Zuletzt aktualisiert am 31. Juli 2019 von Karsten Kettermann.
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Letztlich beim Training der Fußballmannschaft meines Sohnes: Während eines Trainingsspiels verliert einer der Mitspieler die Übersicht und läuft mit Vollgas auf sein eigenes Tor zu – Schuss – zum Glück daneben! 🙂
Eigentlich wusste er ja, wo sich das gegnerische Tor befand. Die Regeln waren ihm also klar. Er hatte nur kurz den Überblick verloren.
Warum ich dir diese kleine Geschichte erzähle? In meinen Fotokursen treffe ich immer wieder auf Teilnehmer, die mir erzählen, sie würden an ihren Kameras “herumspielen”, um sie kennen zu lernen. Doch wie wir gesehen haben, ist für erfolgreiches Spielen nicht nur die Kenntnis der Regeln notwendig, sondern auch der Überblick. Und Übersicht heißt in diesem Falle, dass du strukturiert vorgehen willst!
Wahrscheinlich kennst du das auch, wenn du gerade versuchst, dich in die Fotografie einzuarbeiten?!! Dann beachte zukünftig dieses Satz:
Nur wenn du eine Funktion deiner Kamera völlig isoliert von anderen Einflussfaktoren testest, kannst du überhaupt zu klaren Ergebnissen kommen.
Lass mich dir das an zwei Beispielen erklären:
Beispiel Weißabgleich
Der Weißabgleich sorgt dafür, dass Farbstiche verhindert werden, die sich durch unterschiedliche Beleuchtung ergeben könnten. So ist etwa Sonnenlicht für unsere Kamera ein sehr weißes Licht, bei starker Bewölkung überwiegen hingegen die Blautöne. Und wenn du unter Kunstlicht, also in Räumen bei Glühlampen- oder Halogenlicht fotografierst, ist alles gelb oder orange.
Der Weißabgleich aber verhindert diese Farbstiche, wenn du ihn richtig eingestellt hast.
Üblicherweise empfehle ich, den Weißabgleich auf Automatik zu stellen. Bei allen Kameras, die nach 2010 produziert wurden, sorgt das in der Regel für völlig akzeptable Farbigkeit von Fotos.
Besonders leicht hat es der Weißabgleich, wenn nur eine Lichtart für die Beleuchtung sorgt. Doch vor allem bei Mischlicht ist manchmal die Kamera irritiert und wählt für dich den falschen Weißabgleich. Da heißt es dann manuell nachzuhelfen.
Jede Kamera bietet dir die Möglichkeit, den Weißabgleich auch manuell einzustellen. Um nun die Wirkung verschiedener Einstellungen zu testen, solltest du alle anderen Faktoren ausschließen. Das bedeutet, dass die Kamera eigentlich auf ein Stativ gehört, damit sich der Bildausschnitt nicht verändert.
Und nun solltest du schnell arbeiten: Stelle bei konstanter Beleuchtung (!!!) den Weißabgleich auf die verschiedenen Einstellungen und warte nicht zu lange zwischen den einzelnen Fotos. Nur so bleibt das Licht konstant und du siehst die Veränderungen durch die verschiedenen Einstellung des Weißabgleich. Würde sich in der Zwischenzeit eine Wolke vor die Sonne schieben, ist dein Test für die Tonne!
Beispiel Schärfentiefe
Noch ein weiteres Beispiel: Die Schärfentiefe ist für viele Einsteiger ein Buch mit sieben Siegeln, zumindest scheint es so. Testest du die Blende, die ja für die Schärfentiefe verantwortlich ist, systematisch aus, dann erhältst du klare Ergebnisse.
Stelle die Kamera auf ein Stativ, stelle einmalig scharf und schalte dann deinen Autofokus ab. Einen der weiteren Einflussfaktoren für die Platzierung der Schärfenstiefe, nämlich die Scharfstellung, schaltest du damit aus. (Ein kleiner Tipp am Rande: Stelle auf eine Entfernung von 1,50 m scharf und nicht ganz vorne, aber auch nicht ganz weit hinten. So erhälst du tatsächlich die besten Ergebnisse bei verschiedenen Blendeneinstellungen.)
Das ist wichtig, damit du tatsächlich nur die Veränderung der Schärfentiefe durch die Blende siehst.
Ein weiterer Einflussfaktor für die Schärfentiefe ist die Brennweite. Du solltest also für diesen Test auf keinen Fall zwischendrin die Brennweite verändern. Auch das würde zu nicht nachvollziehbaren Ergebnissen führen.
Du merkst also, mit etwas Planung kann das “Spielen” durchaus zu einer ernsthaften Testerei werden. Und nur wenn du es dabei systematisch angehst, wirst du Ergebnisse erzielen, die du dann auch auf andere Situationen übertragen kannst.
Alles klar? Hast du Fragen? Dann hinterlasse einen Kommentar.
Danke, als Einsteigerin habe ich das Thema Weißabgleich immer der Automatik überlassen. Da ich meistens im AV-Modus fotografiere hab ich probiert und gemacht, versucht auch die Iso auszureizen und auch probiert, was die Automatik sagt, nein es sah nicht wirklich gut aus. Das Thema Weißabgleich liegt so nah und für mich als Anfängerin doch so fern.
Deshalb noch mal Danke
Schön, wenn ich dir helfen konnte. 🙂
erst einmal vielen Dank für deine mails, ich habe sie vorerst mal alle gespeichert und werde mich beim nächsten freien Zeitfenster durch boxen 😉
aber was ich bisher gelesen habe ist sehr informativ,
ähm, du hast recht ….. jedem Künstler gebührt ein riesiges Lob…
und das möchte ich dir jetzt aussprechen… natürlich mit meinem bezauberndem Lächeln 🙂
LG
Heike
Handgeklapper ist immer toll! Danke! 🙂
Das mit dem Weissabgleich werde ich demnächst auf jeden Fall versuchen.
Das Gute liegt manchmal so nah.
Vielen Dank!!!
Frohe Weihnachten wünscht PerLe
Das kannst du auch auf JEDES andere Thema übertragen”! 🙂
Vielen Dank für diese Erläuterungen. Diese helfen mir natürlich richtig gut weiter. Ich habe auch schon viel mit den Einstellungen des Weißabgleichs ausprobiert.
Dazu habe ich auch schon einige Ergebnisse erzielt, welche man sich auch gerne auf meiner Bilderseite: anschauen kann. Auf dieser Seite dann im Ordner “Lightroom” sind einige Bilder zu sehen. Gerade bei den Domes habe ich das mal gemacht. Schön zu sehen bei den bläulichen Domes, wo eigentlich das Licht der LED`s weiß ist.
Das mit der Tiefenschärfe werde ich dann auch noch mal probieren.
DANKE nochmals dafür. Es sind sehr nützliche Sachen dabei, die Einem doch gut weiterhelfen.
Schöne Fotos, Daniel. 🙂
Und schön, wenn ich helfen konnte, mach weiter so! 🙂
Vielen Dank Karsten für deine informativen Mails!
Fotografiere erst seit ca. einem Jahr intensiver mit einer Spiegelreflex.
Bin also noch Anfängerin. Da freue ich mich über die vielen Infos natürlich sehr.
Meist nutze ich den AV, TV oder M-Modus.
Das mit dem Weißabgleich habe ich immer auf Automatik stehen.
Werde das jetzt aber mal testen.
Vielen Dank nochmals für all die tollen Tipps 🙂
LG Jessca
Wichtig ist halt, dass du systematisch vorgehst und immer nur eine Option veränderst. Dann siehst du auch die Unterschiede. 🙂
Ute
Danke für deine gute Erklärung mit dem Weißabgleich.Das werde ich jetzt auch einmal probieren.
Das mach mal, Ute. Und berichte über deine Erfahrungen! 🙂