Zuletzt aktualisiert am 31. Juli 2019 von Karsten Kettermann.
Dieser Artikel wird auch weiterhin aktuell gehalten.
Hinterlässt du unten einen Kommentar, bekommst du garantiert eine Antwort.
In diesem Bildstabilisator Test zeige ich dir, warum du ihn beim Einsatz der Kamera auf einem Stativ immer ausschalten musst.
[alert-announce]Vielleicht interessiert dich auch der erste Test des Bildstabilisators.[/alert-announce]Doch zuerst muss ich noch eine Lanze für den Bildstabilisator brechen:
Der Bildstabilisator in seinem natürlichen Lebensraum
Kennst du noch den Grzimek? Bei dem finge das Loblied auf den Bildstabilisator ungefähr so an:
“Der Bildstabilisator lebt vorne links am Objektiv, bei manchen Kameras findet der kleine Kerl aber auch in der Kamera ein Plätzchen, um sein ruheloses Leben zu fristen. Er unterstützt dich immer dann, wenn die erbarmungslose Dunkelheit ein Belichten aus der Hand schwierig macht. Das possierliche Tierchen nutzt dann ein bewegliches Linsenelement oder einen beweglich gelagerten Sensor, um das Wackeln deiner Hand auszugleichen.”
Ja, so ist es!
Und das macht er gut. Denn immer, wenn du die Kamera bei wenig Licht aus der Hand auslöst, kann es zu Verwacklungen kommen. Das ist ähnlich wie beim Fernglas: Wenn du durch ein Fernglss siehst, kannst du dich noch so sehr bemühen, möglichst ruhig zu halten – es wackelt immer! Schließlich siehst du dir etwas sehr weit Entferntes stark vergrößert an. Jedes Wackeln am Fernglas um einen Millimeter schaukelt sich in der Ferne gleich zu ein paar Metern auf.
Welchen Rückschluss können wir aus dieser Info ziehen? Vor allem bei sehr langen Belichtungszeiten ist ein Verwackeln wahrscheinlich. Viel eher, als bei kurzen Brennweiten.
Schau mal, ich habe dir ein kurzes Video aufgenommen – da wackelt praktisch gar nichts, obwohl ich es aus der Hand gedreht habe:
Schauen wir uns also an, wann und wo der Bildstabilisator gute Arbeit leistet – und wann du ihn ausschalten willst.
Der Bildstabilisator bei genügend Licht
Tagsüber kannst du den Bildstabilisator einfach angeschaltet lassen. Er stört dann nicht, denn die Belichtungszeiten sind ohnehin so kurz, dass du üblicherweise nicht verwackelst.
Solche Fotos, wie das folgende, wirst du wahrscheinlich schon massenhaft fotografiert haben, oder?
Der Bildstabilisator in der Dämmerung
Jetzt wird es spannend! Es dämmert, das Licht wird weniger und die Belichtungszeiten werden immer länger.
Aber ich versuche weiterhin, aus der Hand zu fotografieren.
Damit es auch schön wackelt, habe ich mich für mein längstes Tele entschieden, das Sigma 150 – 600 mm. Eine tolle Optik! 🙂
Fangen wir locker an: Die Werte für das folgende Foto sind 150 mm an Vollformat, Blende 5,6, ISO 800 und 1/10 sec. Bildstabilisator an.
Unfassbar!!! Nach der Kehrwertregel dürfte ich als längste Belichtungszeit maximal 1/150 sec einsetzen, besser noch kürzer. Aber mit 1/10 sec habe ich glatt 15 mal so lang belichtet – ein Traum! 🙂
Hier siehst du Ausschnitte aus dem Foto oben (links) und dem Foto, das ich ohne Bildstabilisator gemacht habe. Welch ein Unterschied, oder?
Es wurde dunkler und die Belichtungszeiten länger, genau wie die Brennweite. Ich habe einfach mal auf die Straßenlaternen gehalten.
Die Werte für das folgende Foto: 550 mm an Vollformat, Blende 6,4, ISO 2000, 1/6 sec.
Wieder zeige ich dir einen Ausschnitt aus zwei Fotos, du ahnst schon, welches mit dem Bildstabilisator gemacht wurde, oder?
Ich weiß, selbst das mit Bildstabilisator ist nicht 100%ig scharf. Aber ich habe 1/6 sec belichtet, statt die nach der Kehrwertregel mindestens geforderten 1/550 sec!!!
Das ist fast 100-mal länger, als eigentlich sinnvoll!
O.k., damit sollte klar sein, dass du beim Neukauf eines Teleobjektives auf jeden Fall darauf achten solltest, dass es einen Bildstabilisator mitbringt. Das rettet dir in der Dämmerung oder in Räumen manches Mal den Allerwertesten.
Bei Weitwinkel- oder Universalzooms ist er nicht ganz so wichtig – darauf verzichten würde ich aber trotzdem nicht unbedingt.
Nun schauen wir uns einen weiteren Anwendungsfall an, in dem der Bildstabilisator zwar häufig genutzt wird, aber eigentlich abgeschaltet gehört: Der Einsatz der Kamera auf einem Stativ! Übrigens setze ich alles, was wie ein Stativ wirkt – also die Kamera wirklich ruhig hält – einem echten Stativ gleich. Also z. B. eine Mauer, auf der du die Kamera ablegst, ein Beanbag, oder was auch immer deine Kamera ruhig hält.
In meinem ersten Anlauf konnte ich den Bildstabilisator nicht verführen, tagsüber sein Fehlverhalten zu zeigen. Es lag wohl an den zu kurzen Brennweiten.
Der Bildstabilisator Test bei Nacht
Am Ende der Dämmerung und nachts geht nichts mehr ohne Stativ. Da kannst du deine Blende noch so weit öffnen, den ISO-Wert hochschrauben so weit es geht, es nützt nichts: Das Licht ist einfach viel zu schwach, um aus der Hand zu fotografieren. Und erst recht, wenn du eine lange Brennweite nutzt.
Schauen wir uns also an, was passiert, wenn du den Bildstabilisator eingeschaltet lässt.
Beispiel 1
So wie im folgenden Foto schaut es aus, wenn du vom Stativ bei ausgeschaltetem Bildstabilisator fotografierst. Die Werte: 390 mm an Vollformat, Blende 11, ISO 160, 4 sec. Das ist nicht schwer, jede Zeitautomatik macht dir solch ein Foto.
Doch sobald der Bildstabilisator an ist, sieht das Ergebnis so aus:
Das willst du nicht, oder??!!!
Beispiel 2
Hier siehst du mal live und in Farbe, wie der Bildstabilisator die Bilder verwischt: Ich habe dir ein Video erstellt und den Bildstabi angelassen.
Außerdem habe ich dir eine weiße Hilfslinie im Bild platziert, die ich nicht mitgefilmt, sondern später am Computer über das Video gelegt habe. Also kannst am Abstand zwischen Hilfslinie und Lampe sehr gut sehen, wie stark sich der Bildstabilisator bewegt. Achte dazu auf die Oberkante der 6. blaue Lampe von rechts.
Wahnsinn, oder?
Als ich anfing mit meinen Recherchen zum Bildstabilisator, hätte ich nie gedacht, dass das so viel ausmacht!
Und hier die Fotos, die ich dann mit und ohne Bildstabilisator gemacht habe. Die Werte: 600 mm Brennweite an Vollformat, Blende 11, ISO 800, 1 sec.
Bildstabilisator Test: Fazit
Aus diesem Bildstabilisator Test kannst du folgenden Kenntnisgewinn verbuchen:
- Tagsüber hast du oft so kurze Belichtungszeiten, dass du den Bildstabilisator einfach angeschaltet lassen kannst. Er stört nicht.
- Wenn du in der Dämmerung oder in Räumen aus der Hand fotografierst, hast du wegen des wenigen Lichts mit langen Belichtungszeiten zu kämpfen. Ein Bildstabilisator hilft dir dabei, diese ohne größere Verwacklungen auch aus der Hand zu halten.
- Generell gilt: Weitwinkel-Brennweiten sind deutlich weniger für die Bewegungen des Bildstabilisators anfällig als Telebrennweiten. Das gilt bei viel Licht, wirkt sich aber bei wenig Licht umso schlimmer aus.
- Sobald die Kamera auf einem Stativ befestigt ist, willst du unbedingt immer den Bildstabilisator ausschalten. Du kannst Glück haben – vor allem beim Einsatz eines Weitwinkels – und er verwackelt deine Fotos nicht. In den meisten Fällen aber wird er das tun, also schalte ihn auf dem Stativ ab!
Ich zumindest werde auch in Zukunft in meinen Fotokursen den Teilnehmern raten, den Bildstabilisator AUSZUSCHALTEN.
Schwarmwissen-Problemlösekompetenz
Nach meinem ersten Bericht haben viele kommentiert, dass sie den Bildstabi oft vergessen. Die dann entstehenden Fotos werden einfach gelöscht. Kann man machen. Aber was, wenn von einem Motiv gar kein Foto scharf wird?
Stell dir vor, du fotografierst die Freiheitsstatue bei Nacht und keines deiner Fotos wird was, nur weil der Bildstabilisator eingeschaltet war??! Das ist doch höchst unbefriedigend!!! Fährst du dann wieder da hin?
Das Vergessen scheint also unser größter Feind zu sein. Wie verhindern wir das in alle Zukunft?
Deshalb habe ich eine Frage an dich:
Kennst du eine Lösung, die dafür sorgt, dass du nicht mehr vergisst, den Bildstabilisator auszuschalten, sobald die Kamera auf dem Stativ steht?
Praktisch wäre ja ein Knoten im Stativ. 😉
Aber das geht sicherlich eleganter. Also lass mich in einem Kommentar wissen, wie du dich selbst daran erinnerst, den Stabi auszuschalten.
Hallo Karsten, da bist mir zuvor gekommen. Also nun ist klar: Stabi aus beim Stativeinsatz. Nun zu deiner Frage: Ich mache das meiner Sony Alpha 68 so: Die Kamera stellt zwei Templates zur Verfügung, wobei ich die Nummer 2 mit der Zeitautomatik ohne Stabi programmiert habe, während Template 1 die Zeitautomatik mit Stabi ist. Also freihändige Foto Programm 1 und Stativeinsatz Programm 2.
Ist auch nicht 100 Prozent sicher, aber klappt ganz gut. Vielleicht gibt eine solche Möglichkeit auch bei anderen Kameramodellen?
LG Jörg
Hey Jörg, das ist eine gute Idee! 🙂
Bei anderen Kameras nennt sich das Voreinstellungen, Individualkonfiguration oder Preset. Bei meiner kann ich dann A, B, C und D jeweils unterschiedlich “programmieren”, um für immer wiederkehrende Motive alle jeweils gewünschten Einstellungen mit einem Umstellen einzustellen.
Doch auch da musst du dran denken, das zu nutzen, wenn die Kamera auf das Stativ kommt. :-/
Hi Karsten!
Toll, dass Du so viel Zeit und Energie in Deine Ausführungen steckst. Dafür fällt es uns Lesern dann auch leicht, Dir folgen zu können – auch ohne Fotografiestudium. Danke an den „Erklär-Bär“. :o)
Gerne, brumm brumm… 😉
1. Werde mir einen Zettel schreiben auf dem draufsteht “Wenn Kamera auf dem Stativ ist muss der Stabilisator ausgeschaltet werden.”
2. Damit ich den Zettel wieder finde kaufe ich mir so ein Ginsing-Präpärat aus der Apotheke.
3. Einmal im Jahr werde ich bei dir einen Fortgeschrittenen-Kurs machen.
Grins 🙂
Neee, durch hören bei dir im Kurs, lesen im Newsletter und durch eigene praktische Erfahrung hat sich’s bei mir eingebrannt.
Für jemandem der es sich wirklich nicht merken kann vieleicht einen Hinweis “Stabi AUS” auf jede Stativplatte kleben.
Haha Tom, Gingseng … wie geil! 🙂
Gute Idee mit der Stativplatte. Aber was, wenn die schon an der Kamera befestigt ist?! Dann müsste das auf jeden Fall unter die Platte!!
Oder noch besser gleich auf den Stativkopf, wo die Platte reinkommt. Ja, das wäre doch was!! 🙂
Hi Thomas,
bitte dann auf einen anderen Zettel schreiben: Taschenlampe mitnehmen zum lesen des Zettels auf dem Stativ, wenn es dunkel ist
:-))
Gruß
Reiner
Genau!! Und vergiss den Zettel nicht, der auf deiner Kameratasche klebt, damit du ne Taschenlampe mitnimmst! 😉
Neee, im Ernst: Ne Taschenlampe, so eine ganz kleine, gehört doch zur Grundausstattung einer Kameratasche, oder?!
Karsten du hast recht:
Speziell bei Nachtaufnahmen ist eine Lampe wirklich eine große Hilfe und gehört zur absoluten Grundausstattung. Sehr gut eine Stirnleuchte, die auch rotes Licht abgibt. Beim Fotografieren in der Nacht mit mehreren Leuten stört das rote Licht kaum und gibt kein ungewolltes Fremdlicht in fremde Objektive.
Alter U-Bootfahrer-Trick, das mit dem Rotlicht. 🙂
Obwohl ich ja Stirnlampen immer etwas overdosed finde. Aber die Taschenlampe zwischen den Zähnen … ob ich damit besser ausseh?! 😉
Hallo Karsten,
hier möchte ich dir mal herzlich danken für deine eindringliche Mahnung, den Stabi bei Aufnahmen mit Stativ auszuschalten. Das war mir neu. Immer wieder ärgerte ich mich, dass trotz sorgfältigster Scharfstellung auf genau den Punkt, der bei meinen Makros scharf sein sollte, der Schärfepunkt öfter mal verrutscht war. Da ich immer mit Funkfernbedienung Makros mache, konnte es nicht am Auslösen liegen. Jetzt bin ich schlauer. Ein paar Makroaufnahmen, die ich heute gemacht habe, ohne Stabi, sind tadellos scharf gestellt. DANKE. L.G.
Gerne, Hannelore. 🙂
Manchmal sind es die Kleinigkeiten… 🙂
Wunderbar : Super anschaulich erklärt. Danke.
Gern geschehen! 🙂
Vielen Dank für die hilfreiche Information bezüglich Bildstabilisator!
Ist bei jeder Kamera mit Bildstabilisator letzterer abschaltbar?
Ich denke dabei an die Reisezoomkamera Panasonic LUMIX-DMC-TZ101.
Beeinflußt der Bildstabi die AF-Fokussierzeit bei Tageslicht-Schnappschüssen?
Gerne, Günter. 🙂
Ja, der muss abschaltbar sein. Eben wegen dieser Problematik.
Ich habe bisher tagsüber keinerlei Beeinträchtigung bei eingeschaltetem Bildstabi festgestellt, auch wenn es mal schnell gehen musste. Ich vermute mal – ohne weitere Recherche und daher ohne Anspruch auf Richtigkeit – dass der Bildstabi bei extrem kurzen Belichtungszeiten ohnehin Kameraseitig abgeschaltet wird. Er ist halt eigentlich auch nur für lange Belichtungszeiten gemacht.
Top Erläuterung. Großen Dank!
Grne. 🙂
Hallo Karsten,
über diese Thema mache ich mir auch schon seit langem Gedanken, vorallem weil ich ein Sonyknipser bin. Deshalb Frage ich mich auch schon lange ob es einen Unterschied macht, wo sich der Stabi befindet b.z.w. wie weit weg er vom Auslöser angebracht ist. Meine persönliche Erfahrung: Ich habe schon so manche Langzeitbelichtung gemacht, wirklich scharf war, obwohl ich vergessen hatte den Stabi auszuschalten. Ich kann mich aber auch an einiger unscharfe Bilder erinnern, bei deren Betrachtung am Monitor ich mir gedacht habe, scheiße, Stabi vergessen.
Natürlich schalte ich grundsätzlich den Stabi aus wenn die Kamera auf dem Stativ steht, gerade weil er bei meiner sich so nah am Auslöser befindet. Aber manchmal vergesse ich es einfach. Vielleicht einen rot/weißen Aufkleber an jedes Statvbein mit dem Wort Stabi.
Grüße aus Nürnberg
Werner
Hallo Werner,
ob der Stabi in der Kamera oder in der Optik ist: Da beides fest miteinander verbunden ist, ist es schlichtweg egal, wo der Stabi sitzt – wackelst du am Auslöser, machen die paar Zentimeter mehr bis zum Stabi in der Optik keinen Unterschied.
Hallo schöner Beitrag!
Versucht doch mal immer wenn ihr die Kamera auschaltet und weglegt bzw. das Objektiv wechselt den Stabi auszuschalten. Irgendwann wird das dann zum Automatismus.
Das einschalten vergisst man eh nicht so leicht
LG Frank
Danke, Frank. 🙂
Gute Idee, vielleicht hilfts ja jemandem so herrum, den Stabi abzuschalten! 🙂
… wobei durchaus interessant ist, dass der vr mit der z7 bei weitwinkel ( 16-35mm und 20mm Optik ) bei 1/180 aus der hand sehr gern unscharfe bilder produziert…
Seltsam. Ist das ein Gerücht oder von dir gemachte Erfahrung?
leider selbst erfahren! „funktioniert“ sowohl mit dem 20er, 14/24er 16/35er also mit vr und nicht vr objektiven und eben mit der z7. ab 50mm schaut die welt ganz anders aus. da mcht der vr was er soll. und bei kurzen belichtungszeiten funkt er auch nicht dazwischen aber so von 1/50 bis 1/200 – also wo ich ihn bei einem weitwinekl eh nicht brauch – da zickt er. klingt komisch – ist aber so.
Hallo Karsten,
vielen Dank für Deine Tests und ausführlichen Beschreibungen. Ich habe eine weiterführende Frage, auf die ich im Netz noch keine Antwort gefunden habe – vielen hast hast Du eine ?
Also, ich verstehe dass bei Langzeitbelichtungen mit Stativ das Stabi Unruhe erzeugt, wo eigentlich keine ist. Ist ja schliesslich ein laufender Motor …
Aber in meiner Fotografierealität, Langzeitbelichtigen bei Wind und Wetter, habe ich trotz schwerem Gerät eigentlich nie die Situation, dass die Kamera auf dem Stativ wirklich ruhig ist. An stürmischer Küste sieht man, wenn man LifeView ins Motiv hineinzoomt, wie das Bild wackelt. Sollte hier der VR nicht helfen? Wäre es nicht besser, ihn bei solchen Bedingungen und langen Linsen (z:b 400mm) eingeschaltet zu lassen?
Hast Du das mal getestet oder Erfahrungswerte gesammelt?
Lieben Gruß,
Folker
Hallo Folker,
ja, das kann in dieser speziellen Situation durchaus hilfreich sein. Ich höre öfter von Kollegen, die genau so arbeiten. Also lass dich nicht abhalten, das zu testen. Mit einer kurzen Bildkontrolle hast du ja Sicherheit noch vor Ort! 🙂
Vielen Dank für den tollen Beitrag. Hab das auch Anfangs oft vergessen und mich geärgert. Jetzt läuft es inzwischen fast zeitgleich: Kamera auf Stativ, Stabi aus. Mehr Probleme hab ich, wenn ich dann spontan auf das Stativ verzichte und den Stand nicht wieder anschalte. Werd es vielleicht auch mit Gingseng versuchen ?
Ich habe erst seit kurzem meine Systemkamera, und da ich mich in letzter Zeit auch an etwas Astrofotografie (klingt viel zu professionell, ist bei mir nur Sterneknipsen)versucht habe und es auch mal mit Stacking probieren wollte, ist mir der Bildstabilisator jetzt auch negativ aufgefallen. Ich hatte vorher keine Ahnung, warum die Sterne trotz Stativ, 10 Sekunden Auslöseverzögerung und am Ende noch Fernbedienung trotzdem noch (fast) immer verwackelt sind. Da wird das mit dem Stacking auch nicht toll, wenn 95% der Fotos verwackelt sind. Dank einer dunklen Ahnung (aber ganz dunkel, da der Stabilisator bisher “nicht gestört” hat) und Google bin ich zunächst bei deiner anderen Testreihe gelandet und war enttäuscht, dass das wohl doch nicht des Rätsels Lösung war und habe jetzt diesen Artikel gelesen. Deine Beispielbilder und das Video bestärken mich darin, dass es wirklich am Stabilisator liegen könnte. Leider war hier in letzter Zeit meistens der Himmel bedeckt solange ich wach war, daher konnte ich es noch nicht testen. Aber bald.
Dann berichte mal, bin gespannt! 🙂
Um nicht das Ausschalten des Bildstabilisators zu vergessen, habe ich mir folgende Lösung ausgedacht: mit Tipp Ex auf die Stativ-Adapter-Platte ein ST drauf gepinselt. Wenn das nicht funktioniert, dann weiß ich auch nicht weiter!
Auch eine sehr gute Idee, danke Constantin! 🙂
Schöner Artikel zum Thema Bildstabilisator. Das Problem mit den Stativaufnahmen löse ich mit Customeinstellungen.
Mein Set für Stativaufnahmen mit Langzeitbelichtungen und Belichtungsreihen habe ich entsprechend hinterlegt und dort in den Einstellungen den Bildstabilisator ausgestellt.
Herzliche Grüße
Robert
Gute Idee, Robert! Grüße in die Nachbarschaft! 🙂
Hallo Karsten,
ich habe auch Nachts sehr gute Erfahrungen mit Stabi auf einem Stativ gemacht.
Mein Setup: Nikon D7500, Tamron 70-300mm 1:4-5,6 (mit Stabi), stabiles Stativ und Manfrotto Getriebeneiger Junior. Die fehlende bzw. unzureichende Spiegelvorauslösung, die an dieser Kamera eine Sekunde Vorauslösung erzwingt (längere Ausschwingzeiten kann man nicht einstellen), führt mit genanntem Getriebeneiger ab ca. 1/60 Sekunde Belichtungszeit immer zu Verwackelungen durch den Spiegelschlag.
Das Motiv war eine Mondfinsternis mit Sternen in unmittelbarer Umgebung des Mondes mit 300mm Brennweite. Also ein Motiv, das jede noch so kleine Verwackelung gnadenlos offenlegt. Ich stellte per Autofokus am Mond scharf. Bei der partiellen Phase war der Vollmond hell genug, um den AF exakt arbeiten zu lassen.
Ohne Stabilisator waren die Sterne bei 0,5 bis 0,75 Sekunden Belichtungszeit matschig bzw. sahen wie der Graph eines EKG’s aus, also vom Spiegelschlag hoffnungslos verwackelt. Mit eingeschaltetem Stabi waren die Sterne absolut scharf, so dass man sogar die durch die Erdrotation bedingte scheinbare Bewegung der Sterne in Form von Strichspuren an der Auflösungsgrenze eindeutig identifizieren konnte.
Der Bildstabilisator hat also trotz Stativ die Schwingungen des Klappspiegels erkannt und hervorragend kompensiert. Auch wenn ich bei langen Belichtungszeiten vergesse, ihn auszuschalten, habe ich weder bei Canon noch bei Nikon die hier genannten Probleme, sondern immer einwandfreie Fotos.
VG Christian
Ja, in einigen Situationen kann der Stabi doch von Vorteil sein: auf Brücken, bei Wind oder bei den “kurzen” langen Belichtungszeiten. Gut gelöst! 🙂
Auch wenn der Bericht schon etwas älter ist, da aber eine Frage im Raum steht bei einem Forum. Bin ich zufällig auf diesen Bericht gestoßen.
Ich muss sagen ich schalte ihn nie aus auf einen Stativ und habe bisher nie Probleme.
Da ich der Meinung bin das irgendwo immer eine Vibration vorhanden ist.
Aber das muss jeder für sich selber herausfinden.
würde nicht direkt sagen dass man es nicht machen sollte.
In meinem Fall ist es halt so dass ich bisher keine Nachteile feststellen konnte.
Dann wünsche ich dir, dass es nicht doch mal anders kommt! 🙂
Hallo Karsten,
empfiehlst Du auch für die Bridgekamera Sony RX 10 IV den Bildstabilisator bei Nachtaufnahmen auszuschalten? Ist nicht die Bewegung des Spiegels Ursache für Verwacklungen? Und den hat die RX 10 ja nicht.
Im voraus schon mal danke für Deine Rückmeldung, und ja, ich freue mich, dass ich zufällig auf deine professionellen Tipps gestoßen bin. Habe in kurzer Zeit schon viel dazugelernt, und das auch noch mit Vergnügen!
Gruß Martina
Hallo Martina,
freut mich, dass meine Tipps dir Vergnügen bereiten. 🙂
Den Stabi kannst du immer ausschalten, wenn die Kamera sicher wie auf einem Stativ steht. Und das unabhängig von einem Spiegel: Der Stabi verhindert Erschütterungen, egal, woher sie kommen. Steht die Kamera aber sicher, ist er eher nicht nötig.
Ein interessanter Test.
Aber wie ist die Empfehlung bei einem Einbeinstativ? Da sind ja Mikrobewegungen durchaus Möglich.
Beim Einbein bleibt der Stabi wegen genau dieser Mikrobewegungen eingeschaltet.