, dass deine Fotos dadurch auch nur einen Hauch besser werden!

Der Sensor

Worin sich Kameras generell unterscheiden, ist die Größe Ihres Sensors. Die Sensorgröße ist ein ganz wichtiges Kriterium, für welchen Einsatzbereich eine Kamera geeignet ist.

Generell kann man sagen, je größer der Sensor, umso eher ist diese Kamera für die Peoplefotografie geeignet. Und je kleiner der Sensor, umso eher ist die Kamera für den Einsatz langer Brennweiten, für maximale Schärfentiefe und unter schlechten Lichtbedingungen geeignet.

sensor-schaerfentiefe
Die Sensorgröße entscheidet über die Schärfentiefe

Insofern sind klein-sensorige Kameras optimal für Tierfotografen, Makro- und Landschaftsfotografen sowie Kneipen-Knipser geeignet. Schauen wir uns die einzelnen Sensorgrößen im Detail an.

Der Vollformat-Sensor

Eine typische Vollformat: Nikon D750


Dieser Sensor weist eine Größe von 24 × 36 mm auf und ist damit genauso groß, wie früher Negative oder Dias. Durch diese recht große Sensorgröße ist eine solche Kamera optimal geeignet für die Hochzeitsfotografie, für Portraits, für Familien- und Babyfotos. Natürlich aber auch generell für alle anderen Bereiche, in denen eine Person oder ein anderes Motiv vor einem völlig unscharfen Hintergrund freigestellt werden soll. Vollformat-Sensoren stecken meist in recht teuren Kameras und auch die Objektive sind nicht gerade billig. Dafür erhältst du aber ein Maximum an gestalterischen Möglichkeiten, denn natürlich kannst du mit solchen Kameras auch mit großer Schärfentiefe fotografieren.

Das APS-C-Format

Beispiel für eine APS-C: Die Nikon D5500


Diese Sensoren sind nur etwa halb so groß, wie Vollformat-Sensoren. Dadurch bieten Kameras mit diesen Sensoren deutlich mehr Schärfentiefe und empfehlen sich deshalb für den allgemeinen Einsatz. Sehr viel Schärfentiefe lässt sich mit diesen Kameras ganz einfach über die Blende erreichen, eine besonders geringe Schärfentiefe wie bei Vollformat-Kameras sind hingegen nur mit weiterem Zubehör möglich (lichtstarke Festbrennweite). Durch den Cropfaktor werden Brennweiten verlängert, was bei Tierfotografen und in der Sportfotografie von Vorteil ist. Ich empfehle eine solche Kamera für jeden engagierten Amateur der sich nicht gerade für auf die Peoplefotografie spezialisieren möchte. Eine Kamera für alles? Nimm diese!

Der 4/3-Zoll-Sensor

4/3-Zöller: Die Panansonic Lumix DMC-GH4EG-K


Kameras mit diesem Sensor, der noch einmal kleiner ist als der Sensor des APS-C-Systems, bieten noch mehr Schärfentiefe und besonders kleine Kameragehäuse. Dadurch sind solche Kameras prädestiniert für Reisefotografen, und für alle anderen optimal, die Wert auf eine kleine und leichte Kamera legen. Landschaftsfotografie und auch Makrofotografie sind mit diesen Kameras besonders leicht möglich. Für die Peoplefotografie hingegen eignen sich solche Kameras eher nicht, denn hier kosten lichtstarke Objektive für eine geringe Schärfentiefe ein halbes Vermögen.
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Kompaktkameras

Eine lichtstarke Kompakte: Sony DSC-RX100


Unter Kompaktkameras fasse ich alle Kameras zusammen, deren Sensor noch kleiner ist als das 4/3-Zoll-Format. Darunter fallen auch Bridgekameras, die häufig ebenfalls einen kleinen Sensor besitzen. Die großen Vorteile dieser Kamerasensoren liegen in der extrem großen Schärfentiefe, in ihrem kompakten Gehäuse, dem geringen Gewicht und der Besonderheit, dass bei diesen Kameras keine Objektive zu wechseln sind. Das bietet den Vorteil, dass kein Dreck auf den Sensor gelangen kann. Außerdem hast du schon alles in einem Gehäuse, teilweise bis zu extrem langen Brennweiten. Dafür ist mit diesen Kameras überhaupt nicht mehr an eine geringe Schärfentiefe zu denken. Denn Ihr Sensor bietet von Haus aus eine so große Schärfentiefe, dass sie für die Peoplefotografie wirklich ungeeignet sind, abgesehen von Schnappschüssen.

Fazit

Welche Kamera und welche Sensorgröße du auswählst, hängt ganz entscheidend davon ab, was du mit der Kamera fotografieren möchtest. Das allein sollte Kriterium für den Kamerakauf sein!!!

Natürlich ist, wenn du erst mal entschieden hast was zu fotografieren möchtest, das Kameragewicht ein wichtiges Kriterium. Doch zuerst du solltest du festlegen, in welchem Bereich du fotografieren möchtest, denn bestimmte Bereiche in der Fotografie erfordern einfach eine ganz bestimmte Art von Kamera. Und wenn du du dich für die unpassende Sensorgröße (für deine Lieblingsmotive) entscheidest, sind bestimmte Arbeiten einfach nicht möglich.

Ein befreundeter Fotograf hat vor kurzem einen guten Satz gesagt: “Ein Fotograf, der in jedem Bereich PERFEKT fotografieren können will, braucht von jeder Sensorgröße eine Kamera.”. WOW! Aber Recht hat er damit, das muss ich zugeben.

Empfindest du das als völlig übertrieben? Dann liegt das wohl daran, dass dein Ehrgeiz, in JEDEM Bereich der Fotografie PERFEKT fotografieren zu wollen, nicht allzu ausgeprägt ist. Auch das ist völlig ok!!!

Du willst also nur eine Kamera besitzen? Dann lass mich dir das APS-C-Format empfehlen. Als eierlegende Wollmilchsau bekommst du hier fast alle gestalterischen Möglichkeiten für einen kleinen Preis. Die Grenzen dieser Kamera kannst du mit wenig und kostengünstigem Equipment deutlich erweitern. Chapeau!

Hier kommst du zu Teil 2, in dem ich etwas zu den Objektiven und deren perfekter Kombination schreibe.

Welchen Sensor hast du in deiner Kamera? Und warum hast du dich dafür entschieden? Hinterlasse jetzt einen Kommentar, ich freue mich darauf. 🙂

poledancing, pupsen, posen …

… oder 10 einmalige Fotos, wie du mich noch nie gesehen hast.

Ein Aufruf an Teilnehmer meiner Kurse brachte geheime Fotos zum Vorschein: Bisher unveröffentlichte, sensationelle Fotos von mir, die ich am liebsten direkt gelöscht hätte. Aber nun sind sie halt da und sind einfach zum Schreien komisch – lass dich überraschen! 🙂

Das Kitobjektiv – meine Empfehlung

Wie du dich für das richtige Kitobjektiv entscheidest!

Vor wenigen Minuten erreichte mich die E-Mail von Alexandra aus der Schweiz. Sie fragt:

Bei einem Nikon Kit-Kauf für das DX bzw. APS-C-Format: Welches Objektiv würdest du für den Anfang empfehlen? Das 18 – 105 oder das 18 – 140 mm?

Da mich solche und ähnliche Fragen immer mal wieder erreichen, mache ich es hier etwas ausführlicher. Natürlich können diese Empfehlungen auch auf die Objektive anderer Hersteller übertragen werden, fast alle bieten Zoomobjektive mit ähnlichen Brennweitenbereichen an. Da Alex aber nun mal nach Nikon fragte, will ich gleich dabei bleiben, ok?!

Schauen wir uns erst mal die Kandidaten an, um die es hier gehen soll. Der Vollständigkeit halber füge ich noch DAS Kitobjektiv schlechthin hinzu, das 18 – 55 mm:

Vor der Entscheidung standest du wahrscheinlich auch, welches dieser Kitobjektive (oft auch Universalzoom genannt) du zu deiner neuen Kamera nimmst, oder?!  Mit irgendeinem Objektiv musst du ja nun mal fotografieren. Und wer komplett neu in die Fotografie einsteigt oder erstmals auf eine Spiegelreflex umsteigt, der weiß manchmal keinen Rat.

Doch oft möchten Verkäufer dir gleich eines der von Alexandra genannten Objektive mit verkaufen. Etwas Extraumsatz muss wohl sein… 😉 Doch bringt das dich und Alex weiter oder ist das nur für den Verkäufer gut?!

Legen wir also los mit den Kriterien für den Objektivkauf:

  • Was möchtest du damit fotografieren? Dazu sagt Alexandra leider nichts. Doch generell gilt: Je öfter du Sport, Tiere im Zoo oder in freier Wildbahn oder andere weit entfernte Motive fotografieren möchtest, umso mehr Brennweite solltest du haben.
  • Wie lichtstark ist das Objektiv? Alle o.g. Zooms sind gleich lichtstark, die Anfangsblende beträgt 3,5 im Weitwinkel-Bereich und 5,6 im Telebereich.
  • Welchen Brennweiten-Bereich benötigst du? Wie oben schon geschrieben, sind längere Brennweiten besser für weit entfernte Motive. Doch genau diese Motive könntest du besser mit einem speziellen Teleobjektiv abdecken. Insofern halte ich das Vorhandensein langer Brennweiten (also über 55 mm) in einem Kitobjektiv für nicht ganz so wichtig.
  • Wie ist die optische Qualität des Objektivs? Dir ist sicherlich klar, dass bessere Objektive (technisch) bessere Fotos ergeben. Doch selbst wenn du mit dem besten Objektiv der Welt fotografierst, aber selbst sehr unerfahren bist, wirst du höchstens mal zufällig ein gutes Foto machen. Klar, oder?!
  • Wie wichtig ist Packmaß, Gewicht und die Tatsache, dass du bei zwei Objektiven öfter mal wechseln musst? Es gibt ja auch Objektive, die als Reisezoom gleich den Brennweiten-Bereich von 18 – 300 mm abdecken…
  • Letztendlich ist auch der Preis ein nicht ganz unwichtiges Kriterium.

 

Das Kitobjektiv für unentschlossene Anfänger und Sparfüchse

Das 18 – 55 mm von Nikon

Du weißt noch gar nicht, wo die Reise mit dir und der Fotografie hingeht? Dann nimm das 18 – 55 mm. Hier hast du alle Brennweiten-Bereiche vom Weitwinkel bis zum leichten Tele dabei. Damit kannst du etwa 80 % aller Motive fotografieren, die der Normalbürger so fotografiert. Also  Landschaft, etwas Makro, Porträts und vieles andere mehr.

Weit entfernte Motive kannst du damit aber nicht fotografieren. Wenn du später weißt, dass dieser Bereich für dich wichtig ist, kaufst du halt ein Telezoom (55 – 300 mm) dazu.

Dafür ist es unsagbar günstig und bietet für das Geld sehr viel Qualität. Wenn du dann doch gelegentlich mal (!!) einen kleineren Ausschnitt haben möchtest, könntest du diesen in einer Bildbearbeitungssoftware aus dem Foto herausschneiden. Bietet, was den Ausschnitt betrifft, genau das gleiche wie eine längere Brennweite.

 

Das Kitobjektiv mit mehr Spielraum für Tier- und Sportfotografie-Verweigerer

Das 18 – 140 mm Kitobjektiv von Nikon

Tiere und Sport sind nichts für dich? Aber du möchtest etwas mehr Spielraum, was den Ausschnitt betrifft? Dann nimm eines der beiden, von Alexandra vorgeschlagenen Objektive (18 – 105 mm oder das 18 – 140 mm ). Doch erwarte keinen wahnsinnigen Unterschied zwischen den 105 und den 140 mm. Im Telebereich machen ein paar Millimeter mehr oder weniger keinen großartigen Unterschied.

Wenn der Preisunterschied nicht das Problem ist, kauf dir das 18 – 140er, wenn du wirklich weißt, dass Sport und Tiere niemals dein Thema werden. In diesem Objektiv hast du dann alles, was du jemals brauchen wirst.

Wenn du aber eventuell doch irgendwann mal vielleicht unter Umständen in diese Bereiche hinein schnuppern möchtest: Nimm das 18 – 105er und du sparst dir schon mal einen großen Batzen Geld ein, den du dann mit Zins und Zinseszins in ein paar Jahren gut in ein Telezoom investieren kannst. 😉

 

Das Kitobjektiv für Fortgeschrittene, Qualitätsfans und alle, die bei wenig Licht fotografieren möchten

Eine geringe Schärfentiefe läßt den Hintergrund unscharf werden.
Eine geringe Schärfentiefe lässt den Hintergrund unscharf werden – schick, oder?!

Ich habe es schon erwähnt, ein paar Millimeter mehr oder weniger machen keinen großen Unterschied. Bist du aber öfter mal bei wenig Licht unterwegs, willst ein Objektiv mit bester Qualität oder weißt schon um die Wichtigkeit der Lichtstärke, dann gibt es eine glasklare Empfehlung: Nimm unbedingt ein lichtstarkes Zoom!

Mit einer festen Anfangsblende wie z. B. 2,8 bietet es dir einfach bei wenig Licht eine bessere Performance, d.h. kürzere Belichtungszeiten. Die Folge sind weniger verwackelte Fotos. Chapeau!!!

Und den netten “Nebeneffekt”, dass du damit mit einer geringeren Schärfentiefe arbeiten kannst, muss ich nicht hervorheben, oder?! Schau dir das Foto links an, dann weißt du, wovon ich hier schreibe. 🙂

Ein lichtstarkes Universalzoom, hier ein Tamron

Schauen wir uns exemplarisch einen Vertreter dieser Objektivgattung an, das Tamron SP AF 17 – 50mm 2,8 Di II VC. Zum Preis des 18 – 140 bietet es eine durchgehende Blende von 2,8 und damit eine Erweiterung der Grenzen deiner Kamera. Sollte dich der vier mal so hohe Preis nicht stören, könntest du alternativ über das Nikon-Original Nikon AF-S DX Zoom-Nikkor 17 – 55mm 1:2,8G IF-ED nachdenken.

Bleiben wir beim Tamron: Ja, es hat einen deutlich geringeren Brennweiten-Bereich von “nur” 18 – 50 mm, aber das gleicht dieses Zoom aus, indem die optische Qualität besser als die der Kitobjektive ist. Und dann sind natürlich auch Ausschnitte besser möglich, die ja eine längere Brennweite “ersetzen” können.

Ein solches Objektiv wäre auch eine perfekte Grundlage, wenn du deine Kameraausrüstung aufbessern willst. Für alle, die vor langer Zeit mit ihrer Kamera eines der o.g. Kitobjektive gekauft haben, kommt irgendwann mal die Frage nach einer besseren Ausrüstung. Meine Empfehlung: Ich würde immer erst beim Objektiv anfangen, denn das Licht muss zuerst da hindurch, bevor die Kamera etwas damit anfangen kann. Die Blende 2,8 bietet viele Vorteile bei wenig Licht oder Porträts mit geringer Schärfentiefe – ach was sage ich: In allen Bereichen der Fotografie!!!

Solltest du dann später noch ein lichtstarkes Telezoom (z.B. Tamron SP 70-200mm F/2.8 Di VC USD ) dazu nehmen, hast du alles, was du jemals brauchst. Zumindest so lange du dich nicht auf einen Bereich der Fotografie spezialisierst. Aber das ist Stoff für einen anderen Blogbeitrag … 🙂

Was hast du für ein Kitobjektiv? Und bist du zufrieden? Hinterlasse jetzt einen Kommentar, ich freue mich drauf. 🙂

Fisheye – das Spaßobjektiv

Das Walimex Fisheye
Das Walimex Fisheye 12 mm für das Vollformat

Ich hatte mal einen Mathelehrer, den nannten wir Glubschi. Ja, okeeee er sah auch ein wenig glubschäugig aus und roch stark nach Fusel – aber vor der Tafel blühte er auf, da gab ihm das Stück Kreide in der Hand das Gefühl, dass Tangentialrechnung der Nabel der Welt werden könnte. Wenn wir ungläubigen Schüler es denn irgendwann mal begreifen würden…

Das ist lange her und zum Glück gehöre ich nicht zu den, aus meiner Sicht, bemitleidenswerten Menschen, die sich heute noch mit solchen Themen herumschlagen müssen. 😉 Welch Glück!

Statt dessen sind Objektive eher mein Thema – ich hatte es immer mit der praktischen Anwendung, mögen die zugrunde liegenden Theorien auch noch so praxisfern sein. Insofern mag ich das Zitat „Die Gesetze der Optik sind komplex und widerwärtig!“ (Verfasser unbekannt) aus einem Internetforum. Aber ich schweife ab!

Kommen wir zu diesem Fischauge- bzw. Fisheye-Objektiv. Das Walimex Fish-Eye mit 12 mm Brennweite (für die Vollformat) ist ein wirkliches Spaßobjektiv – brauchen tut man sowas nun nicht wirklich. Aber wenn es unter 1000 Fotos einmal zum Einsatz kommt, hat es eine ganz besondere Wirkung! 🙂

Öfter eingesetzt, nutzt sich der “Effekt” dieses Objektivs, schnell ab. Das ist ungefähr so, wie der Effekt der in den 80er Jahren verwendeten Sterngitterfiltern, die ebenfalls ab einem gewissen Prozentsatz im Portfolio eines Fotografen genervt haben.

 

Darf ich vorstellen?! Der Fisch!

Wenn es aber selten genug zum Einsatz kommt, dann hat es doch was. Schauen wir uns die technischen Daten an:

  • Die 180 ° Bildwinkel sorgen für ein vollflächiges Bild, mehr Bildwinkel würde für runde Bilder mit schwarzen Ecken sorgen.
  • Es ist perfekt geeignet für Übersichten, Innenräume, beengte Platzverhältnisse, ebenso für Reportagen mit dem “ganz-nah-dran-Effekt”.
  • Mit der größten Blende von 1:2,8 hat das Objektiv eine große Anfangslichtstärke, die aber nicht wirklich nötig wäre. Solche Objektive werden ohnehin immer mit einer extrem großen Schärfentiefe eingesetzt und selten mit offener Blende.
  • Es ist innenfokussiert mit einer Naheinstellgrenze von ca. 20 Zentimetern
  • Der optische Aufbau mit 12 Linsen in 8 Gruppen ist sehr aufwändig und sollte eine ordentliche Abbildungsleistung liefern.
  • Alle im Objektiv verwendeten Linsen sind mehrschichtvergütet – recht so. Gut für die Lichtausbeute, bessere Farbwiedergabe und den höheren Kontrast.
  • Die Blende wird manuell eingestellt.
  • Autofokus gibt es nicht, der wäre bei der unfassbaren Schärfentiefe aber auch nicht nötig.
  • Filtergewinde nicht vorhanden
  • Übrigens ist dieses Fish-Eye auch für das kleinere APS-C- bzw. DX-Format erhältlich – mit vergleichbaren Werten.

 

Fisheye: Die Praxis

Um 2 – 3 Blenden abgeblendet erreicht jedes Objektiv seine optimale Schärfe. So erreichst du bei Blende 5,6 – 8 ein Maximum an Schärfentiefe und holst die optimalste Schärfe aus dem Glas heraus. Hier also mein Tipp: Bei Einstellung auf eine Entfernung von 1 m  und Blende 8 erreichst du locker eine Schärfentiefe von 0,42 m bis unendlich –  einfach einstellen und nicht mehr darüber nachdenken. Die Schärfe ist beachtlich, für solch ein vergleichbar günstiges Objektiv.

Wer nun glaubt, dass dieses Weitwinkel einfach nur für “viel mehr drauf bekommen” gemacht ist, der irrt sich!!! Es ist dafür da, bei der Wahl der Perspektive um jeden Zentimeter zu kämpfen. Ja, richtig, jeder einzelne Zentimeter entscheidet über Wohl und Weh eines Fotos, das mit solch einem großen Bildwinkel gemacht wird. Deshalb solltest du wirklich genau darauf achten, wo du gerade damit fotografierst. Und wer meinen Einsteigerkurs hinter sich hat und über die Wichtigkeit der Perspektive hinsichtlich Hintergrund, Größenverhältnisse und Vogel-/Froschperspektive weiß, der kann gut nachvollziehen, was ich damit meine, oder?

Achtung: Beim Fotografieren besser Bauch, Füße und Finger einziehen – 180 Grad sind voll superkrass weitwinklig! 🙂

Das manuelle Einstellen der Blende ist sicherlich für alle, die analoge Zeiten nicht erlebt haben, eine Umgewöhnung. Aber mit gutem Willen ist man da schnell drin.

Nicht jedes Motiv ist für das Fotografieren mit dem Fisch geeignet, es bleiben zumeist runde Objekte, Bögen und öde Landschaften, welche praktisch jede beliebige Verzerrung zulassen, ohne dass sie gleich stört.

 

Fisheye: Ergebnisse

Ich selbst verfüge nicht über ein Fisheye. Bisher hatte ich niemals bei der Verwendung meiner Superweitwinkel (für Vollformat bzw. APS-C bzw. DX-Format) das Gefühl, noch einen weiteren Ausschnitt mit drauf haben zu wollen. Und das, obwohl ich diese Objektive sehr gerne und oft genug in der Landschaftsfotografie einsetze. All die anderen Bereiche, in denen ein Fisheye oft zum Einsatz kommt, gehören nun mal nicht zu meinen bevorzugten Arbeitsgebieten: Astrofotografie, Innenarchitektur, Meteorologie (Wolkenfotos), Unterwasserfotos.

Deshalb hat mir Birgit Schmitz einige Fotos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank, Birgit! 🙂

Walimex Fish eye Walimex Fish-eye Walimex Fischauge Walimex Fisheye

Fazit

Zugegeben, wirklich nötig ist es nicht in einer Fototasche. Wie bei allen besonders weitwinkligen oder langen Brennweiten sind die Einsatzmöglichkeiten (1 Foto unter 1.000) extrem niedrig, insofern ist der Preis bei solchen Objektiven relativ gesehen überproportional hoch. Bei einem Preis von über 500 € kein Schnäppchen, aber andererseits, wenn selten eingesetzt, eine gute preisliche Alternative zu den Originalhersteller-Fischeyes, die deutlich teurer sind. Aber Spaß macht es trotzdem. 🙂

Wenn du also

  • das Geld hast,
  • deine Möglichkeiten um einen minimalen Bereich erweitern willst und/oder
  • dein Aufgabengebiet genau die Einsatzmöglichkeiten des Fisheyes abdecken

dann kauf dir so ein Ding und werde glücklich. Meinen Segen hast du! 😉

Und? Hast du auch ein Fisheye? Was fotografierst du damit?

[alert-announce]Bist du an einem Blogbeitrag interessiert, in dem ich den richtigen Einsatz eines Fisheyes erkläre (von wegen um jeden Zentimeter kämpfen)? Dann hinterlasse einen Kommentar. Kommen genug zusammen, mache ich mir die Mühe, ok?![/alert-announce]

Hausaufgabe Oktober 2015

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HAG-10-2015-112Du willst wissen, was es mit den Hausaufgaben auf sich hat? Lies diesen Beitrag.

Die Aufgabe:

Zeigt Herbstbilder: Egal ob im Nebel fotografiert, wundervolle Herbstfarben, melancholische Stimmung oder den ersten Frost – diese Fotos müssen im Oktober 2015 fotografiert worden sein.

Viel Spaß! 🙂

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Foto: Sabine Kukies
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Foto: Doris Tews

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Das Gewinnerbild stammt von Susan Lerch – Glückwunsch Susan:

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Das Gewinnerbild. Foto: Susan Lerch
Foto: Jeanette Rzanny
Foto: Jeanette Rzanny

Eine besondere Erwähnung verdiente sich Jeanette Rzanny, die mit ihrem Bild sehr viele Bewertungen erhielt.

Sie hatte dieses Foto noch während des Fotokurs für Anfänger fotografiert – wenn das nichts ist?!! Glückwunsch, du Talent! 🙂

Gefällt dir ein Foto besonders? Verrate es mir und hinterlasse unten einen Kommentar – ich freue mich drauf! .-)

Hausaufgabe September 2015

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Du willst wissen, was es mit den Hausaufgaben auf sich hat? Lies diesen Beitrag.

HAG-09-2015-116Die Aufgabe:
Nehmt eure Kamera und stellt das Zoom auf das Nomalobjektiv ein (Vollformat = 50 mm, APS-C=30 mm, 4/3”=25 mm). Nun darf das Zoom nicht mehr verstellt werden. Fotografiert, was ihr wollt, aber ändert die Brennweite nicht. Alles andere wie immer: Standortwahl, Blende je nach gewünschter Schärfentiefe, Belichtungszeit kurz genug, Weißabgleich, ggf. manuell korrigieren.

Anmerkungen:
Mit dieser Aufgabe möchte ich erreichen, dass ihr euer Auge schult. Die Beschränkung auf eine Brennweite zwingt euch, stärker an dem optimalen Standpunkt zu arbeiten.
Außerdem wird das Nomalobjektiv unfassbar unterschätzt, klingt so nach Standard. Dabei haben Generationen von Fotografen über 100 Jahre lang nichts anderes besessen und trotzdem echte Klassiker geschaffen!!
Das kann ein unglaubliches Aha-Erlebnis sein, wenn ihr euch drauf einlasst!!!!

Hinweis zu den Ergebnissen:
In der Gruppe befinden sich absolute Neulinge direkt nach dem Einsteigerkurs ebenso, wie altgediente Amateure und auch Profis. Trotzdem haben alle miteinander Spaß, weil sie mit Respekt miteinander umgehen und an der Fotografie ein echtes Interesse haben. So kommt es auch, dass die Ergebnisse ein recht unterschiedliches Niveau aufweisen. Ein Einsteiger hat halt noch Übungsbedarf, viele haben halt noch keinen Bildbearbeitungskurs absolviert. Trotzdem bemühen sich alle um das bestmögliche Ergebnis – auf ihrem derzeitigen Kenntnisstand. Möge der geneigte Betrachter dies berücksichtigen und sein Auge sich mit Milde an den Ergebnissen erfreuen.

Hier sind nun die Ergebnisse der des Monats September 2015.

Foto: Uli Sauerland
Foto: Uli Sauerland
Foto: Chris Thiem
Foto: Chris Thiem
Foto: Sabine Kukies
Foto: Sabine Kukies
Foto: Thorsten Sander
Foto: Thorsten Sander
Foto: Birgit Schmitz
Foto: Birgit Schmitz
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Uli Sauerland
Foto: Uli Sauerland
Foto: US Fotografie
Foto: US Fotografie
Foto: Tom Neumann
Foto: Tom Neumann
Foto: Frank Recknagel
Foto: Frank Recknagel

 

Foto: Silke Falkus
Foto: Silke Falkus
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Jürgen Libertus
Foto: Oliver Kühnle
Foto: Oliver Kühnle
Foto: Silke Falkus
Foto: Silke Falkus
Foto: Frank Recknagel
Foto: Frank Recknagel
Foto: Birgit Schmitz
Foto: Birgit Schmitz
Foto: Thomas G. Riedel
Foto: Thomas G. Riedel
Foto: Chris Thiem
Foto: Chris Thiem
Foto: Thorsten Sander
Foto: Thorsten Sander
Foto: US Fotografie
Foto: US Fotografie
Foto: Frank Recknagel
Foto: Frank Recknagel
Foto: Uli Sauerland
Foto: Uli Sauerland
Foto: US Fotogtafie
Foto: US Fotogtafie

Aus allen eingereichten Fotos wählen die Gruppenmitglieder einen Gewinner. Diesmal hat Sabine Kukies gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!

Hier kommt das Gewinnerbild:

Foto: Sabine Kukies
Foto: Sabine Kukies

Gefällt dir, was du siehst? Dann hinterlasse jetzt deinen Kommentar!

Hausaufgabe des Monats

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HAG-10-2015-112In meiner Facebook-Gruppe für ehemalige Teilnehmer meiner Kurse (Zugang erhältst du erst nach dem ersten Fotokurs oder Fotoworkshop bei mir) bleiben wir in Kontakt, können die Mitglieder Fragen stellen (und bekommen von mir und anderen qualifizierte Antworten) und es gibt gelegentlich Aktionen, die ich nur dort ausschreibe.
Diese Gruppe ist sehr rege und die Mitglieder posten regelmäßig tolle Fotos. So kam irgendwann die Idee auf, dass ich doch eine monatliche Hausaufgabe stellen sollte, damit der Auslösefinger in Übung bleibt. Gesagt – getan!

Im September 2015 habe es die erste Hausaufgabe. Seitdem wird immer am Monatsersten ein neues Thema in der Gruppe ausgeschrieben. Eine Woche lang können die Mitglieder dann Likes für die eingereichtern Bilder verteilen. Wessen Foto die meisten Likes erhält, der siegt. Es geht um die Ehre allein, materielle Gewinne gibt es nicht. Dass die Teilnahme trotzdem so gut ist, freut mich natürlich meeega!! 🙂

[alert-announce]UPDATE:

Übrigens ist meine Facebook-Gruppe seit einigen Wochen für jeden zugänglich. Wenn du also mitmachen willst, das beantrage deine kostenlose Mitgliedschaft jetzt!

[/alert-announce]

Für alle, die es interessiert, sind hier die genauen Regeln für die Teilnahme:

  • Jeder fotografiert zur Hausaufgabe beliebig viele Fotos in dem Monat, in dem die Hausaufgabe gestellt wird. Bitte keine Fotos aus dem Archiv!!!
  • Ihr wählt die besten 3 Fotos aus. Lasst nur die allerbesten gelten!!! Bearbeitet diese nach eurem heutigen Kenntnisstand so gut es geht.
  • Diese bis zu 3 Fotos postet ihr dann bitte im Album, das für die jeweilige Hausaufgabe angelegt wurde.
  • Am Ende des Hausaufgabenzeitraums wird ein Gewinner gekürt und mit entsprechendem Handgeklapper hier in der Gruppe geehrt.
  • Ihr ahnt es schon, die Anzahl der “Gefällt mir”-Klicks entscheidet. Und damit es fair zugeht, wird die Klicks derer, die mit Fotografie ihr Geld verdienen (ja, auch die in Teilzeit!!!), um 25 % gekürzt. Sollte ich den Pro-Status bei dem einen oder anderen nicht wissen, bitte ich um Ehrlichkeit, wenn ich es versäumen sollte, die 25% abzuziehen.
  • Damit wir eine entsprechende Zahl Klicks zusammen bekommen, sollte jeder Teilnehmer nach Ablauf des Hausaufgaben-Monats mindestens 5 mal “Gefällt mir” klicken, gerne mehr. Alle Nicht-Teilnehmer dürfen natürlich auch abstimmen und beliebig oft “Gefällt mir” klicken.
  • Wer sein eigenes Bild mit “Gefällt mir” klickt, wird disqualifiziert!!

(Das schöne Herbstmotiv hat mir Jeanette Rzanny zur Verfügung gestellt.)

Was hältst du von der Idee? Hinterlasse einen Kommentar!

Wie ich fotografieren lernte …

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… und wie DU das auch schaffst!

Lass mich dir die Geschichte erzählen, wie es bei mir mit der Fotografie angefangen hat. Und wie es sich für eine gute Geschichte gehört, kannst du natürlich am Ende daraus etwas lernen. Doch fangen wir vorne an. 🙂

Es machte Klick!

Ich war zarte 15 Jahre alt und auf dem Lehrgang einer Jugendorganisation, der ich damals angehörte. Am Abend sollte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielen. Auf diese Übertragung der Europameisterschaft freuten sich von 40 Teilnehmern des Lehrgangs alle 39 anderen – nur ich nicht. Allzu groß war damals meine Aversion gegen Fußball, als dass ich mich aus rein geselligen Gründen dazu gesetzt hätte.

Also nutze ich die Gelegenheit, mich in dem alten Schloss, in dem der Lehrgang stattfand, herumzutreiben. Schließlich kam ich in die Bibliothek und mir fiel ein Buch über Fotografie aus den fünfziger Jahren in die Hände. Da war es um mich geschehen!

dacora dignette
Meine erste KAMERAdin!

Ich konnte das Ende des Lehrgangs kaum abwarten. Als das Wochenende und der Lehrgang vorbei waren, fuhr ich mit dem Rad in die Stadt und kaufte mir einen Schwarzweißfilm, einen Ilford FP4. Damit stand ich dann eine Stunde später hinter meinem Elternhaus mit der alten Dakora Dignette meines Vaters in den Händen. Und ich fotografierte zum ersten Mal in meinem Leben – das war toll!

Dass mein Motiv nun recht profan war, nämlich Kühe im Nebel, störte mich damals nicht: Ich kam mir vor wie ein großer Künstler!

Die Anfänge

Von nun an versuchte ich, soviel wie möglich über Fotografie zu lernen. Mich bei der VHS für einen Fotokurs einzuschieben, gelang nicht. Bereits am frühen Morgen waren damals alle Kursplätze ausgebucht. Und da ich nicht ein halbes Jahr warten wollte, fuhr ich in die Stadtbücherei. Hier gab es Futter – massenhaft!

Ich verschlang in den folgenden Monaten alles, was in irgendeiner Weise mit Fotografie zu tun hatte. Doch bei aller Leserei war mir eines schnell klar: Wenn ich das Gelesene nicht auch in der Praxis ausprobieren würde, würde ich es nie lernen. Und so habe ich alles, was ich in den Büchern fand, auch tatsächlich ausprobiert.

Die Begrenzung

So hab ich auf die harte Weise gelernt zu fotografieren. Damals gewährten wir meine Eltern ein Taschengeld von 40 DM. Ein Film kostete 7 DM (zumindest die guten Kodak), die Entwicklung 5 DM. Wenn ich dann 36 Abzüge aus dem Labor abholte, war ich noch mal 18 DM los. Danach blieb mir noch das Geld, um für den nächsten Monat schon mal einen weiteren Film zu kaufen. Naja, für ein Wassereis am Kiosk hat es dann auch noch gereicht. 🙂

Mit solch begrenzten Mitteln ist natürlich die Lernkurve nicht besonders steil.

Außerdem musste ich mir ja für jedes einzelne Foto die Werte notieren: Brennweite, Belichtungszeit, Blende. Diese Werte trug ich immer in einem kleinen Buch ein, dass ich mit mir führte. Kamen dann nach einer knappen Woche die Abzüge aus dem Labor, habe ich ganz systematisch jeden Abzug mit den notierten Werten verglichen und daraus meine Schlüsse gezogen. Ich wollte es halt ganz genau wissen.

Und heute?

Mit alldem musst du dich heute nicht mehr rumschlagen. Zum Glück! Du kannst auf deine Speicherkarte massenhaft Fotos speichern und die Kamera notiert dir in den Metadaten alles, was du wissen musst.

Obendrein gibt es das Internet. Hier findest du Millionen von Seiten, die Fotografie zum Thema haben.  Doch welche Informationen sind wichtig? Was musst du wirklich wissen, um gut fotografieren zu können? Ist es die Kamera, die das Bild macht, oder doch du selbst?

In meinem Fotokursen treffe ich recht häufig auf Menschen, die sich genau diese Fragen stellen und die meisten haben schon eine Odyssee durch Internetforen, Facebook-Gruppen und was das Internet noch hergibt, hinter sich. Und alle sind Sie auf der Suche nach genau diesen Informationen. Doch obwohl die meisten wochenlang täglich viele Stunden ihrer Freizeit opferten, kommen sie über Halbwissen und trotzdem verwackelte Fotos nicht heraus. Erkennst du dich wieder?

Ich bin fest davon überzeugt: All diese Informationen sind da draußen auch vorhanden!  Und jetzt kommt das große ABER…

Die Grenzen des Selbststudiums

Ob eine Info für dich wichtig ist, oder eher nicht, das kannst du natürlich als Anfänger eher weniger gut beurteilen.

Und noch ein Problem gibt es bei dieser Form des Selbststudiums: Im Netz arbeitet für dich niemand die Zusammenhänge zwischen all diesen Themen heraus. Und das ist die eigentliche Kunst: Zu beurteilen was wichtig ist und wie das alles zusammenhängt und in der Praxis anwendbar wird. Doch da lässt dich das Internet mit seinen vielen Einzelinformationen leider im Stich.

Du kannst fotografieren also niemals durch das Lesen von Einzelinformationen lernen!

Die Lösung

Hier helfen Fotokurse und Bücher schon sehr viel weiter. Indem du dich auf ein gutes Buch oder einen Dozenten mit viel Praxiserfahrung einlässt, profitierst du und deine Fotografie ganz deutlich davon. Die Nebensächlichkeiten fallen unter den Tisch, und das ist gut so.

Gerade am Anfang benötigst du unbedingt eine grobe Struktur, anhand der du dich durch deine ersten Versuche hangeln kannst. Wenn das erst mal erledigt und diese Struktur gefestigt ist, dann kannst du dich später auch wieder mit einzelnen Themen beschäftigen.

Wenn du schon mal ein grundlegendes Verständnis hast, fällt es dir später gar nicht mehr so schwer, auch Einzelinformationen zu verarbeiten, einzuordnen und zu merken.

Der Königsweg

Eines muss dir von heute an klar sein: Fotografieren wirklich erlernen wirst du nur, wenn du auch selbst fotografierst. Probieren geht über studieren, das habe ich selbst erst in meinem eigenen Fotografie-Studium begriffen. Fotografie ist kein Sport für Zuschauer, sondern für Macher. 🙂 

Doch was kannst du machen, um ganz konkret fotografieren zu lernen?

Hier habe ich ein paar Vorschläge für dich. Und das alles zu einem Bruchteil des Geldes, das ich damals ausgeben musste, um Fotografieren zu lernen. 🙂

Alternative 1 für Buchwürmer: Eine gute Fotoschule

fotoschule kompakt!
Der perfekte Einstieg in die Fotografie.

Deshalb mein Tipp für dich: Finde ein gutes Buch (i.e. eine Fotoschule), das dir die Fotografie erklärt. Du erfährst, was wichtig ist, wie alles zusammenhängt und wie du es praktisch angehst. Und weil ein Buch ein Anfang und ein Ende hat, lernst du dazwischen zusammenhängend, wie es geht.

Das ist 1000x besser, als Einzelinformationen im Internet  zu lesen und sich einen Reim darauf zu machen, wie das denn wohl alles zusammenhängen könnte. Oder die Bedienungsanleitung, die ausschließlich einzelne Funktionen erklärt – aber nicht wie du damit fotografierst! Und kauf dir bloß nicht eines dieser Bücher, das dir deine Kamera erklärt!!!

Denn fotografieren hat erstaunlich wenig mit deiner Kamera zu tun. Klingt seltsam, ist aber so. Schließlich willst du später perfekt fotografieren. Oder liegt dein Anspruch darin, ein perfekter Kamera-Bediener zu sein? Solche Kamera-erklär-Bücher oder die Bedienungsanleitung zu lesen macht nur Sinn, wenn du fotografieren kannst und willst dich über eine bestimmte Funktion der Kamera schlau machen.

Darf ich dir mein Buch Fotoschule kompakt! empfehlen? Da habe ich alles reingesteckt, was ich selbst weiß und beim Einstieg in die Fotografie für wichtig halte. Gefällt dir meine Schreibe im Blog und in meinem Newsletter? Dann wird dir das Buch auch Spaß machen! 🙂

Ganz wichtig: Sobald du ein Kapitel durch hast, geh raus und versuche das Ganze umzusetzen. Solche Bücher sind kein Roman, den du in einem Rutsch durchlesen kannst. Das Buch ist nur Mittel zum Zweck, nämlich dass du die Fotografie begreifst.

Alternative 2 für Rumkommer: Ein Fotokurs

Wenn du nicht lesen magst, ist natürlich auch ein Fotokurs eine gute Idee, den Einstieg in die Fotografie zu schaffen. Damit will ich dir ja gar keinen Fotokurs bei mir “verkaufen”. Gerne darfst du dir auch bei einem Kollegen erklären lassen, wie es geht.

Die Hauptsache ist es, du lernst fotografieren!

fotokurs-teilnehmer
Im Fotokurs zeige ich dir jeden Knopf an deiner Kamera, der wichtig ist.

Selbstredend, dass ich mich freuen würde, wenn du einen meiner Fotokurse buchst, um Fotografieren zu lernen. Ich gebe sie in Hamm/Westf., Deutschland.

Soll ich dir verraten, warum meine Fotokurse besser sind als die anderer Anbieter? Meine Frau ist Lehrerin, eine Didaktikerin wie sie im Buche steht! Bei ihr bin ich in die “Lehre” gegangen, um zu lernen, wie ich fotografische Inhalte idealerweise vermittle. DAS war hart!!! 😉

Aber jetzt kann ich gut, was mich antreibt: Anderen Menschen das Fotografieren beizubringen. Ich habe Bock auf gute Fotografie und freue mich immer wie Bolle, wenn ich sehe, wie es bei meinen Teilnehmern fluppt. 🙂 Woher ich weiß, dass meine Teilnehmer gut fotografieren? Ganz einfach, ich bleibe mit vielen von ihnen in Kontakt!

Alternative 3 für Zuhausebleiber: Ein Webinar

Ein Webinar ist ein Seminar im Internet. Ich sitze vor Webcam und Mikro und erkläre dir live, was du für den Einstieg in die Fotografie wissen musst. Das mache ich manchmal mit Händen und Füßen, wenn es sein muss. 🙂

Schau dir mal dieses Video an, da erkläre ich das alles ausführlich.

Vorteile:

  • Du kannst dir das Wissen von Fotoworkshops aneignen, ohne deine Wohnung oder deinen Urlaubsort verlassen zu müssen.
  • Du benötigst weniger Zeit bei gleichem Input.
  • Ein Webinar ist kostengünstiger.
  • Das Webinar wird aufgezeichnet und du kannst es dir drei Jahre lang immer wieder ansehen.

Nachteile:

  • Sind mir KEINE bekannt. Spätere Geldausgaben, weil du dir unbedingt weiteres Zubehör kaufen “musst”, zähle ich mal nicht dazu, ok?! 😉
[alert-announce]Fehlt dir die Vorstellung, wie ich Fotografie über eine Webcam vermittle? Dann schau doch mal hier: ein Webinar im Schnelldurchgang.

 

Links oben im Bild siehst und hörst du mich während des Webinars, als würden wir beide uns im gleichen Raum befinden. Rechts daneben wird alles Erklärte in Grafiken und Beispielbildern veranschaulicht und zusammengefasst. Und darunter kannst du per Chat verfolgen, welche Fragen die anderen Webinarteilnehmer interessieren. Oder du stellst selbst Fragen, auf die ich dann live während des Webinars antworte. [/alert-announce]

Als einer der ersten Anbieter von Fotokurs-Webinaren hatte ich damals viel Überzeugungsarbeit mit dieser bis dahin eher unbekannten Form der Wissensvermittlung leisten müssen. Aber die Bewertungen meiner Teilnehmer sprechen eine eindeutige Sprache: Viele haben vorher Vorbehalte, sind aber hinterher ganz begeistert. 🙂

Hier findest du meine Termine für dein Fotokurs-Webinar.

Fazit

Egal wie du fotografieren lernen willst: Es praktisch zu üben ist das Wichtigste.

Wenn du dann den gut strukturierten Einstieg über einen der beschriebenen Wege findest, umso besser. So wirst du schnell vom Knipser (der an der Kamera irgendwas einstellt und hoffen muss) zum Fotografen (der die Mittel und Möglichkeiten der Fotografie sinnvoll einsetzt).

Übrigens werden bei allen drei Möglichkeiten jeweils die gleichen Inhalte vermittelt. Gut ist eben gut! 🙂

Ich freue mich auf dich! 🙂