Zuletzt aktualisiert am 21. November 2022 von Karsten Kettermann.
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Gehörst du auch zu den Menschen, die sich fragen, wie man in einem Foto alles von vorne bis hinten scharf bekommt? Du bist in allerbester Gesellschaft! In meinen Fotokursen merke ich immer wieder, dass dies offensichtlich eine größere Hürde darstellt, als es in Wirklichkeit sein müsste.
In diesem Artikel hatte ich schon die Kriterien für die Schärfentiefe genannt: Sensorgröße, Blende, Brennweite und Abstand. Wählst du die richtige Kombination aus all diesen Punkten, dann kann alles von vorne bis hinten scharf werden.

In diesem Zusammenhang geistert auch immer wieder ein sperriger Begriff durch das Internet: Die hyperfokale Entfernung. Wenn du genau wissen willst, was dahinter steckt, dann lies bitte diesen Artikel bei Wikipedia. Bist du so wie ich, also eher praxisorientiert, dann spar dir die Wikipedia und lass mich dir erklären, wie es praktisch und einfach geht.
Was du brauchst für Fotos, die von vorne bis hinten alles scharf zeigen, ist
- ein Weitwinkelobjektiv,
- eine kleine Blende und
- die Entfernungseinstellung auf den richtigen Abstand.
Doch schauen wir uns die Komponenten im Einzelnen an.
Die Brennweite
Nur Weitwinkel-Brennweiten haben von Haus aus eine große Schärfentiefe. Du wirst es also niemals schaffen, mit einem Tele alles von vorne bis hinten scharf zu bekommen!
Dabei kommt es auf einen Millimeter nicht an: Um die folgenden Brennweiten herum hast du schon praktisch alles von vorne bis hinten scharf. Denn wichtiger ist es, das Hauptmotiv komplett scharf abzubilden, als wirklich eine 100%ige Schärfentiefe von vorne bis hinten.
Stell dein Zoom also auf die folgende Werte:
- Vollformat: 28 mm
- APS-C: 18 mm
- 4/3 Zoll: 14 mm
- Kompaktkameras: 4 mm
(Aber du darfst jetzt auf keinen Fall daraus schließen, dass größere Sensoren schlechter sind. Für verschiedene Spielarten der Fotografie werden jeweils unterschiedliche Sensoren gewählt, weil sie dort ihre Stärken ausspielen.)[/alert-announce]
Um nun alles von vorne bisschen scharf zu bekommen, finde also zuerst heraus, welche Sensorgröße deine Kamera hat. Diese Angabe findest du in der Bedienungsanleitung unter den technischen Daten.
Und wie praktisch: Die o.g. Brennweiten sind gaaaaaaanz zufällig die weitwinkligsten Brennweiten an üblichen Kitobjektiven. Ein Schelm, wer dahinter keine Absicht der Hersteller vermutet. 🙂
Die Blende
Nur, wenn du deine Blende weit schließt, bekommst du viel Schärfentiefe. Mit kleinen Blenden (= großen Blendenwerten, z.B. Blende 16) erhälst du so die Möglichkeit, alles von vorne bis hinten scharf zu bekommen. Mit einer weit geöffneten Blende ist das niemals möglich!
Lies hier, welche Kameraautomatik dir Zugriff auf die Blende gestattet.
Verwende also als Faustregel die folgenden, genannten Blendenwerte. Auch hierbei willst du beachten, dass deine Sensorgröße darüber entscheidet, mit welcher Blende du fotografieren solltest. Denn die verschiedenen Sensoren bringen von sich aus unterschiedlich große Schärfentiefe mit.
- Vollformat: Blende 22
- APS-C: Blende 16
- 4/3 Zoll: Blende 11
- Kompaktkameras: Blende 8
Übrigens willst du die Blende nicht weiter schließen, als die hier genannten Werte. Auch wenn du das an deiner Kamera einstellen kannst, sind weitere geschlossene Blenden gar nicht empfehlenswert. Denn wenn du über die oben genannten Werte hinausgehst, riskierst du Beugungsunschärfen und das gesamte Bild wird unscharf.
Scharfstellung
Um alles von vorne bis hinten scharf zu bekommen, kommt dem Punkt, auf den du scharf stellst, eine besondere Bedeutung zu. Die Schärfentiefe, die sich aus den oben genannten Kombinationen aus Sensor, Blende und Brennweite ergibt, musst du nun optimal im Motivraum platzieren. Und das tust du durch das Scharfstellen.
Platzierst du die Schärfentiefe zu weit vorne, „verschenkst“ du die Anteile der Schärfentiefe, die nun hinter der Kamera liegen. Stellst du hingegen zu weit entfernt scharf, „verschenkst“ du Teile der Schärfentiefe an die Unendlichkeit (weiter entfernt, als unendlich scharf zu stellen, macht wenig Sinn, oder?!).
Also wäre es wohl perfekt, wenn du irgendwo in der Mitte scharf stellst. Doch wo genau ist das?
Jetzt kommt die hyperfokale Entfernung ins Spiel – denken viele. Doch viel einfacher ist es hingegen, folgende Erfahrungswerte zu nutzen.
- Vollformat: 1,30 m
- APS-C: 1,30 m
- 4/3 Zoll: 1,30 m
- Kompaktkameras: 1,30 m
Wuuuuuusssss????! Spinnt der Kettermann jetzt? NEIN!!!
Es ist kein Scherz: Stell auf 1,30 m scharf und die Schärfentiefe beginnt bei ca. 60 cm und geht bis in die Unendlichkeit. Bei allen Sensorgrößen. Wirklich! 🙂


Wusstest du, das es so leicht sein kann, alles von vorne bis hinten scharf zu bekommen?
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Vielen Dank im Voraus. 🙂
Auch dieser Artikel – wie der gesamte Kurs – super interessant – Danke für diese ausführlichen Lernschritte!
Ich habe Dich gerne weiter empfohlen!
Grüße
Danke für das Lob, Brigitte. 🙂
Applaus !!!!
Machst Du jetzt auch weiter 😉
Danke! 🙂
Aber die alles entscheidende Frage ist doch, ob du jetzt weiter machen willst! Wie wäre es damit: In 6 Stunden bringe ich dir bei, was du wissen musst, um tolle Fotos zu machen. Du lernst ein einfaches, intuitiv und schnell einsetzbares System, mit dem du sicher jede Situation beherrscht und mit dem die meisten Profis arbeiten. Klingt das gut für dich? Dann buche doch eines meiner Fotokurs-
Webinare.
Hallo Karsten,
vielen Dank für deine tollen Tipps und Erklärungen! 🙂
Grüße
Gerne! 🙂
Hallo Karsten,
im Moment ist die Schärfe von Vorne bis Hinten mein größtes Problem beim fotografieren. Werde gleich durchstarten und deine Tipps ausprobieren ????
Dann leg los und berichte! 🙂
jetzt kann ich durch starten. das habe ich doch in deinen kurs gehabt mit den 1,30meter auf der wiese mit dem baum
Dann hau rein! Nich immer nur Autos. 😉
Hallo, Karsten
Ich bin heute Neuling auf deiner Seite – wie kann es denn also sein, dass ich diese nicht schon vor
3 Jahren entdeckt habe? – so what.
Gefunden habe ich diesen intelligenten Platz an Wort und Wissen und Humor, als ich nach Superweitwinkelobjektiven und deren Leistung recherchiert habe.
Das ist von daher schön: Ich liebe die „Arbeit“ mit dem SWW, besitze selbst ein 10 mm Walimex an einer Canon 70D. Dieses Objektiv ist hervorragend, sowohl Randschärfe und natürlich auch die generelle Schärfe passen. Es stimmt auch die Entfernungsskala am Objektiv, und selbst die sonstige Verarbeitung ist sehr hochwertig – alle möglichen Funktionen sind manuell zu bedienen, das gefällt mir.
Angefangen, habe ich mit einer Canon 550 und einem Zoom von 18-135 mm. Beides blieb eineinhalb Jahre in meinem Besitz…
Danach habe ich mir die Canon 70 D angeschafft, das hervorragende 40 mm-Pancake und das Walimex – mehr benötige ich nicht – Nahaufnahmen, mache ich übrigens mit einer Raynox Nahlinse, in Verbindung mit der 40 mm-Objektiv
Dein E-Book, werde ich mir die Tage aufspielen….
Gruß
V.
Hi V.,
du hast eine schön kleine Zubehörliste, das finde ich toll. Fotografie ist ohnehin immer das, was du in deinem Sucher hast, und nicht das, was in deiner Kameratasche liegt.
Das gibt die die Möglichkeit, dich umso intensiver mit deinem Motiv zu beschäftigen, anstatt dich immer um deine Kamera kümmern zu müssen. Weiter so! 🙂
der Karsten
Hallo Karsten, vielen Dank für den Artikel. Etwas habe ich noch nicht so ganz verstanden: die Sache mit den 1,30m. Es mag vielleicht blöd klingen, aber wie stelle ich denn auf 1,30m scharf? Auf dem Objektiv steht es nicht. VG Daniel
Eine wirklich gute Frage, die ich so präzise noch nirgendwo hingeschrieben habe. 🙂
Ganz einfach:
1. Du wählst den perfekten Standpunkt aus und nimmst die Kamera an dein Auge.
2. Du stellst den Ausschnitt mit der Brennweite am Zoom so ein, dass alles das mit auf’s Foto kommt, was du haben möchtest.
3. Du suchst dir einen Punkt, der ca. 1,30 m entfernt vom Blitzschuh deiner Kamera entfernt ist (ich vereinfache mal, damit es praktischer wird). Es kommt nicht auf ein oder zwei Zentimeter an.
4. Auf diesen Punkt stellst du scharf. Egal ob mit oder ohne Autofokus.
5. Du hältst den Auslöser halb gedrückt und speicherst dadurch die Entfernungseinstellung auf 1,30 m.
6. Nun verschwenkst du die Kamera so, dass dein Motiv wieder so im Auschnitt sitzt, wie du es in Punkt 2. geplant hattest.
7. Nun drückst du einfach nur noch den Auslöser durch und machst dein Foto.
Üben, ausprobieren, Spaß haben! 🙂
Mannomann, wäre ich nur schon früher auf deine Seite gekommen. Die Frage von Daniel trifft genau den Punkt, ich hatte eigentlich alles verstanden bei hyperfokaldistanz usw, aber wie ich nun schlussendlich scharf stelle, habe ich bei keinem Artikel, auch nicht in meinen Fotobüchern kapiert. Es ist nicht zu glauben, dass gerade solche einfachen Dinge einem Kopfzerbrechen machen können. Im übrigen, das mit den 1,3 m habe ich in den hyperfokal Rechnern ausprobiert, es ist zum totlachen, bei der Landschaftsfotografie alles paletti!! Jetzt kann ich mich endlich mitmeiner neuen Kamera Kamera und meinen objektiven austoben. Im Gegensatz zu sonst, habe ich mich fast durchgängig mit den ganzen Tasten, Einstellungen und Möglichkeiten der Kamera befasst, da ich einmal eine Kamera ganz beherrschen wollte. Das war auch gut so, aber jetzt geht’s ans richtige fotografieren. Mein größter Spaß sind Foto Spaziergänge für Landschaft fotografieren. Dabei entspanne ich mich total, gerade und wenn ich für ein gutes Bild mir eine halbe Stunde Zeit nehme! Euch allen noch viel Spaß und danke Gruß Johannes
Freut mich, wenn ich das fehlende Puzzleteil liefern konnte. Viel Spaß mit deiner Neuen! 🙂
Hey Karsten 🙂 bin ich froh hier gelandet zu sein… ich dachte schon die ganze Zeit das ich zu hohe Ansprüche habe, was das fokussieren und die Schärfe angeht:( ich habe immer versucht auf sehr weit entfernte Objekte scharf zu stellen und war nur frustriert 🙁 ich habe eine Sony Alpha 6300 mit dem Sigma 16mm.
Und jetzt, ja bitte ich steh wirklich auf der Leitung.. woher weiß ich denn das ich jetzt 1.30 weit weg bin?? Hab ja kein Maßband mit 😬
Und funktioniert die Technik genau so mit Festbrennweiten ? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen
Hallo Katrin,
schön, dass du nun da bist! 🙂
Wenn du weit entfernt scharfstellst, reicht die Schärfentiefe halt nicht bis ganz nach vorne. Sie kommt zwar bis auf einige Meter an die Kamera heran (je nach Brennweite, Blende und Entfernung), aber niemals bis auf die im Artikel genannte kurze Distanz.
Um auf 130 cm scharfzustellen, nimmst du – zu Hause, nur zum Üben – einen Zollstock und hältst ihn unter die Kamera. Lerne abzuschätzen, wie weit ungefähr 130 cm von dir entfernt sind. Wenn du das nach einigen kurzen Einheiten zuhause „auf dem Trockenen“ draufhast, kannst du dieses Augenmaß auch draußen in der Natur anwenden.
Noch eine Empfehlung: Versuche präzise zu sein. Aber wenn du falsch scharfstellst, dann lieber 10 cm zu weit weg (also 140 cm), als auch nur einen Zentimeter zu nahe dran (also 129 cm). Denn wenn du zu nahe dran fokussierst, passt die Faustformel aus diesem Artikel nicht mehr!
Viel Erfolg, und berichte gerne mal.
Und ja, das funktioniert auch bei Festbrennweiten, solange sie Weitwinkel sind.
Das ist ein Toller Tip 🙂
Das werde ich mal üben.
passen aber die 1.30 m auch bei einer Brennweite von 16mm an Aps-c?
Der Rechner sagt mir was von 171? Kann das hin kommen oder kann ich trotzdem die 1.30 nehmen ? Vielen Dank für deine Geduld
Probier doch erstmal aus, was du hier gefunden hast. Überprüfe, ob es für dich funktioniert. Wenn ja, gut. Wenn nein, frag nochmal nach.
Danach kannst du mit Variationen anfangen, von einer sicheren Basis aus. Macht das Sinn für dich?
Ich weiß nicht, was genau du errechnet hast. Aber ein 16 mm ist ein Weitwinkel, sollte also genau wie beschrieben funktionieren.
Moin,
130 cm – ohje, was hätten dieses Wissen mir alles erspart 🙂
Sehr schön und nett erklärt und wieder ein Stück näher am perfekten Foto.
Danke P.
Moin Peter!! 🙂
Freut mich, wenn es hilft. 🙂
Hallo Karsten
Ich bin per Zufall auf deine Seite gestossen. Hast du mir vielleicht eine Objektivempfehlung was Weitwinkel angeht. Ich fotografiere mit einer Canon EOS 5D Mark IV. Bin etwas überfordert was das Angebot im Netz angeht.
Vielen Dank, dass du dein Wissen so mit uns teilst!
Liebe Grüsse
Nicole
Hallo Nicole, mache ich doch gerne! 🙂
Empfehlen kann ich natürlich nur etwas, wenn ich weiß, wofür du es einsetzen willst. Sag an, dann leg ich los. 🙂
Willst du eine individuelle Beratung, dann schau dir unbedingt meine kostenlose Kaufberatung an.
Allgemeine Infos habe ich hier für dich:
Superweitwinkel
Spezialisierung
Hallo Karsten
Vielen Dank für deine Hilfe. Ich brauche das Objektiv Gruppenbilder oder zum Beispiel einen grossen, gedeckten Tisch. Ich habe ein Canon 24-105mm und damit bekomme ich das einfach nicht hin.
Liebe Grüsse
Nicole
Dann weißt du ja jetzt, wie das geht. 🙂
Hallo Karsten
Ich hab mich etwas durchgelesen aber bin mir immer noch nicht schlüssig welches Weitwinkel…hast du mir eine Enpfehlung?
Entschuldige, deinen letzten Kommentar habe ich nicht richtig zugeordnet. Jetzt habe ich es! 🙂
Beide Motive, sowohl Gruppen in beliebiger Größe als auch einen vollgedeckten Tisch beliebiger Länge kannst du mit der Anleitung oben von vorne bis hinten scharf bekommen.
Probiere es aus, du brauchst kein anderes Objektiv daüfr. Steill dein 24 – 105 einfach auf 24 mm und halte dich an die Anleitung – das war’s. 🙂
Gut. Ich versuche es! Danke
Hallo Karsten
Es hat funkitoniert! Unglaublich!!! Echt super!
Vielen, vielen Dank!
Aber klar doch! 🙂
Hallo Karsten,
ich habe diese Einstellungen schon manchmal angewendet und es funktionierte gut! Aber in mindestens zwei unterschiedlichen Situationen wurde das Bild völlig überbelichtet. Meine Einstellungen (Nutzung der Zeitautomatik) beim letzten Mal: 16 mm Brennweite, Blende 16, ISO-Automatik, auf 1,30 m scharf gestellt. Ich habe eine Canon EOS 700D. Woran kann das denn liegen?
Schöne Grüße
Ulrike
Hallo Ulrike,
schön, dass es funktioniert hat. 🙂
Das Problem, das du beschreibst, kenne ich. Es liegt daran, dass im Menü deiner Kamera eingestellt ist, dass die Kamera nach Druck auf den Auslöser nicht nur die Scharfstellung speichert (das nennt sich AF-L), sondern auch die Belichtung gespeichert wird (das nennt sich AE-L).
Das kannst du umstellen: In den Individualeinstellungen findest du einen Menüpunkt dafür (s. Abbildung). Dort kannst du das Verhalten des Auslösers und der Sternschen-Taste definieren.
Generell gilt: Der Text vor dem Querstrich gilt jeweils den halb gedrückten Auslöser, der hinter dem Querstrich die Stern-Taste!
Hier nun die Erklärung der Funktionen im Einzelnen:
0: AF / AE-Speicherung
Bedeutet, dass auf dem Auslöser der AF liegt. Du drückst den Auslöser halb und die Kamera stellt scharf.
Mit der Stern-Taste speicherst du zusätzlich die Belichtungszeit. Es gibt 2 Möglichkeiten: Entweder du tippst die Stern-Taste an, dann bleibt die Belichtungszeit 6 Sekunden lang gespeichert. Oder du hältst die Stern-Taste die ganze Zeit gedrückt, dann bleibt die Belichtungszeit so lange gespeichert, bis du sie loslässt.
1: AE-Speicherung / AF
Der Autofokus liegt nun auf der Stern-Taste! D.h. die Kamera stellt nur noch bei Druck auf die Sterntaste scharf. Das ist besonders empfehlenswert in Kombination mit dem „AI Servo“. So lange du die Stern-Taste drückst, stellt die Kamera unentwegt scharf, lässt Du sie los, fixierst du die Scharfstellung. Der halb gedrückte Auslöser speichert nun die Belichtungszeit.
2: AF / AF-Spei. keine AE-Spei.
Die Belichtungszeit wird nun nicht mehr beim Drücken des Auslösers gespeichert. Die Stern-Taste funktioniert jetzt in Kombination mit dem halb gedrückten Auslöser: Der Autofokus arbeitet (je nach AF-Modus) beim Drücken des Auslösers, das Drücken der Stern-Taste friert den Fokus ein. Das könnte bei „AI Servo“ sinnvoll sein, um die kontinuierliche Scharfstellung zwischendrin zu deaktivieren.
3: AE / AF, keine AE-Spei.
Diese Funktion funktioniert wie Nr. 1 (ACHTUNG: Ich meine Nr. 1 und nicht die erste Option oben – die ist ja Nr. 0!), aber auf dem Auslöser wird keine Belichtungsspeicherung vorgenommen. Der Vorteil hier: Die Kamera passtdie Belichtung beim Verfolgen von Motiven (z.B. rennender Hund vor verschieden hellen Hintergründen) an, der gedrückte Auslöser lässt aber den Bildstabilisator (bei IS-Objektiven) laufen. AF machst du mit der Stern-Taste.
Alles klar?? Jaja, ich weiß, das ist nur mit richtig Nachdenken zu verstehen. Keine Ahnung, warum Canon das so kompliziert macht, das haben andere Hersteller eleganter gelöst. Ich finde es auch unsinnig, die von dir beschriebene Funktion beim Ausliefern eingestellt zu haben. Aber erklär du mir die Kamerahersteller … 🙂
Willst du eine Empfehlung? Für die meisten wird wahrscheinlich Nr. 2 sinnvoll sein. Zumindest würde das dein Problem lösen.
der Karsten

Hallo Karsten,
danke für die ausführliche und gut verständliche Beschreibung.
Es gibt ja die Möglichkeit im Menü den „Bildstil“ auszuwählen. In dem Bildstil kann man
auch die Schärfe, Kontrast, usw. individuell einstellen.
Ich habe bereits durch unterschiedliche Einstellungen versucht herauszufinden, ob das wirklich Einfluss auf die „Schärfe“ in meinem Bild hat. Leider konnte ich bisher keine Unterschiede erkennen.
Ist das eigentlich ein Mehrwert, immer die korrekten Bildstil vorzugeben?
dankbare Grüße
Monika M.
Im Bildstil geht es nicht um die Ausdehnung der Schärfentiefe. Die machst du weiterhin mit der Blende.
Es geht statt dessen darum, wie scharf sehen die Bereiche innerhalb der Schärfentiefe wirklich aus. Stellst du die Schärfe im Bildstil höher, ist das Bild insgesamt schärfer – etwa so, als hättest du ein schärferes Objektiv verwendet.
Die Unterschiede kommen aber nur raus, wenn du das Foto groß am Rechner betrachtest. Nur auf das Kameradisplay zu schauen reicht nicht aus. Das solltest du mal versuchen. 🙂
Der Bildstil hat nur Wert, wenn du im JPG fotografierst. Beim RAW hat er eher virtuelle Auswirkungen.
Eigentlich ist der Bildstil ein gutes Konzept, wenn du auf keinen Fall Bildbearbeitung machen willst. Dann musst du aber IMMER vor jedem Foto den passenden Bildstil einstellen. Und das ist das Problem: Wenn es schnell gehen muss, unterbleibt das meist. Wenn du dann ein Porträt mit dem Bildstil Landschaft (starke Kontraste und hoge Sättigung) fotografierst, kommen Hautrötungen stark zum Vorschein. Es besteht also Verschlimmbesserungsgefahr! 🙂
Solltest du doch Bildbearbeitung machen wollen (meine Empfehlung!!!), dann kannst du einfach einen weichen Bildstil (z.B. Porträt) einstellen und den Rest in der Bildbearbeitung erledigen. Das sorgt für beste Qualität.
Hallo Karsten,
deine Ausführungen haben mir sehr geholfen, vielen Dank dafür.
Grundsätzlich wäre ich glücklich damit, wenn die Bilder für mich so gut wären, daß ich sie nicht mehr bearbeiten müsste, aber soweit bin ich leider noch nicht. Daher bleibt mir tatsächlich nichts anderes übrig als die Bilder (JPG’s) im Rahmen der Möglichkeiten von „Windows Life Fotogalerie“ zu korrigieren. Ich habe auch noch Photoshop Elements 14 auf dem Rechner, was mich aber schon in mancherlei Hinsicht überfordert. Hier muss ich mich noch mehr reinhängen und Kurse belegen.
Natürlich habe ich mich auch schon mal mit der Nachbearbeitung von RAW’s mit der Kamera-Software von Canon versucht, aber mit mäßigen Erfolg.
Daher strebe ich nachwievor an, die Fotomotive so optimiert aufzunehmen, daß ich mir die Nachbearbeitung ersparen kann.
Mal schauen wie weit ich damit komme. Wenns nix wird, dann bleibt ja noch die VHS o.ä.:-)
Schönes Wochenende und viele Grüße
Monika
Gerne, Monika. 🙂
Es ist ein holdes und hehres Ziel, seine Bilder nicht nachbearbeiten zu wollen. Aber leider auch ne Illusion!
Nur wenn du deine Fotos nachbearbeitest, kannst du alles aus ihnen rausholen! Wir sprechen da von bis zu 50% mehr technischer und gestalterischer Qualität!!
Lass mal Photoshop weg, sehr viel zeitgemäßer ist Lightroom. Da machst du eine deutlich steilere Lernkurve und die Bildbearbeitung ist schnell, einfach und intuitiv!
Und da brauchst du gar nicht zur VHS, da habe ich was besseres: Einen Lightroom-Onlinekurs.
Hallo Karsten,
muss jetzt doch noch 2 Verständnisfragen los werden. Kann man in Lightroom auch JPG’s
bearbeiten oder muss es im ein RAW-Format sein?
Gehe ich Recht in der Annahme, daß ich erst Lightroom 6 CC auf meinem Rechner haben muss um den Kurs zu machen?
War kurz auf dem dem Link zur Software, aber da ist LR 6 cc nicht mehr zu erwerben.
Welche Version von LR ist denn jetzt aktuell?
Gruß
Monika
Du kannst beide Formate vollig identisch bearbeiten.
Du musst die Software nicht vorher haben. Aber wenn du das Erklärte nachvollziehen willst, ist das natürlich sehr sinnvoll.
Nutze für den Kauf diesen Link. Ich habe es auch in der Kursbeschreibung geändert, danke für den Hinweis. 🙂
. . .vielen Dank Karsten!
Es ist dir gelungen mich total zu motivieren es einmal zu versuchen mich mit LR zu beschäftigen.
Ich habe mir das bisher nicht wirklich zugetraut. Hat wohl etwas mit meinem fortgeschritten Alter zu tun. :-))
Fühle mich hier total gut aufgehoben und bin sicher meine Lernkurve endlich zu steigern.
Ich kann mich nur wiederholen, Danke, Danke . . .!!!
Immer wieder gerne! 🙂
Falls dich das noch mehr motiviert: Bruno ist 78 Jahre alt und im Sommer in Lightroom eingestiegen. Hat den Onlinekurs gekauft und kommt gut damit klar! 🙂
Ja, in der Tat. Werde nächste Woche das Thema angehen.
Hallo Karsten,
kurze Frage am Rande: Läuft Lightroom auch mit Windows 10?
Arbeite aktuelle noch mit Windows 7, aber der nächste Rechner wird sicher mit „Win10“ bestückt sein.
VG, Monika
Ja, klar! 🙂
Hallo Karsten,
mir gehen immer noch die 1.30 Meter durch den Kopf. So ganz klar ist mir das z.B. bei Landschaftsaufnahmen noch nicht. Da habe ich i.d.R. keinen Punkt der ungefähr 1.30 m vom Blitzschuh entfernt wäre (denke da an weite Flächen/Ebenen usw.).
Wurde bei dem Muster-Bild (Landschaft mit Mauer) die Mauer focusiert?
Danke im Voraus für die Beantwortung.
Monika
Du hast immer etwas, worauf du scharfstellen kannst – es sei denn, du bist im Weltraum. 😉
Auf die Mauer?! Ja, wenn du bei 1,30 lag …. weiß ich doch jetzt nicht mehr. 🙂
Du denkst zu kompliziert! 1,30 m ist 1,30 m – egal, was sich da gerade befindet. Und wenn es ein Sandkorn in der Sahara ist oder ein Grashalm in der mongolischen Steppe – Hauptsache, es ist 1,30 m entfernt! 😉
Hallo Karsten,
vielleicht kannst du mir meine Frage auch beantworten. Ich habe mich vor Kurzem das erste mal an die Produktfotografie gewagt. Vom Lichtsetting mal abgesehen habe ich nach Empfehlung im Internet 70mm Brennweite genommen und habe bei einer Vollformat-Kamera Blenden zwischen 11 und 14 gewählt.
Ich habe von vorne-oben fotografiert mit einem Abstand von etwa 1m. Das Objekt liegt dabei auf einem weißen Karton und ich stelle den Focus auf die den Anhänger einer Halskette z.B.. der Abstand zwischen diesem Objekt und dem Ende der Kette (nach oben) liegt bei etwa 15cm. Warum passiert es auch bei einer Blende von f14 noch dass die Kette nach oben hin unscharf wird. Bei dieser Blende würde ich davon ausgehen dass ich noch viel mehr Tiefenschärfe habe. Oder liegt dies an dem liegenden Objekt? Hätte ich die Blende noch weiter schließen sollen. Mit ist dies leider erst bei einigen Objekten im Nachhinein aufgefallen, sonst hätte ich dies sicher noch einmal getestet. Hoffe du kannst mir einen Tipp geben.
Danke im Voraus
Klar habe ich ne Idee: Erstmal darfst du bei einer Vollformat sogar bis f22 abblenden, das verbietet sich bei anderen Sensorformaten.
Im konkreten Fall würde ich immer einen Schärfentiefenrechner nutzen, um festzustellen, ob die Schärfentiefe reicht. Solltest du bei deinen Werten (konkret: an deiner Halskette) nicht hinkommen, musst du einige Optionen ändern.
Es stehen zur Verfügung:
Bite ausprobieren und berichten! 🙂
Hallo,
erstmal vielen Dank für die tollen Berichte.
Beim Fokusieren auf ein 1.30m entferntes Objekt kann man es sich, wie ich finde, sehr einfach machen. Ich habe mir hierfür 1.30m Abstand zu meinen Füßen (mit Schuhen) gemessen und halte eben in dieser Höhe die Kamera und stelle manuell meine Schuhe im Sucher scharf. Das fällt mir viel leichter als Objekte im Raum zu finden und 1.30m Abstand zu schätzen.
Viele Grüße
So geht es auch: Ob du dir irgendwas suchst oder die Füße nimmst – Hauptsache 1,30 m! 🙂
die Idee mit den Füßen ist super, kommt bei mir genau hin. Geniale Idee. Werde es ausprobieren.
🙂
Hallo und frohe Weihnachten. Beim drücken des Auslösers wird doch auch die Belichtung gespeichert. Wenn ich auf meine Füße fokussiere und anschließend die Kamera schwenke und abdrücke, müsste das Bild doch falsch belichtet sein, oder? Das Thema beschäftigt mich immer wieder.
Das kommt darauf an. Bei einigen Kameras ist es so eingestellt, bei anderen nicht.
Die Lösung findest du im Menü der Kamera. Finde den Menüpunkt, in dem du festlegst, was beim Gedrückthalten des Auslösers passieren soll. Hier hast du die Wahl, AF-L und AE-L gleichzeitig zu nutzen, oder auch nur eines von beidem. Du solltest es so einstellen, dass nur AF-L aktiv ist (AF-L = AF-Lock = Autofokus-Sperre).
Tolle Ideen hier in dem Bericht , danke .
Was ich noch nicht verstanden habe, ist diese „Unendlichkeit-Skala“ auf dem Objektiv.
Habe mal gelesen , Objektiv auf manuellen Fokus stellen , einfach bis zum Anschlag auf die liegende 8 drehen und schon ist alles scharf . Hmmm, klappt irgendwie nicht . Was mach ich falsch ? Hört sich auch irgendwie zu einfach an 😉
Schöne Ostergrüsse…
Danke! 🙂
Das beschriebene Verfahren funktioniert – so allerdings meines Wissens nach nur bei alten Objektiven ohne Autofokus. Weil ein Autofokus „Platz“ braucht zum Scharfstellen, ist bei Unendlich nicht Schluss, denn er muss noch darüber hinaus drehen können, um korrekt scharfzustellen. Gewusst wie! 😉
Hallo Karsten …Danke für dein Feedback. Hatte mir fast gedacht, dass da ein Haken ist Wäre auch , wie gesagt , zu einfach …..
Hallo,
herzlichen Dank für diese inhaltlich super klasse Webseite,
in die ich mich gerade erst einzulesen beginne…
Die 1,30m-Ansage hier war jedenfalls das Tüpfelchen am I,
wonach ich schon länger suche…klasse Tipp, danke!
Beste Grüße,
Dirk
Gerne, Dirk. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. 😉
Hallo Karsten,
die 1,30 m kannte ich noch nicht.
Danke!
Manfred
Gerne, Manfred! 🙂
Hallo und erst mal großes Kompliment, Deine Seite ist eine große Hilfe für mich, der das Fotografieren weiter ausreizen will.
Nochmal mit den 1,30 m:
Ich würde zuhause die 1, 30 m ausmessen (Abstand Sensor und irgendein senkrecht aufgestelltes Objekt, Brennweite 17 mm) und dann mit der Kantenanhebung manuell darauf scharf stellen. Ein Stativ ist dabei unabdingbar. Dann mit einem feinen wasserfesten stift auf dem Objektiv eine Markierung auf dem Fokusring anbringen (geht bei meinem Sigma 17 70). Das ganze könnte man ja dann auch noch für weitere signifikante Brennweiten machen.
Das sollte doch funktionieren, oder hab ich einen denkfehler?
Viele Grüße
Jochen
Das sollte so funktionieren. 🙂
Vorausgesetzt, das Objektiv verhält sich bei der Scharfstellung bei allen Brennweiten konsistent. Aber auch das kannst du ja mit ein paar Probebelichtungen kontrollieren.
Hallo Karsten,
ich habe noch eine Frage. Wenn ich auf 1,30m fokussiere und anschließend den endgültigen Bildausschnitt wähle, kann es sein, dass die Belichtung nicht mehr stimmt. Muss ich im Menü der Kamera daher nur den Autofokus aktivieren und anschließend über den Auslöser die Belichtung messen?
D.h., ich muss in jedem Fall nur die AF-L Messung aktivieren und darf nicht AE-L und AF-L zusammen aktivieren?
Danke und viele Grüße
Ulrich
Ja, je nach Kamera musst du erst AF-L vom AE-L trennen. Das geht meist über das Menü.
Hallo
Ich habe eine EOS 70D mit 10-18mm weitwinkel
Wie stelle ich die Bilder in einem kleinen Raum ( Flugzeug Avionik Compartment) scharf. Ich möchte da mit HDR technik arbeiten.
Hab schon mal probiert ist aber nicht überall scharf (Distanz variert zwischen 30cm und 300cm.
Gibt es da ne goldene Regel?
Schärfentiefe hat ja erstmal nichts mit der Belichtungstechnik HDR zu tun.
Ja, die goldene Regel gibt es: Wenn es drauf ankommt (also in solchen Extremsituationen), nutze einen Schärfentiefenrechner. Trag darin einfach alle Werte ein und verändere die Blende/Entfernung so lange, bis du ein Ergebnis bekommst, das dir zusagt.
Lass mich wissen, zu welchem Ergebnis du kommst und wie weit das von deinen Erwartungen abweicht. 🙂
Danke für die vielen Tipps. Ich bin – als Neuling – auf der Suche nach den richtigen Einstellungen – im WWW – schon schier verzweifelt.
Jetzt kann ich weiter auf Motivjagd gehen.
Viel Spaß dabei! 🙂
Hallo Karsten,
also das mit den 1,30 habe ich soweit verstanden und finde ich super! Nur bei Deiner Aussage das man generell bei Vollformat bis bl.22 gehen kann, das halte ich für etwas zu pauschal. Es hängt doch auch mit den Objektiven und der Kamera zusammen. Oder?
In der Bedienungsanleitung von Kyra und Christian Sänger heißt es, das max. Blende 11-16 ausgereizt werden sollte bei der 5d mark IV. Vg Ralf
Hallo Ralf,
nein, das beruht auf den Gesetzen der Optik und die kümmert sich nicht um Marken.
Je nach Ansatz kann man diese aber auch anders interpretieren. Wenn Sängers das so empfehlen, finde ich das wiederum zu pauschal. Je nach Betrachtungsgröße eines Fotos kann es nämlich durchaus sinnig sein, eine andere Grenze zu ziehen, ab wann Beugungsunschärfen „sichtbar“ werden.
Ich habe in 35 Jahren Fotografie die Erfahrung gemacht, dass meine Werte für größere Abzüge stimmen. Ich lege weniger Gewichtung auf die Betrachtung im Netz. Denn dort erscheinen auch Fotos mit Blende 11-16 komplett scharf von vorne bis hinten. Der kleinere Vergrößerungsmaßstab macht das möglich. Schaust du dir solche Fotos größer an, siehst du, dass die Schärfentiefe nicht reicht.
Am besten: Probier’s aus unter standardisierten Bedingungen und bilde dir deine eigene Meinung! 🙂
Dieser Artikel hat uns wirklich geholfen bessere Produktfotos mit mehr Schärfe zu produzieren. Da wir ein junges Unternehmen sind und in die Welt des E-Commerce eingestiegen sind, waren wir anfangs von den Anforderungen an Produktfotos überfordert. Doch durch diesen Artikel waren wir in der Lage selbständig ohne Zusatzkosten perfektes Fotos zu machen. Vielen Dank!!
Na wunderbar! Weiter so! 🙂
Moin Karsten,
ich bin Neueinsteiger und besitzte die Nikon D750 mit:
TAMRON SP 24-70mm F/2.8 Di VC USD
TAMRON SP 70-200mm F/2.8 Di VC USD G2
Nun möchte ich aber besonders Landschaften und auch Blumen von vorne bis hinten scharf haben.
Brauche ich dafür unbedingt ein Weitwinkelbjektiv?
Ich habe das Nikon AF-S NIKKOR 18-35mm 1:3.5-4.5 G ED angepeilt.
Kannst du es empfehlen?
Gruß
Uwe Hoffmann
Hallo Uwe,
für Landschaften benötigst du unbedingt ein Weitwinkel, für Makro eher ein leichtes Tele. Mit den beiden Endanschlägen an deinem 24-70 hast du ganz zufällig beides schon in deiner Kameratasche. 🙂
Das 18-35 ist ein reines (Super-)Weitwinkel, das dir nochmal mehr Möglichkeiten in der Landschaftsfotografie bietet. Nötig ist es nicht, um alles von vorne bis hinten scharf zu bekommen. Das geht auch mit deinem 27-70 in der Weitwinkelstellung.
Zu den erweiterten Möglichkeiten lies mal meinen Artikel über Superweitwinkel.
Und für Makro gibt es spezielle Makroobejektive (z.B. das Sigma), wenn du es ernst meinst. Die lassen dich dein Motiv noch größer aufs Foto bekommen, eine größere Schärfentiefe bekommst du dadurch aber nicht hin.
ich hoffe, das hilft?!
Hallo Karsten
Ich bin am verzweifeln ? ich probiere schon länger deine Tipps für Landschaftsfotografie (alles scharf von vorn bis hinten) aus. Bei mir will das einfach nicht klappen.
Ich Fotografiere mit der Nikon d750 und das Kitobjektiv 24-85mm 1:3.5-4.5 G
Wenn ich bei 1.30m scharf stelle und dann auf meinem endgültigen Bildausschnitt gehe und das Foto mache ist nichts scharf und das Bild ist unterbelichtet.
Meine Einstellungen
Automatik
Blende 22
ISO Automatik an
ISO Empfindlichkeit 100
Was mache ich falsch??????
Viele Grüsse
Kann ich von hier aus nicht sagen, meine Glaskugel ist grad in Reparatur. 😉
Wenn ich alles so nutze, wie von dir beschrieben, klappt das bei mir genau so.
Check bitte, ob du eine manuelle Belichtungskorrektur eingestellt hast. Falls ja, zurückstellen.
Prüfe bitte, ob AE-L von AF-L im Menü deiner Kamera entkoppelt ist, dann klappt das.
Damit solltest du keine unterbelichteten Fotos mehr erhalten.
Dann checke, ob du wirklich mit 24 mm gearbeitet hast. Wenn ja …
… bleibt nur noch eine Möglichkeit für die Unschärfe: Du schaust wahrscheinlich in der 100%-Ansicht. Da sieht gar kein Foto wirklich scharf aus.
Immer vorausgesetzt, du hast die o.g. Werte eingestellt.
Hallo Karsten,
über die Suche nach Schärfentiefe bin ich auf Deine Seite gestossen.
Du hast es wirklich so einfach erklärt das man es fast nicht glauben kann.
Vielen Dank dafür.
Ich habe gerade den Wechsel von meiner alten EOS 500d auf die EOS RP vollzogen und
habe Probleme mit der Tiefenschärfe.
Erstaunt hat mich die Blende 22 beim Vollformat
Ich habe eine Festbrennweite von 35mm.
Daher kann ich die empfohlenen 24 mm nicht einstellen.
Sehe ich das richtig das meine „1,30 Meter“ bei ca. 1,85 sind ?
Richtig, du musst beim 35er weiter weg scharfstellen. Bei 190 cm hast du alles von 95 cm bis unendlich scharf.
Kannst du mit jedem Schärfentiefenrechner errechnen.
Auch mathematisch ist’s einfach:
Man möchte z.B. mit einer APS-C-Kamera (max.zul. Zerstreuungskreis-Ø Zo = 0.02mm) mit bestimmtem Objektiv (Brennweite f = 18mm) ab 90 cm (Dn = 900mm) bis ins ∞ Schärfe erzielen (Df = ∞). Vorgehen:
– Fokus liegt in doppelter Distzanz zum Schärfe-Nahpunkt: g = 2 • Dn = 1800mm
– nötige Blende berechnet sich schlicht mit k = f^2/(Zo • g) = 9
Also: Fokus in 1.8m und Blende 9 … und schon kriegt man Schärfe ab 90cm bis ins ∞
Übrigens – ich würde, der Beugungsunschärfe wegen, nie eine Blende über [700 • Zo] wählen, bei APS-C also k(max) = 700 • 0.02 = 14 …
Herzlich – Martin Messmer
Hallo Martin,
ich habe es nicht nachgerechnet.
Auch dein Vorschlag wird funktionieren, auch wenn du natürlich nicht ganz so viel scharf hast, wie bei meinem Vorschlag. 😉
… dafür ist im Fokus dann mehr Auflösung bei mir 😅 …
Übrigens: um im Hinter- und Vordergrund beste Schärfe zu erzielen (ein Zerstreuungs-Beugungs-Optimum), ist die berechnete Blendenzahl × 1000 × Zo und davon die Wurzel zu rechnen und zu wählen – ein Beispiel dazu:
APS-C (Zo = 0.02mm), f = 24mm, Schärfewunsch ab 2m = Dn =>
Fokus = g = 2 × Dn = 4m = 4000mm;
k = f^2 / (g × Zo) = 7.2
Blende 7.2 also, im Beispiel, für Schärfe ab 2m bis zuhinterst … bei Dn und im Hintergrund herrscht so aber nur sehr knappe Schärfe – und dies exklusive Beugung! Um bei 2m und im Hintergrund bestmögliche (!) Schärfe zu generieren, wählt man als Blendenzahl dieses ko:
ko = Wurzel(k × 1000 × Zo) = Wurzel(7.2 × 20) = 12 …
Mit Blende 12 also ist in diesem Beispiel die Kombination von Zerstreuungs- und Beugungs-Unschärfe optimal, die Schärfe also unschlagbar 😍 …
Würde man k 12, so würde die Beugung schlimmer zu- als die Zerstreuung abnehmen …
😍 Liebe Grüße – Martin
Auch das habe ich nicht nachgerechnet, denn es nicht relevant!
Die Intention meines Artikels war es, zu vermitteln, wie der geneigte Leser alles von vorne bis hinten scharf bekommt. Da reicht es m.M.n. nicht aus, die Schärfentiefe erst bei 2 m beginnen zu lassen. Denn dann wird der Vordergrund nicht scharf mit abgebildet, dem ja bekanntlich in der Fotografie aus gestalterischen Gründen eine gewisse Wichtigkeit zukommt.
Leider stellst du die Technik über die Gestaltung, mein Ansatz ist ein gänzlich anderer. Was will man schon mit schlecht gestalteten Fotos, selbst wenn diese technisch perfekt sind?!!
Eine Antwort mit noch mehr Zahlen auf diese rhetorische Frage ist nicht erforderlich.
:-))
Neinnein – ich stelle die Theorie GAR nicht über die Gestaltung – es geht auch beides: technisch genau arbeiten UND gute Komposition 😉 … und hier ging es in Deinem Artikel ja nun um die Technik … und Du hast natürlich recht: Das Bild an sich ist viel wichtiger als alles Rechnen … ! —
Alles gut, Karsten – ich lasse es gerne einfach so stehen …
DANKE für alles – ganz herzlich — Martin
…
Hallo Sven,
danke für die ausführliche Erklärung, meine Frage, ob man mit einer DSLR auch alles scharf kriegen kann ist nun geklärt. Aber das ist ja total aufwendig. Ich wurde jetzt bestärkt darin, dass man alles scharf einfach und gut nur mit einer Profi-Digitalkamera hinkriegt und für Portraits/Makro dann eine Systemkamera oder DSLR.
Hallo Maren,
ich weiß nicht, auf was oder wen du diesen Kommentar beziehst – hier heißt niemand Sven. 🙂
Wie auch immer: Deine Schlüsse, die du ziehst, sind leider falsch.
Das hast du so erklärt,dass sogar ich es verstanden habe.
Vielen Dank dafür.
Werner Birkwald
Danke, Werner. Ist wirklich nicht schwer, oder?! 🙂
Lieber Karsten
Herzlichen Dank für diesen genialen Tipp. Genau diese Info habe ich gesucht, denn am liebsten fotografiere ich schöne Landschaften. Leider erkenne ich zurzeit meine Kamera in deinen Angaben nicht wieder, weshalb ich mir nicht sicher bin, ob auch bei meiner Kamera die 1.3 m der richtige Wert ist. Habe die Panasonic LX15 Edelkompaktkamera mit 1 Zoll Sensor und Brennweite 24-72mm.
Der Schärfentiefenrechner http://digicam-experts.de/schaerfentiefe.php gibt mir bei Brennweite 24 mm und Blende 8 die grösste Schärfentiefe bei Fokussierung auf 6.82 m an. Muss ich hier allenfalls die umgerechnete Brennweite nehmen?
Beste Grüsse,
Dominik
Du willst im Schärfentiefenrechner bei der Brennweite umgerechnet einstellen. Denn deine Brennweiten werden umgerechnet auf das Kleinbild-Format vom Kamerahersteller angegeben. Dann passt es wieder und du stellst auf 1,3 m scharf. 😉
Hallo.
Ich mag die Art der Erklärung. Die Beiträge schätze ich sehr.
Mehr mag ich nicht schreiben – dafür umso lieber gleich testen 🙂
Vielen Dank.
Danke! Viel Spaß beim Tun, bringt ohnehin am meisten. 🙂
Hallo, ich habe Ihren Artikel gelesen und muss noch einmal fragen, ob ich das tatsächlich richtig verstanden habe. Wenn ich eine Landschaft fotografieren möchte und ich eine geschlossene Blende benutze, egal welche, dass ich einfach nur auf 1,30 m fokussieren muss um von 60cm bis unendlich alles scharf zu haben?? Egal ob blende 8,16 oder noch geschlossener? Ist das richtig?? Wenn das wirklich so einfach ist, warum rechnet jeder die hyperfokale Distanz aus? Oder habe ich diesen Artikel falsch verstanden? Die extrem geschlossene Blende von 22 würde ich persönlich gar nicht nutzen, wegen der Beugungsunschärfe. Vielleicht antworten Sie mir auf meinen Kommentar. Bin gespannt, denn ich suche schon lange nach der Möglichkeit von vorne bis hinten alles scharf zu haben. Vielen Dank und Liebe Grüße.
Hallo Nadja, wenn ich etwas nicht schon 1000 Mal erfolgreich ausprobiert hätte, würde ich das hier nicht veröffentlichen.
Also, ja: Nimm ein Weitwinkel, die maximale Blende für deinen Sensor und stell auf 130 cm scharf und schon ist alles von 0,60 m bis unendlich scharf.
In diesem kurzen Video beweise ich an einem Schärfentiefe-Rechner, dass das so funktioniert und erläutere noch etwas das Drumherum.
Hallo Nadja
Ich gehe davon aus, dass Du einen Kleinbildsensor benutzt. Blende 22 ist sehr hoch gewählt. Deine Bedenken bezüglich Beugung sind berechtigt. Das Beugungsscheibchen wird so auf dem Sensor etwa 0.0295mm dick und wirkend wie etwa 0.022mm ‹Zerstreuungskreis›; sprich: mit dieser Blende hast Du dann quasi schon im Fokus nur noch eine einigermaßen gute Schärfe und Auflösung.
Der Rat, die höchstmögliche Blende eines Objektives zu wählen, ist nur schon angesichts dessen, dass bei µ4/3-Kameras bei gewissen Objektiven Blende 22 (!!) möglich ist, absolut praxisuntauglich 🙂 …
Es stimmt schon: Weiteste Schärfentiefe erzielt man theoretisch, will man die Beugung miteinrechnen, bei etwa k ≈ 21/Crop; allerdings ist dann die Auflösung im Fokus nur noch etwa so gut, wie wenn Du mit einem 6.4-Megapixel-Sensor fotografieren würdest … der Beugungsscheibchen-Größe wegen (ca. nach Rayleigh) …
Nicht immer braucht man ja ‹Schärfe› ab 65cm 🙂 Bei manchen Bildern beginnt der Vordergrund erst bei vielleicht 2m. Das Rechnen ist dann nicht kompliziert (sagen wir: KB-Sensor und Brennweite f = 24mm):
Fokus in der doppelten Nahdistanz, also bei 2 x 2m = 4m = 4000mm.
Schon hast Du fokussiert. Die Blende, die Du mindestens einstellen musst, ist dann:
k ≈ f^2 / (g x Zo)
Wobei Zo der maximal-zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser ist, ≈ Sensordiagonale / 1500, beim KB also ca. 0.03mm. Also: k ≈ 24^2 / (4000 x 0.03) ≈ 4.8
Möchtest Du die Beugung miteinrechnen, erhöhst Du diese Blende etwa um einen bis zwei Drittel Blendenstufen, also etwa k ≈ 6, einstellbar 6.3 …
Und möchtest Du im weitesten Hintergrund (im ∞) und im Nahbereich (bei 2m) maximal mögliche Schärfe erreichen (ein Beugung-Zerstreuungs-Optimum erzielen), dann wähle folgende Blende ko (‹k-null›), nach der Formel:
ko = √(1000 x Zo x k)
Mit KB-Sensor hier im Beispiel also: ko = √(30 x 4.8) ≈ 12
So hast Du hier statt Blende 22 nur Blende 12 (fast 1.5 Blendenstufen Gewinn!), sehr gute Schärfe und optimale Auflösung im Fokus sowie die bestmögliche Schärfe im Nahbereich sowie im weitesten Hintergrund (also: keine andere Blende als k = 12 würde hier, in diesem Beispiel, einen schärferen Hinter- bzw. Vordergrund – generieren!) …
Dies ist nicht kompliziert! Ich berechne in der Praxis diese Blenden alle in unter 20 Sekunden … Das Fokussieren braucht viel mehr Zeit 🙂 … und das künstlerische In-Szene-Setzen eines Motivs dauert oft noch viel länger …
Liebe Grüße — Martin
Hallo Martin,
wieder einmal drehst du dir die Dinge hin, wie du sie brauchen willst!
Mit deiner Rechnerei schaffst du nicht das, was Nadja sich wünscht: Alles von vorne bis hinten scharf zu haben. Wenn man das will, muss man etwas Beugung in Kauf nehmen!
Ich habe auch nie den Rat erteilt, die kleinst-mögliche Blende zu verwenden. Ich habe stattdessen für jeden Sensor die kleinst-zulässige empfohlen. Ziel dieses Artikels ist es zu erklären, wie man von 60 cm bis unendlich alles scharf bekommt – und das geht nun mal nicht mit deiner Rechnerei!
Ich bitte dich: Bleibe bitte bei den Fakten und versuche hier nicht, meine Aussagen zu verdrehen! Wir haben schon genug Labertaschen auf diesem Planeten, die sich ihre eigene Wahrheit zurecht fantasieren – da willst du doch nicht dazugehören?!! 😉
Hallo…
wie schätze ich die 1,30 denn richtig ab? ich bin da kein Meister drin. Ich hab mit derX-m1 einen APS-Sensor, für Landschaftsfotgrafie habe ich immer ein Normalobjektiv (16-50mm) . oder Weitwinkelobjektiv habe ich nicht. (noch nicht). wenn ich jetzt für eine interessantere Bildgestaltung Blumen vor mir mit einem alten Industriegebäude weiter entfernt zusammen von vorne bis hinten scharf abbilden will, dann nach meinem Sensor Blende 16? Man liest manchmal Blende 8 bis 11, das ist dann eher für ein ich sag mal gewöhnlcihes Bild, oder? Soll man dann die Blende vorgeben, oder lieber beides manuell. Danke im Voraus, uter Artikel 😉
Du wanderst ne zeitlang mit nem Zollstock durch die gegen, bis du es einschätzen kannst, wo die 1,3 m vor dir liegen. Anders geht es nicht, du musst das lernen. Ja, das meine ich genau so – ist kein Scherz.
Dein 16er ist doch ein Weitwinkel. 🙂
Ja, du nutzt dann Blende 16, richtig. Blende 8-11 nimmst du, wenn du weniger Schärfentiefe haben möchtest.
Du willst immer die Blende vorgeben, denn das sorgt dafür, dass um den Punkt der Scharfstellung der gewünschte Bereich scharf wird. Den nennt man dann die Schärfentiefe. Den Rest kannst du der Zeitautomatik und der ISO-Automatik überlassen. Bei dieser Arbeitsweise solltest du dann aber für Sportaufnahmen den ISO-Wert von Hand erhöhen, um nicht zu verwackeln.
Beides manuell steuern ist eher was für Sonderfälle oder wenn du es gerne umständlich haben magst. Lies in diesem Artikel, warum.
Hallo ich nochmal… womit richtig scharf stellen. Mit Manuellauf den enstprechenden bereich von hand scharf stellen, oder lieber Mehrfeld .,, sorry, aber mit den verschiedenen Fokusmethoden muss ich noch Eins werden. Kontinnuierlich ist ja eher beistark bewegten Motiven…danke
Nutze AF-S für unbewegte Motive. Dann wählst du am besten einen einzelnen AF-Punkt und platzierst diesen dort, wo dein Hauptmotiv sich befindet.
AF-C ist für bewegte Motive gedacht, richtig.
Nur dass ich es nicht missvestehe, die 1,30 m beziehen sich auf die Entfernung zu meinem Hauptmotiv, also da wo ich stehe, bzw wo ich stehen soll ja, und nicht wenn ich weiter weg davon bin und den Focus auf ein 1,30m entferntes Objekt setze^^ entschuldige, habe soviel gelesen, vermutlich bring ich jetzt was durcheinander – Afs- S.. ist das Spot? Bei mir steht bei den Fokus Methoden: Manuell, Mehrfeld, Vario AF, Kont., und Verfolgung., Spot steht neben Mehrfeld und Integral unter AE Messung. was ist wenn ich eine Katze fotgrafieren will, ein Portrait von ihr machen will, das ist doch dann wieder ein anderer Fall oder? Mit dem Zollstock lol, stimmt, einfache Idee, auf die man manchmal nicht kommt..
danke schonmal. l.g. S.
Wenn du, so wie hier beschrieben, alles von vorne bis hinten scharf haben möchtest, stellst du auf 130 cm scharf. Wenn alles scharf sein soll, ist ja „das alles“ dein Hauptmotiv. Die 130 cm misst du ab der Rückseite deiner Kamera. Und dann bekommst du, wie oben geschrieben, alles von vorne bis hinten scharf.
Wenn du auf eine Katze scharfstellst (dann willst du üblicherweise nicht alles scharf haben von vorne bis zum Horizont), dann setzt du einen AF-Punkt auf die Katze – dann stellt die Kamera da auch scharf.
AF-S steht für „Autofosus single“, es wird nur einmal scharfgestellt. Für unbewegte Motive ist das ideal. AF-C stellt kontinuierlich scharf (das c steht für den englischen begriff continuous = kontinuierlich).
Zum Thema AE (= Belichtungmessung) findest du diesen Artikel zu den Belichtungsmess-Arten. Da geht es nur um die Helligkeit der Fotos. Alles, was mit AF bezeichnet ist, da geht es um das Schafstellen.
PS.: jetzt hatte ich anderswo gelesen, Kontinuerlich bewegt sich mit, bei mir ist aber nur ein kreuz in der Mitte ,und da bewegt sich gar nichts mit, sondern bei „Verfolgung“ was manchmal nicht so klappt. So jetzt wars das auch erstmal^^
Der Autofokus stellt dauerhaft scharf. Der AF-Punkt muss sich aber deshalb nicht zwingend mitbewegen. Obwohl es Kameras gibt, die das tun, bei dir heißt das also wohl Verfolgung.
Gut, dann übe ich mal fleißig weiter, wenn was ist, komm ich nochmal wieder^^das mit Spaziergängen und Landschaftsfotos kann ich nur unterstreiichen, das tut mega gut. Die Fotos bisher waren auch gar nicht schlecht, aber manche noch nicht so ganz zufriedenstellend.
Hallo und vielen Dank für die Info, bin genau deswegen wohl auf Deine Seite gelandet. Somit recht eindeutig mit der Brennweite 28mm und Blende 22.
Nun bin ich aber weiter auf das Phänomen der Beugungsunschärfe gestoßen. Hier gibt es ebenfalls Rechner, die mir nun bei meiner Vollformat Sony A7III eine maximale Blende von f11 empfehlen, bevor es hier sichtbare Auswirkungen gibt.
Was hat denn im Gesamtergebnis nun Priorität, um tatsächlich vollständig scharfe Bilder einzufangen?
Riskiere ich weniger Nahbereich mit Blende f11 oder etwas Beugungsunschärfe bei f22??
Praktisch werde ich es wohl testen müssen…
Oder hast Du bereits eine Meinung?
Danke VG Frank
Nach meiner Erfahrung – und ich setze auf Praxis! – kann man bei Vollformat auch Blende 22 noch nutzen.
Klar, errechnen kann man die beugungsunschärfe, sie in der 100%-Ansicht in der Bildbearbeitung meist sogar auch noch sehen.
Aber wann werden Fotos in der 100%-Ansicht angesehen? Nur während der Bildbearbeitung! In keinem anderen, alltäglichen Anwendungsfall.
Egal ob Abzug, Druck oder Online-Präsentation – in all diesen Fällen werden die Fotos stark verkleinert im Vergleich zur 100%-Ansicht. Da fällt also diese Beugungsunschärfe gar nicht auf. Denn je kleiner, umso schärfer wirken Fotos. Oder andersrum: Je kleiner, umso weniger fällt eine (Beugungs)Unschärfe auf.
Selbst bei einem sehr großen Druck ist Beugungsunschärfe nicht sichtbar, weil mit der Größe der Betrachtungsabstand zunimmt. Kein „normaler“ Mensch betrachtet ein Foto der Größe 100 x 150 cm aus 40 cm Entfernung. Automatisch geht man so weit zurück, bis das Fotos in seiner Gesamtheit gut überblickt werden kann.
Nur die Fotografen lassen sich in der 100%-Ansicht das Foto anzeigen und starren aus 40 cm (Abstand zum Bildschirm) darauf – und ärgern sich über Beugungsunschärfen. 😉
Lieber Karsten,
ich denke ich mache alles so wie du beschreibst, aber es klappt einfach nicht. Und zwar will ich ein PopUp fotografieren (so eine Art 3D Karte in der Größe von einem A4 Blatt. Es besteht aus vier hintereinander stehenden Ebenen). Ich habe eine Canon 350D und stelle auf AV und die Blende auf 16. Das Objektiv ist ein 18-55mm Objektiv. Ich stelle es auf 18mm, fokussiere irgendwo in 1,3m und schwenke rüber und löse aus. Das relativ kleine Motiv, weil ich ja nicht reinzoome, ist sehr unscharf. AF-S habe ich nicht, aber das steht One Shot und ich meine das ist dasselbe.
Was ist verkehrt?
Hallo Johanna,
wenn das Popup so klein ist, stellst du natürlich direkt darauf scharf.
Platziere direkt den AF-Punkt in OneShot (=AF-S) darauf, stell scharf und drück ab.
Nicht rüberschwenken, direkt drauf!
Nicht komplizierter machen, als es ist. 😉
Dann sollte es scharf werden, falls nicht, hast du
Ich hoffe, das hilft?!
Vielen Dank! Zumindest hat es mich davon abgehalten es weiter so zu versuchen.
Für mich war die Lösung eine andere Kamera zu nehmen.
Mit der DSLR wurde immer nur eine Ebene scharf.
Ich bin heute durch Zufall auf deiner Webseite gestoßen. Ich fotografiere mit der Panasonic Bridge FZ 1000.
Soll ich den Focus auch auf 1,3 m einstellen um alles von vorn bis hinten scharf zu erhalten.
Vielen Dank im Voraus
Jörg
Ich weiß, es ist unhöflich, eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten. Ich tu es trotzdem: Hast du den Artikel gelesen? Die Antwort steht drin!
Weil ich aber ungern unhöflich bin, hier die Antwort: Ja. 🙂
Vielen Dank für die schnelle Antwort
Ich habe doch noch eine Frage . Du schreibst den Zoom auf 4 mm ( bei einer Kompaktkamera ) einstellen.
Der Zoombereich beträgt 25 – 400 mm. Für die bestmögliche Schärfentiefe müsste ich auf 25 mm einstellen.
Ist das richtig?
Wenn deine Kompakte als Zoombereich 25 – 400 mm angibt, wurde das Zoom schon auf die Werte des Vollformats hochgerechnet. Das nennt man dann die Kleinbild-äquivalente Brennweite.
Früher nutzte man den Begriff Kleinbild für das heutige Vollformat. Du kannst also einfach die Werte für Vollformat verwenden.
Danke für deine Hilfe
Vielen Dank für diesen tollen Artikel!
Ich filme – auf schmalen Budget – mit einer 550d, einem 30mm f1.8 und dem 18-55mm Kit Objektiv an Bord meines Segelbootes.
Bislang habe ich die Weitwinkel mit dem Kit nicht vernünftig scharf bekommen. War alles in HD irgendwie „matschig“. Nun läuft’s!
Plastisch und prägnant erklärt, sehr systematisch für den Anfänger, tolle Sprache. Ein klasse Artikel.
Hallo Michael,
aber gerne doch. Super, dass es funktioniert! 🙂
Ich habe ein manuelles Walimex/Samyang 16mm f2.0 Objektiv (APS-C) mit Nikon Anschluß. Das stimmt augenscheinlich die Entfernungsskala und wohl auch die LED-Anzeige in der Kamera nicht so ganz mit der Realität überein. Das hat mich immer sehr gestört und im Internet gibt es Anleitungen, wie man das durch Herumschrauben am Objektiv selbst korrigieren könnte. Seitdem ich Deinen Artikel gelesen habe, mache ich mir da aber keine grossen Gedanken mehr, denn mit grossen Blenden fotografiere ich bei Weitwinkel ohnehin nicht. Also dann lieber die ASA etwas höher einstellen, wenn kein Stativ dabei hat.
Hallo Volker,
ja, so ein Superweitwinkel wird ohnehin sehr selten weit geöffnet verwendet. Also kümmere dich nicht um diese Kleinigkeit! 🙂
Sali Karsten
Ich bin neu auf dieser Seite und ärgere mich jetzt schon, dass ich nicht schon früher drauf gestossen bin.
Die 1.30 habe ich das erste mal gehört, konnte es natürlich nicht so stehen lassen und habe es mit meinen Objektiven ausprobiert.
Siehe da es funktioniert bestens. Da hätte ich mir in der Vergangenheit viel Frust ersparen können.
Danke für den lehrreichen Tipp.
Hi Rolf,
danke für deinen Kommentar. Schön, dass es bei dir auch funktioniert hat! 🙂
Hallo und vielen Dank
der Artikel ist informativ und hilfreich.. von den 1.30 habe ich noch nie gehört… ich hoffe ich kann’s mir merken, denn die hyperfokale Distanz habe ich noch nie kapiert. Das mit der Sensorgrösse habe ich mir ebenfalls noch nie überlegt, klingt einleuchtend.
Die 1,30 m gibt es ja auch nur bei mir. 😉
Weil ich irgendwann nach einem Weg gesucht habe, die Hyperfocaldistanz so zu vereinfachen, dass man nicht mal mehr das Wort in den Mund nehmen muss.
Durch viel Forschung und Nachdenken ist dann diese Formel entstanden, die ganz einfach funktioniert, gut merkbar ist und ohne Fachchinesisch auskommt.
Hallo Karsten,
ich habe die Kommtentierfunktion endlich gefunden und komme gern deinem Wunsch nach. Der Artikel „von vorne bis hinten scharf hat mir sehr gefallen, weil mir das trotz langjähriger Fotoerfahrung gar nicht so richtig bewußt war. Auf spezielle Fotobereiche will ich mich nicht festlegen, weil diese auch noch das passende Zubehör erfordern.
Ich bin in den letzten Jahren hauptsächlich in der Naturfotografie ohne speziellem Bereich unterwegs.
Gruß Martin
Hallo Martin,
da bist du in bester Gesellschaft! Vielen ist das auch nach 40 Jahren aktiver Fotografie noch nicht bekannt. 😉
Glücklich kann sein wer eine von Fujis Kameras besitzt, die die Schärfentiefe im Sucher optisch als Balken anzeigen.
Alle anderen müssen rechnen oder eine alte Agfa Klack benutzen, die ein Fixfocus Objektiv mit fester Blende hatte und so fast jedes Bild scharf wurde.
Und noch glücklicher ist der, der die Grundlagen der Fotografie – und damit den Inhalt dieses Artikels – verinnerlicht hat. Denn der braucht keine Vehikel wie solch einen Balken und kann sofort mit jeder Kamera gekonnt umgehen. 😉
wo du recht hast, hast du recht!
Hallo Karsten, habe am Samstag und Sonntag versucht, das hier in die Praxis umzusetzen. Habe selbst eine Nikon D300s im Einsatz gehabt mit einen 18-200mm AF-S Nikkor. Naja, mir mäßigen Erfolg😱. Ich glaub, das mit den 1,30 muss ich wohl mit meiner Ausrüstung vergessen, oder? Auf alle Fälle weiß ich jetzt, wie meine Landschaftsbilder besser werden können. Gruß Thomas.
Nimm das 18 mm, lege 130 cm vor dir etwas auf den Boden (zur Not mit einem Metermaß) und stell darauf scharf. Dann MUSS es wie beschrieben scharf sein von 0,6 m bis unendlich. Mit JÈDER Kamera!
Mach ich, versprochen. Der Zollstock geht sofort in die Ausrüstung rein. Das war übrigens letzten Sonntag der erste Versuch mit dem Endergebnis, der Kettermann spinnt (ich hoffe, du verzeihst mir hier meine Offenheit). Gruß Thomas
Solange du nach diesem Gedanken nachfragst, ist doch alles in Ordnung! Nur so kann ich dir weiterhelfen. 🙂
Und das Foto ist doch nie und nimmer mit einem Weitwinkel entstanden!!! Dann kann das auch nicht funktionieren. Musst dich schon an das halten, was ich hier schreibe! 🙂
🫣tschuldigung, falsches Bild. Aber das jetzt. Durch DX 27mm, kleiner geht leider nicht, hab noch kein Weitwinkel. Steht aber jetzt auf meiner Wunschliste😄. Das vorherige Bild ist 47mm Brennweite.
27 mm sind ja fast das Normalobjektiv, auch damit wird es eher schlecht funktionieren.
Aber das hier scheint doch recht scharf! Dass es hinten unschärfer wirkt, liegt am Dunst. 😉
Sorry, aber noch ein Objektiv gibt momentan einen gewisse Situation nicht her, 18mm + DX- Faktor ist das Kleinste, was ich zu bieten habe, Karsten🥺.
18 mm ist doch ein Weitwinkel!
Klar bekommst du das damit hin, Anleitung findest du oben im Artikel.
Du vergisst den DX- Faktor, oder?
Wenn du ein 18 mm an einer DX verwendest, musst du den Cropfaktor nicht mehr einrechnen.
Ach ja, wie bekomme ich es dann damit hin? Möchte ja gern dazulernen🤔
Ich hoffe, du disqualifizierst mich jetzt nicht deswegen😣
Warum sollte ich?!
Ein toller Beitrag, reduziert auf das Wesentliche und einfach anzuwenden und zu merken (1,30 Meter 🙂 ). Dank dieses Artikels fällt auch der Umgang mit dem Schärfentiefenrechner leicht, das Herumspielen mit den verschiedenen Formten, Entfernungen, Brennweiten und Öffnungen unterstützt das Verständnis dann noch.
Neben dem Fachlichen ist die Didaktik von Karsten zu loben, schriftlich wie mündlich: Dank der Schnupper-Workclass konnte ich das Ganze nicht nur ausprobieren, sondern auch zur Diskussion stellen und viele weitere Ergebnisse anderer Teilnehmerinnen und Teilnehmer miterleben. Das hilft enorm!
Danke für das Lob, Markus! 🙂
So, mal ein aktueller Beitrag mit dem bisher gelernten. Auf 1,30(geschätzt) gestellt, dann auf den Hohenstaufen ausgerichtet, nachbearbeitet im LR C.
Nach dem letzten Flop sitzt das jetzt in mir drinnen, auch, das ich die Blende einfach verändern muss, je mehr ich in den Teilbereich gehe. Heut war ein reiner Übungstag mit Klasse Wetter, dazu auch viel mit dem Stativ, Spiegelvorauslösung und Fernauslöser verwendet.
Karsten hat es geschafft, das die regeln erst mal im Hinterkopf sind. Allerdings nimmt meine Freundin reisaus😂.