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Wie der Okularverschluss deine Fotos rettet

Zuletzt aktualisiert am 31. Juli 2019 von Karsten Kettermann.
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Warum dir der Okularverschluss, ein kleines Stückchen Plastik, deine Fotos retten kann, erfährst du in diesem Beitrag.

Das Problem mit dem Okular

Der Okularverschluss ist ein kleines Stückchen Plastik, das du einfach auf deinen Sucher – auch Okular genannt – setzen kannst. Bei professionellen Kameras wird der Okularverschluss mithilfe eines kleinen Hebels von innen in den Sucher geschwenkt.

Das Problem bei Aufnahmen bei Nacht oder mit dem Graufilter ist, dass das Licht ja auch zwei Wegen in die Kamera fallen kann – durch das Objektiv und durch den Sucher:

  • Bei Nachtaufnahmen besteht die Gefahr, dass du hinter der Kamera mit einer Taschenlampe rumfuchtelst (solltest du generell nie tun!) oder ein Autoscheinwerfer bzw. eine Taschenlampe direkt in dein Okular strahlt.
  • Bei Graufilteraufnahmen verlängerst du ja mit dem Graufilter künstlich die Belichtungszeit. Je stärker der Filter, umso länger werden sie. Doch in dein Okular gelangt das Licht völlig ungehindert und sehr viel stärker, als von vorne durch das Objektiv.

Ein weiteres Problem: Steht die Kamera auf einem Stativ, schaust du ja meist während der Belichtung nicht die ganze Zeit durch den Sucher. So liegt der Sucher frei und das Licht kann von hinten in das Okular fallen. Und dann kann es am Spiegel vorbei in die Kamera fallen und dort auf den Sensor gelangen.

Das kann dann so aussehen, wie auf diesem Foto.

okularverschluss
Der Spiegel an deiner DSLR wird zwar für die Auufnahme hochgeklappt, liegt aber nicht zu 100% dicht oben an. So kann etwas Licht an den Rändern vorbei auf den Sensor gelangen.

 

Die Lösung: Der Okularverschluss

Die Lösung ist ganz einfach: Nutze den Okularverschluss! 🙂

Hier kommt die Praxisanleitung für den Einsatz des Okularverschlusses Schritt für Schritt:

  1. Die Kamera steht auf dem Stativ, den Bildstabilisator hast du natürlich abgeschaltet. Du hast alle Hebel an deinem Stativ gut angezogen, dass nichts mehr wackelt.
  2. Stelle den Ausschnitt am Zoom ein, sodass alles draufkommt, was du wünschst.
  3. Nun wähle einen einzelnen AF-Punkt aus, damit die Kamera später genau da scharf stellt, wo du es willst.
  4. Natürlich hast du die Blende schon so eingestellt, dass sich die gewünschte Schärfentiefe ergibt. Die Belichtungszeit lässt du entweder durch eine Automatik beisteuern oder stellst sie manuell ein.
  5. Setze jetzt deinen Okularverschluss auf oder klappe ihn in den Sucher, je nachdem, wie das bei deiner Kamera funktioniert.
  6. Nun mach dein Foto und du kannst sicher sein, dass während der Belichtung kein unerwünschtes Licht in die Kamera fällt.

Alternative zum Okularverschluss

Wenn du nachts fotografierst, muss es nicht unbedingt ein Okularverschluss sein. Da hilft es auch manchmal, wenn du deine Kamera in deinen Körperschatten stellst und das Licht einer Straßenlaterne so fernhältst. Oder du legst ein dunkles Stück Stoff (Mütze, Schal usw.) über den Sucher. Das reicht meistens.

Beim Fotografieren mit Graufilter ist es etwas anderes: Durch das Objektiv wird der Lichteinfall massiv begrenzt, durch das Okular gar nicht. Naja, außer durch den hochgeklappten Spiegel. Und da du mit dem Graufilter meist bei Tageslicht fotografierst, kann sich das extrem auswirken. Also kommst du beim Einsatz eines Graufilters nicht darum herum, einen Okularverschluss zu verwenden.

Eine kleine Geschichte habe ich noch für dich:

Letztens habe ich den Okularverschluss in einem Nachtfotogafie-Workshop vorgstellt. Da sagte der Thomas: “Ach dafür ist dat Dingen. Das lag im Kamerakarton, ich wusste nicht wofür das ist und dann hab ich das direkt in die Tonne gekloppt!”

Thooooomaas!!! 🙂

Keine Angst, die Dinger kannst du nachkaufen! 🙂 Nutze diese Suchabfrage und ergänze oben im Suchfeld dein Kameramodell.

Ich wünsch dir allzeit gutes Licht – aber nicht durch das Okular. 🙂

Jetzt bist du dran: Hast du deinen Okularverschluss noch? Wusstest du, wofür der da ist? War er bei dir schon mal im Einsatz? Hattest du schon einmal einen Lichteinfall? Erzähl und hinterlasse einen Kommentar! 🙂

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Karsten
Karstenhttps://www.karsten-kettermann.com
Ich helfe dir – egal, ob Profi oder Hobbyfotograf – dabei, so zu fotografieren, wie du es dir schon immer vorgestellt und erträumt hast. Ob du also den Einstieg in die Fotografie suchst oder als Fortgeschrittener immer wieder an die gleichen Grenzen stößt: Ich unterstütze dich auf deinem Weg und zeige dir, wie du deine Vision von individueller Fotografie realisieren kannst. Ich habe Fotografie studiert, bin Buchautor für Fotografie und Bildbearbeitung und Fototrainer.
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17 Kommentare

  1. Bei mir lag dat Dingen ebenfalls im Kamerakarton. War aber nicht so vorschnell, hab´s beiseite gelegt und dann im Handbuch einen entsprechenden Hinweis gefunden. Bei Stativaufnahmen kommt dat Dingen bei mir ständig vors Okular. Hört sich so an als wenn ich sehr viel fotografiere, ist aber nicht so. Hab` mir lediglich den Hinweis im Handbuch zu Herzen genommen. Ich hoffe die Leser Deines NL akzeptieren Deinen Tipp auch, sodass Du keine Spritprobleme bekommst.

    Gruß aus HH

  2. Vielen Dank für den Hinweis .
    Ich lese ungern in Handbüchern und habe mich immer gefragt, wofür dieses Teil ist.
    Wer lesen kann, ist echt im Vorteil oder hat deine Newsletter abonniert??
    Viele Grüße Annett

  3. Hallo Karsten !
    Danke für diese tolle Info. Habe leider nur Okularverschlüsse für Nikon im Internet gefunden. Meine Frage: Passen sie auch auf eine Canaon ????

    Danke für deinen Tipp und weiterhin viel Freude an deiner Arbeit.

    Liebe Grüße
    Barbara !

  4. Hallo, ich habe keinen Okularverschluss. Bis jetzt habe ich noch keine ungewünschtes Licht bemerkt. Muß mich das nächste Mal drauf konzentrieren. Danke für die Vorschläge.

  5. Da muss ich auch mal auf die Suche gehen …
    Ich habe schon viele Nachtaufnahmen gemacht ohne diese Abdeckung. Aber ich werde sie mal benutzen und schauen, ob es einen Unterschied macht.
    Wahrscheinlich hatte ich bisher einfach Glück, dass kein weiteres Licht eingefallen ist.

  6. Hallo Karsten,

    danke für den Tipp! Bei meiner Vorgängerkamera der Nikon hatte ich dieses Teilchen mit dabei. Aber ehrlich, ich habe nicht gewusst, wofür man es benötigt. Ich habe es aber auch bislang noch nicht vermisst. Für meine jetzige Kamera, eine Systemkamera benötige ich es nicht!?
    Habe mal recherchiert, aber nichts gefunden.
    Dir weiterhin viel Erfolg bei deinem Buch mit viel positiver Inspiration,

    mit besten Grüßen aus Witten,
    Rita

  7. Hallo Karsten,

    das Thema interessiert mich auch sehr. Habe bereits ein bisschen Erfahrung mit Nachfotografie machen können.
    Habe aber bisher nicht einmal den Spiegel hochgeklappt geschweige denn das Okular abgedeckt. Stabi war abgeschaltet und die Rauschunterdrückung war ebenso eliminiert.
    Ich hatte das bisher noch nie auf dem “Schirm”. Die Bildergebnisse waren bisher m.E. ohne Tadel, wobei ich jetzt leider nicht beurteilen kann wie es denn geworden wäre, wenn ich die Regel eingehalten hätte.

    Hatte u.a.versucht im Vordergrund (ein Gebäude) zu focussieren, was bei der Dunkelheit nicht gelang.

    Thema Sternenhimmel und Nordlicht-Fotografie würde mich brennend interessieren.

    VG, Monika

    • Ja, das ist das Problem: Wenn das durch Nutzung des Okularverschlusses bessere Foto nicht neben deinem liegt, siehst du den Unterschied nicht und kannst gar nicht wissen, dass du etwas hättest besser machen können.
      Ist aber auch egal, du kannst es eh nicht mehr ändern. Also für die Zukunft merken und dann anwenden! 🙂

      • Hallo Karsten,
        das ist wohl war! Werde es natürlich jetzt beherzigen und daran denken.
        Freue mich schon auf die “besseren” Ergebnisse. Danke!

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