Zuletzt aktualisiert am 31. Juli 2019 von Karsten Kettermann.
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Nutzt du schon die manuelle Belichtungskorrektur? Bist du schon ein Klugscheißer?
Also ich ganz bestimmt!!! 🙂
DU weißt es besser als deine Kamera? DU willst ihr sagen, wo es lang geht? DU hast es einfach drauf?
„Ähhh, Moooooooment mal …“, höre ich dich sagen. 🙂
Jaja, ich weiß: Kamerahersteller tun ihr Bestes, um Kameras immer besser zu machen und sie so zu bauen, dass sie dir immer mehr „Arbeit“ abnehmen. Und das tun sie tatsächlich: Automatiken, wo des Knöpfchenbedieners Blick hinfällt. 🙂
Doch jetzt sollst du es besser wissen? Deiner Kamera sagen, wie sie ihre Arbeit besser macht? Fangen wir also gleich nochmal von vorne an…
[alert-announce]Dieser Artikel ist Teil 4 / 5 meiner Blogartikel-Reihe „Perfekt belichten“. Dazu gehören auch diese Artikel:- 1 / 5: Grundlagen der Belichtungsmessung
- 2 / 5: Die Belichtungsmessarten
- 3 / 5: Die beste Automatik
- 5 / 5: kommt nächste Woche
Ziel dieser Artikelserie ist, dass du unter allen Umständen immer perfekt belichtest. Denn ein perfekt belichtetes Foto ist Grundlage für einfach alles! :-)[/alert-announce]
Deine Kamera braucht deine Hilfe nicht – meistens
Was immer du fotografierst, die beste Automatik deiner Kamera zu verwenden ist eine gute Idee. So kannst du dich voll auf dein Motiv konzentrieren, holst das Maximum aus ihm raus.
Du übst außerdem Bildkontrolle aus – der Königsweg zu besseren Bildern!!!
Doch manchmal macht deine Kamera eben Bockmist. Sie macht Fotos deutlich zu hell oder zu dunkel. Das betrifft besonders sehr helle oder sehr dunkle Motive, denn bei denen wird die Belichtungsmessung deiner Kamera getäuscht. Ebenso bei Fotos im Gegenlicht und in anderen, sehr kontrastreichen Situationen. Durch die verschiedenen Arten der Belichtungsmessung machen Kameras heute schon sehr viel richtig. Aber bei den gerade genannten extremen Motiven funktioniert es halt nicht.
Über das Jahr betrachtet betrifft das etwa 10 % aller Motive – alle anderen werden von deiner Kameraautomatik ganz von allein perfekt belichtet.
Da wäre es doch schön, wenn du ihr sagen könntest, wo es langgeht, oder?
Also: Klugscheißermodus AN!!! 🙂
[alert-announce]In den vielen E-Mails an mich lese ich, dass viele versuchen, mit dem M-Modus (Manueller Modus = ohne Hilfe einer Automatik) zu fotografieren. Weil sie denken, DAS wäre wichtig: Belichtungszeit und Blende selbst zu wählen wäre der einzig wahre Weg, um perfekte Fotos zu machen. Ist es nicht, glaub mir, denn es gibt nur wenige Situationen, in denen das komplett manuelle Fotografieren überhaupt sinnvoll ist.- Das ständige Hantieren an der Kamera lenkt dich nur von deinem Motiv ab.
- Das Schätzen von Belichtungszeit und Blende zu Beginn dauert zu lange, bis du wirklich bereit zum Fotografieren bist.
- Auch Profis arbeiten nicht immer manuell, nur wenn es wirklich wichtig ist.
- Manuell eingestellte Blenden und Belichtungszeiten sind nicht „besser“ als die gleichen Werte, wenn sie von deiner Kamera automatisch eingestellt wurden.[/alert-announce]
Die Manuelle Belichtungskorrektur
Mit der manuellen Belichtungskorrektur hast du jederzeit vollen Zugriff auf die Belichtung. Du kannst Fotos beliebig heller oder dunkler machen. Entweder, um
- eine Fehlbelichtung deiner Kamera zu korrigieren, oder
- um Fotos bewusst heller oder dunkler zu gestalten.
Dabei bleibst du in deiner Automatik! So wird die grobe Arbeit von der Kamera erledigt, du hast aber jederzeit die Möglichkeit, Bilder heller oder dunkler zu machen. Schnelles Fotografieren und trotzdem jederzeit perfekte Ergebnisse sind dein Lohn!
Die Arbeit mit der manuellen Belichtungskorrektur ist eigentlich ganz einfach: Drück einfach die Taste für die manuelle Belichtungskorrektur und verstelle den Wert mit dem Wählrad in die gewünschte Richtung.
Hinweis: Sieh doch jetzt bitte in deiner Bedienungsanleitung nach, wie die manuelle Belichtungskorrektur an deiner Kamera funktioniert. Denn dafür sind Bedienungsanleitungen da: Wenn du etwas Konkretes suchst und auf die Schnelle wissen musst, wie etwas funktioniert. Dann hilft dir die Bedienungsanleitung gerne weiter. Bedienungsanleitungen sind aber niemals dafür gedacht gewesen, fotografieren zu lernen! Deshalb musst du sie auch nicht auswendig lernen. 🙂
Stellst du die manuelle Belichtungskorrektur in Richtung PLUS, lässt du mehr Licht auf den Sensor geraten. Mehr Licht sorgt für hellere Bilder.
Stellst du die Korrektur jedoch in Richtung MINUS, kommt weniger Licht in die Kamera. Weniger Licht bedeutet, dass das Bild dunkler wird.
Schau dir mal im folgenden Beispiel an, wie es aussieht, wenn du ein und dasselbe Motiv mit verschiedenen Korrekturwerten fotografierst:
In der Abbildung oben siehst du in der Mitte, wie die Kamera bei diesem durchschnittlichen (neutralgrauen) Motiv belichtet hätte: Nämlich korrekt! Wenn du dir trotzdem ein helleres oder dunkleres Ergebnis wünschst, kannst du dies mit der Belichtungskorrektur zu erledigen.
Manuelle Belichtungskorrektur: Alles läuft über die Belichtungszeit
Die manuelle Belichtungskorrektur beinflusst ausschließlich die Belichtungszeit. Durch eine Verlängerung oder Verkürzung der Belichtungszeit gelangt so mehr oder weniger Licht auf den Sensor. Das macht sehr viel Sinn, denn die Blende solltest du ja schon festgelegt haben, weil du damit eine bestimmte Schärfentiefe erreichen möchtest.
Der Belichtungsmesser deiner Kamera schlägt in einer Belichtungsautomatik (z. B. die oben empfohlene Zeitautomatik) immer eine Belichtungszeit vor. Und diese kannst du nun mit der Belichtungskorrektur einfach „überfahren“.
Manuelle Belichtungskorrektur-Werte
Die Zahlenwerte, die du dazu einstellst, willst du bitte wie folgt lesen:
0 = keine Korrektur, die Kamera belichtet wie vom Belichtungsmesser vorgeschlagen
– 1 = 50 % weniger Licht = das Bild wird nur halb so hell
– 2 = 75 % weniger Licht = das Bild wird nur noch 1/4 so hell wie bei 0
– 3 = 87,5 % weniger Licht = das Bild wird nur noch 1/8 so hell wie bei 0
– 4 = 93,6 % weniger Licht = das Bild wird nur noch 1/16 so hell wie bei 0
– 5 = 96,9 % weniger Licht = das Bild wird nur noch 1/32 so hell wie bei 0
+ 1 = 100 % mehr Licht = = das Bild wird doppelt so hell wie bei 0
+ 2 = 200 % mehr Licht = das Bild wird 4 x so hell wie bei 0
+ 3 = 400 % mehr Licht = das Bild wird 8 x so hell wie bei 0
+ 4 = 800 % mehr Licht = das Bild wird 16 x so hell wie bei 0
+ 5 = 1600 % mehr Licht = das Bild wird 32 x so hell wie bei 0
(Übrigens lassen dich ältere oder einfachere Kameras oft nur Werte bis +/- 2 einstellen.)
Mach ein Ende!
Ganz ganz ganz wichtig:
Sobald du das gewünschte Foto mit der passenden Belichtungskorrektur gemacht hast, stelle sie bitte wieder zurück auf NULL.
Erst dann ist die manuelle Belichtungskorrektur wieder deaktiviert. Lässt du sie jedoch aktiv, wirst du für den Rest deines Lebens (oder bis es dir irgendwann zufällig auffällt) zu helle oder zu dunkle Fotos machen.
Das praktische Arbeiten mit der manuellen Belichtungskorrektur
Kommen wir in die Praxis – jetzt wird es wirklich einfach. Das praktische Vorgehen sieht wie folgt aus:
- Du machst ein Foto und kontrollierst es im Display deiner Kamera. Dabei stellst du fest, ob dieses Foto zu hell oder zu dunkel geworden ist. Wenn die Belichtung nicht so ist, wie gewünscht, folgt …
- Du hältst die Taste für die manuelle Belichtungskorrektur gedrückt und korrigierst (drehst das Einstellrad) in die gewünschte Richtung. Ist das Bild zu hell, korrigierst du in Richtung MINUS. Ist das Bild zu dunkel, korrigierst du in Richtung PLUS. Du schätzt einfach den Wert, um den du korrigieren möchtest.
- Du machst ein zweites Foto mit dem geschätzten Korrekturwert. Nach einer erneuten Bildkontrolle siehst du, ob das Foto die gewünschte Helligkeit aufweist.
- Wenn nein, korrigiere so lange weiter, bis das Ergebnis dich zufrieden stellt.
- Wenn ja, mach dein endgültiges Foto und freu dich. 😉
Obacht!!!
Doch eines gilt es bei dieser Arbeitsweise zu beachten: Zwischen den einzelnen Probefotos sollte sich der Ausschnitt und dein Motiv nicht verändern!
Zu häufig sehe ich, wie Fotografen sich verzetteln, weil sie zum Beispiel beim zweiten Foto einen anderen Ausschnitt wählen, als beim ersten. Dann kann es unter Umständen sein, dass sich eine besonders helle oder dunkle Stelle des Motivs in den Ausschnitt „hineinmogelt“. Und diese Stelle kann dann die Belichtungsmessung deutlich verändern und damit auch die Belichtungskorrektur nicht so wie gewünscht wirken lassen.
Achte also streng darauf, immer den selben Ausschnitt zu verwenden! Sollte sich das Motiv zwischen dem ersten und zweiten Foto extrem verändern (z.B. weil du bei Sonnenaufgang genau in den paar Sekunden fotografierst, in denen die Sonne hinter dem Horizont auftaucht), kannst du die Belichtungskorrektur gleich ganz vergessen.
Sieh dir das folgende Beispiel dazu an. Hättest du beim 2. Foto den Ausschnitt so stark verändert, dass die Sonne nicht mehr im Bild ist, würde die Kamera auch nicht mehr so stark „geblendet“ werden, was eine komplett veränderte Belichtung zur Folge hätte. Ganz ähnlich wäre es, wenn sich zwischen dem 1. und 2. Foto eine Wolke vor die Sonne schiebt.
Klar, oder? Nur wenn der Ausschnitt gleich bleibt und sich das Motiv nicht stark verändert, siehst du die wirklichen Auswirkungen der Belichtungskorrektur.
HighKey- und LowKey-Fotos
Wie schon mehrfach erwähnt, sind besonders helle oder dunkle Motive „schwierig“, denn sie sind in ihrer Helligkeit weit vom Neutralgrau entfernt. Mit der manuellen Belichtungskorrektur sind diese Motive aber kein Problem mehr:
Geht das nicht auch mit Photoshop?
Ich höre immer wieder diese Frage von faulen Menschen, die bereit sind, faule Kompromisse einzugehen. Nicht nur, weil ich viel lieber draußen bin und fotografiere, anstatt noch mehr Zeit vor dem Computer zu verbringen, habe ich da eine klare Meinung: NEIN!!!
Die Briten haben dazu ein schönes Sprichwort:
Shit in – shit out!
Auf die Bildbearbeitung mit Photoshop, Lightroom & Co. übertragen heißt das: Wenn du ein lausiges Foto in die Bildbearbeitung bringst, kann daraus höchstens ein ganz passables Foto werden. Bearbeitest du aber ein bereits gutes Foto, wird daraus ein Perfektes!
Besser ist es also, direkt beim Fotografieren darauf zu achen, dass du ein korrekt belichtetes Foto machst. Dieses kannst du dann mit Hilfe der Bildbearbeitung perfektionieren. Die manuelle Belichtungskorrektur hilft dir dabei, gleich ein guten Foto zu erstellen. Der schlechtere Weg ist es, irgendwie zu belichten und dann zu versuchen, das Foto in der Bildbearbeitung zu retten. Klar, oder?!
Wenn nämlich bereits beim Fotografieren das Foto viel zu hell oder zu dunkel ist, sind weisen die hellsten oder dunkelsten Bereiche keine Zeichnung (also Details) mehr auf. Diese Stellen sind dann rein weiß oder rein schwarz ohne jegliche Details darin. Und dann hilft auch das Fotografieren im RAW-Format nicht mehr weiter.
Du weißt ja, „Shit in …“. 🙂
Manuelle Belichtungskorrektur: Fazit
Du siehst, es ist gar nicht so schwer, deiner Kamera zu sagen, wo’s lang geht. Und wenn du es tust, werden nicht nur extreme Kontraste beherrscht, sondern auch sehr helle oder sehr dunkle Motive korrekt belichtet.
Du musst dir dabei nur ständig dessen bewusst sein, dass du mit der manuellen Belichtungskorrektur die volle Kontrolle übernimmst und deine Kamera dich dann machen lässt, was immer DU möchtest. Egal, ob das richtig oder falsch ist – DU bist der Chef!
Deshalb ist es auch so wichtig, nach dem Fotografieren die Korrektur der Kamera wieder zurückzustellen und ihr die volle Kontrolle zurückzugeben. Immerhin werden ja 90 % aller Fotos über das Jahr von der Kamera korrekt belichtet. 🙂
[alert-announce]Noch ein Geheimtipp:Wenn du den Live-View-Modus deiner Kamera startest, kannst du im Livebild sehen, wie sich die Helligkeit des Fotos verändert. So kannst du rein visuell beurteilen, welcher Korrekturwert dir am besten gefällt. So musst du dir keine Werte merken oder rumprobieren. :-)[/alert-announce]
Hat dir der Artikel gefallen? Ist etwas unklar? Hast du Fragen?
Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Wieder ein gelungener Beitrag, Karsten. Bei mir hat die Blogreihe die Neugier geweckt, mich mit dem Thema Belichtungsmessung näher zu beschäftigen. Danke
Und jetzt nehme ich wieder die Kamera in die Hand und experimentiere etwas herum.
Mathias
Ja, in dem Thema steckt ne Menge drin! 🙂 Freut mich, dass du es ausprobierst! 🙂
Hallo Karsten,
wieder, wie so oft, ein toller Artikel. Und ich denke Deine Aussage, dass nur ein gut fotografiertes Motiv bei der Bildbearbeitung sehr gut werden kann ist das A und O bei unserer Leidenschaft – der Fotografie.
Vielen Dank für die vielen informativen und lehrreichen Tutorials und ich hoffe auf noch mehr Tipps im neuen Jahr.
Komm gut rüber und auch Dir gesundes und hoffentlich friedliches neues Jahr.
Wolfgang
Hi Wolfgang, vielen Dank für’s Lob! Das motiviert! 🙂
Ich wünsch dir auch das Beste! 🙂
Hallo Karsten – wow: Du hast so viel Wissen für uns im Köcher und bringst es so super rüber.?
Ich freue mich jedes mal, wenn ich einen deiner Beiträge lesen darf und weiter lernen darf, so dass ich mich auch persönlich mit meinen Fotos hoffentlich verbessern kann. Ein ganz großes DANKESCHÖN. Ich bin schon auf 2017 und deine Beiträge gespannt.
Für das nächste Jahr wünsche ich dir und deiner Familie alles Gute, viel Gesundheit und noch mehr tolle Fotomomente.
Rutsch gut rein
Schöne Grüße
Thomas
Dank dir, Thomas. Dir wünsche ich auch alles erdenklich Gute! 🙂
Hallo Karsten, vielen vielen Dank für die immer tollen Beiträge. Ich freue mich immer, wenn ich in meinem Postfach wieder „Neue Informationen“ von Dir zu lesen bekomme. Es tut gut, wenn man das alles so plausiebel vorgesetzt bekommt und es dann anschließend umsetzen darf. Ich wünsche Dir und Deiner Familie einen „Guten Rutsch“ ins Jahr 2017 und bleibt alle schön gesund. Viele Grüße an alle Mitstreiter und ich freue mich auf die nächsten Beiträge und sage ganz herzlich – D a n k e !!!
Gerne, Irene! 🙂
Dir auch alles Gute für 2017. 🙂
Hallo Karsten !
Ich bedanke mich sehr, sehr herzlich für deine immer super tollen Beiträge. Ich lese sie immer interessiert und aufmerksam und kann sie gut umsetzen (fast immer). Auf jeden Fall sind die Tipps eine Hilfe für mich.
Leider bin ich nicht so der „Schreibtyp“,so dass du von mir leider noch nichts erhalten hast. Ich werde das ändern und ab und zu meinen Kommentar hinterlassen und beginne jetzt zusammen mit dem Neuen Jahr.
Dir und deine Mitarbeitern weiterhin viel Freude und Inspiration an der Arbeit, deren Ergebnis mich als „Hobby-Fotographien“ bereichert – D A N K E !!!
Für dich und deine Lieben alles Gute im Neuen Jahr 2017 !
Mit dankbaren Grüßen
Barbara !
Hach, Barbara, DAS geht doch runter wie Öl! 🙂
Ich danke dir und wünsche dir das gleiche – und vor allem viel Spaß mit der Fotografie und meinen Beiträgen. 🙂
Hallo Karsten, ich muß echt nachsitzen, denn ich arbeite alle EMails nach und nach ab. Wenn man zwischen den Feiertagen in dieser Hinsicht faul war. Das soll aber nicht heißen daß ich keine Bilder gemacht hab! Dein neuer Blog mit der Belichtung ist ein großartiger Beitrag. Ich habe jetzt alles nur überflogen. Eines kann ich schon jetzt sagen, daß ich die manuelle Belichtungskorektur schon lange benutze. Meine alte Kamera hatte das auch schon. Mach weiter so, Gruß Michael
Dann lies mal alles genau und profitiere davon! 🙂
Hallo Karsten,
habe jetzt endlich mal die Zeit gefunden die Blogs über die richtige Belichtung zu lesen. Bin ja sonst nicht so der Typ der Blogs liest , eher einer der sich ein paar Tutorials anschaut 😉 . Muss aber sagen das es Spaß gemacht hat sie zu lesen. Sehr gut gemacht und informativ. Leicht verständlich und sicher gut umzusetzen.
Du hast auch etwas geschrieben über die Belichtungsmessung mit der Graukarte. Ich hoffe das du noch einmal darauf eingehen wirst. Würde mich und sicher auch anderen sehr interessieren.
Habe hier viel Interessantes Wissenswertes gefunden. werde auch weiter am Ball bleiben.
Danke dafür und noch viel Erfolg und Spaß bei der Arbeit!
Gruß
Carsten!
Och, die ollen Graukarten haben sich doch sowas von überholt….
Aber ich danke für’s Lob. 🙂
Hallo Karsten,
wieder ein sehr interessanter Artikel. Danke dafür.
Ich habe schon öfter mit derBelichtungskorrektur gearbeitet.
Danach waren viele meiner Bilder falsch belichtet, ich dachte schon meine Kamera wäre kaputt.
Da aber eine Nikon nicht kaputt geht sondern höchstens mal ne vorrübergehende Betriebsstörung hat konnte das ja nicht sein.
Das Problem kenn ich jetzt.
Bisher hat mir noch niemand gesagt dass man das auch wieer ausschalten muß, tztztz.
Ich warte immer total gespannt auf deine Artikel.
Danke und mach einfach weiter so.
Gruß
Bernd
Hahahaaaaa, das mit der Betriebsstörung ist gut! 🙂
Aber ist doch klar: Wenn du deiner Kamera sagst, dass du es besser weißt, dann musst du natürlich auch wieder zurückschalten. Woher soll denn sie das wissen ….
Weitermachen! 🙂
Hallo Karsten, bin derzeit in Deinem Fotokurs. Diese Artikel machen das „Verstehen“ noch einfacher. Einfach klasse
Danke Hermann, so soll’s sein! 🙂
Hallo Karsten,
Ich bin zufällig auf deine Seite gestoßen weil ich vor einem Problem stehe und nicht weiter komme und im Internet gesucht habe..
Ich bin blutige Anfängerin und gerade am Üben mit meiner Nikon D3300… Ich möchte ein Foto, das relativ dunkel ausfällt mit der Belichtungskorrektur in Richtung Plus ein bisschen heller machen, nur leider tut sich, egal was ich an der Belichtungskorrektur drehe rein GAR NICHTS am Bild!?? (im Modus M, sowie S und A habe ich es schon probiert)
Im Gegenteil, wenn ich in Richtung Plus korrigiere, wandert die Lichtwaage weiter ins Minus!? Aber trotzdem ändert sich am Bild überhaupt nichts..
Weißt du an was das liegen kann?
Danke schon mal, LG Karin
Ps: habe ich das richtig verstanden, dass du schreibst man kann im Automatik-Modus fotografieren und trotzdem die Belichtungskorrektur manuell vornehmen? Bei meiner Nikon kann ich das im Automatik-Modus nämlich nicht, nur S, A, P und M..
Generell gilt: Welche Automatik (P, A, S sind ja auch Automatiken) auch immer, mit der manuellen Belichtungskorrektur kannst du manuell Einfluss auf die Belichtung nehmen (man sein, dass einige Kameras das in der Vollautomatik nicht erlauben).
Im Modus M kann da auch gar nichts passieren! Da stellst du ja ohnhin alles manuell ein.
In S und A muss da aber was passieren!!! Ich habe selbst Nikon, denke du machst irgendwas falsch. Das ist aus der Ferne natürlich schwer zu beurteilen…
Lass es uns methodisch angehen:
Falls die Fotos nicht wie erwartet sind, schick sie mir per Email!!! Dann schaue ich nochmal nach.
ist zwar schon älter der Beitrag aber ich antworte mal. Ich vermute du fotografierst im Live Modus, also mit dem Display an der Rückseite der Kamera. Bei deiner Kamera siehst du meiner Meinung nach nicht live deine Einstellungen, das kam erst mit der Nikon D5200 soweit ich weiss. Du musst also ein Bild machen und dir dann das Bild ansehen.
Ja, genau. SO habe ich es auch beschrieben! 🙂
Ich find den Blog super und habe mich beim Lesen auch köstlich amüsiert.
Ich danke dir, Karl. Mach ich doch gerne! 🙂
Hallo Karsten, vielen Dank für den tollen Artikel. Aber ich habe noch eine Frage beim: Wie verhält sich es mit der Iso-Zahl. Soll man diese manuell einstellen oder die Iso-automatik benutzen?
Vieln Dank für eine Antwort und liebe Grüße
Jörg
Danke Jörg. 🙂
Ich habe zwei Antworten für dich:
1. Bezogen auf den Artikel: Es ist egal, welchen ISO-Wert du einstellst, denn die Belichtungskorrektur arbeitet völlig unabhängig davon. Sie sorgt für hellere oder dunklere Fotos – der ISO-Wert dagegen beeinflusst die Belichtungszeiten.
2. Generell gesagt: Den ISO-Wert kannst du bei unbewegten oder langsamen Motiven auf Automatik einstellen. Das sorgt dann dafür, dass du die Belichtungszeiten bis in die Dämmerung hinein aus der Hand halten kannst. Einen höheren ISO-Wert stellst du ein, wenn sich dein Motiv schnell bewegt und du daher unbedingt auf eine sehr kurze Belichtungszeit kommen musst. Oder wenn du die Kehrwertregel anwendest und feststellst, dass die Belichtungszeit zu lang gerät. Das kommt vor allem bei sehr langen Brennweiten vor.
Klar?
der Karsten
Hallo Karsten,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Wenn ich das richtig verstanden habe, sorgt eine hohe ISO-Zahl für eine höhere Lichtempfindlichkeit. Somit sind kürzere Belichtungszeiten möglich. Klar. Aber wie genau arbeitet denn die Belichtungskorrektur? Ich meine, welche Stellschrauben verwendet sie? Es gibt doch nur das Belichtungsdreieck aus Blende, Zeit und Empfindlichkeit, oder? Vielleicht bin ich auch auf dem Holzweg.
LG
Jörg
Bei der manuellen Belichtungskorrektur wird bei Einstellung auf Plus die Belichtungszeit verlängert – das Foto wird heller. Stellst du auf Monus, wird das Foto dunkler, weil die Belichtungszeit verkürzt wird.
Die Frage ist also, was bedeutet Empfindlichkeit?! Vergleichen wir es mit zwei unterschiedlich empfindlichen Menschen: Während der eine Kumpel eher robust gebaut ist, reagiert der andere sehr empfindlich auf alles. Dem einen haust du kräftig zur Begrüßung auf die Schulter und er lacht. Dem anderen haust du genau so fest auf die Schulter und er fängt das Weinen an. Mit dem gleichen Krafteinsatz erreichst du also mehr (in diesem Falle Schmerz).
Übertragen wir das auf die Kamera:
FALL 1: Stell dir vor, du nimmst bei ISO 100, Blende 8 und 1/60 s ein normal belichtetes Foto auf. Nun erhöhst du die Empfindlichkeit auf 200 – dadurch wird die Belichtungszeit halbiert auf 1/125 s. Das Foto bleibt gleich hell, weil die höhere Empfindlichkeit durch eine kürzere Belichtungszeit ausgeglichen wird.
>>> Du verringerst durch einen höheren ISO-Wert nur die Belichtungszeit, während die Belichtung (= Helligkeit des Bildes) gleich bleibt.
FALL 2: Lässt du ISO 100 eingestellt und stellst die manuelle Belichtungskorrektur auf +1, wird die Belichtungszeit auf 1/30 s verlängert. Das Foto wird also doppelt so lang belichtet, es wird also doppelt so hell.
>>> Durch die manuelle Belichtungskorrektur greift du in die Belichtung (= Helligkeit des Bildes) ein. Plus macht es heller, Minus dunkler.
Die manuelle Belichtungskorrektur und der ISO-Wert sind also Funktionen, die völlig unabhängig voneinander arbeiten – und so musst du es auch betrachten.
Daher nun die Verständnisfrage an dich, Jörg:
Nun sag mal, welchen ISO-Wert und welche Belichtungskorrektur du vornehmen würdest und warum!
Es handelt sich hier um eine Gegenlichtaufnahme, die vier mal heller sein muss. Die Blende bleibt aufgrund der technischen Eigenschaften des Objektivs bei „4“. Daher verändere ich die Belichtungskorrektur um + 2 (=> vierfache Lichtmenge). Das Bild wird viermal heller, weil sich die Belichtungszeit von 1/60 auf 1/15 erhöht hat (bei immer noch Iso-Wert von 100). Um die angestrebte Belichtungszeit von 1/500 s zu erreichen, muss um die ISO-Zahl erhöht werden und zwar wie folgt: 100 = 1/15 s, 200 = 1/30 s, 400 = 1/60 s, 800 = 1/125 s, 1600 = 1/250 s und letztlich ISO 3200 = 1/500 s. (=> Nach der Aufnahme die Belichtungskorrektut unbedingt wieder auf Null stellen :-)).
Hallo Karsten, vielen Dank für Deine Hilfe und Geduld.
Genau so, Jörg!
Gerne doch. 🙂
Ah, super, danke für die Erklärung. Ich habe schon immer überlegt, wo der Sinn hinter der Funktion ist – seit ich einen dunkelbraunen Hund habe, weiß ich wofür 😉
Haha, ja dafür brauchst du die Korrektur! 🙂 Gern geschrieben. 🙂
Hey, vielen Dank für deine einfache Erklärungen! 🙂 habe aus dieser Reihe 1-4 gelesen. Und es war auch sehr hilfreich, aber ich habe noch ein weiteres Problem: komplett schwarzer Hund..
Wenn ich meinen Hund jetzt zum Beispiel von oben fotografieren möchte mit gelben Blättern rund herum, dann habe ich einen schwarzen „Fleck“ in der Mitte und rundherum helle Farben.. Wie bekomme ich her das perfekte Foto? Vielen Dank schon mal 🙂
LG
Gerne Denise. 🙂
Ich wette, du hast nur gelesen und es nicht praktisch ausprobiert – so funktioniert das nicht! 🙂 Erst beim Tun löst sich mancher Knoten, den man beim „nur-denken“ manchmal nicht loswerden will. 😉
ALso nimm deine Meinung „schwarze Hunde sind aber auch schwierig zu fotografieren“ und wirf sie weg. Statt dessen raus mit Hund un Kamera und dies alles praktisch ausprobiert – dann wird das was. 🙂
Ich freue mich auf einen weiteren Kommentar mit Erfolgsmeldung!
Karsten ich danke dir. Durch die manuelle Belichtungskorrektur gelingen mir Fotos bei Abendlicht (Kunstlicht) von meinem Neffen. Der ist zwei Jahre alt. Meine Kamera zeigt mir Werte von sagen wir mal 2 Sekunden Belichtungszeit. Sage mal einem 2 Jährigen, er soll zwei Sekunden still halten. Um die Zeit zu verkürzen, ohne dass der Sensor ein Bildrauschen durch zu hohe ISO – Werte erfasst, greife ich jetzt einfach auf die Belichtungskorrektur zu und kann damit kürzer belichten. Stimmt diese Schlussfolgerung?
Nein, stimmt nicht. Die Kamera braucht eine gewisse Menge Licht, um ein Foto in der richtigen Helligkeit zu erstellen. Wenn deine Kamera meint, dass dies 2 sec sein sollen. Das musst du erstmal als „einigermaßen passend“ ansehen.
Machst du dann das Foto mit dieser Belichtungszeit und stellst fest, dass es zu hell oder zu dunkel ist, kannst du es mit der manuellen Belichtungskorrektur dunkler oder heller machen.
Ist die Belichtungszeit also zu lang, bleibt dir keine andere Möglichkeit, als entweder
Wenn dann etwas Bildrauschen entsteht, musst du das halt hinnehmen – denn die anderen o.g. Möglichkeiten sind unrealistisch oder haben andere Nachteile. Du darfst dich also entscheiden zwischen Pest, Räude und Cholera. 🙂
Bildrauschen ist aber nicht schlimm, wie du hier und hier lesen kannst.
Ich bin durch Zufall auf deine Seite gestoßen und bin echt begeistert.
Nun ist bei mir auch der Groschen gefallen und ich kann als Anfänger jetzt erst einmal mit der Belichtungskorrektur experimentieren und dabei lernen.
Danke für diesen „sehr gut“ erklärten Vortrag ?
Hallo Bernd, gern geschehen! 🙂
Hallo Karsten, folgende Einstellungen: Nikon D7500, Zeitautomatik und ISO auf Auto. Warum ändert die Kamera nun die ISO und nicht die Belichtungszeit wenn ich die Belichtungskorrektur anwende?
Viele Grüße Renee
Weil deine Kamera schlau ist! 🙂
Sie hat in den ISO-Einstellungen die Kehrwertregel eingebaut. Sollte sie also merken, dass du durch eine Verlängerung der Belichtungszeit das Foto voraussichtlich verwackeln würdest, nimmt sie statt einer längeren Belichtungszeit einfach ein höheres ISO.
Kluge Kamera, nicht?!! 🙂
Okay, hab ich nun kapiert 😉 Vielen Dank für die Antwort. Ich dachte schon ich hätte da was falsch eingestellt. Ist schon manchmal unglaublich wie gut die Kamera „mitdenkt“ :-))
Hey: „It’s not just a camera, it’s a Nikon.“
Quelle
Habe diesen schon etwas älteren Beitrag per Zufall gefunden und gelesen.
Du betonst , dass es wichtiger ist, via Belichtungskorrektur das Foto bei automatischer „Fehlbelichtung“ zu korrigieren als später in einem Programm zur Fotobearbeitung. Aber auch die Belichtungskorrektur kann bei schwierigen Lichtverhältnissen – also sehr starken Hell-Dunkel-Unterschieden – nicht alles „heilen“. Und da fehlt mir der Hinweis, dass es im Zweifelsfall bei der Belichtungskorrektur besser ist, die dunklen Partien eher etwas zu dunkel zu lassen als helle Partien zu hell, da auch das beste Programm in der Fotobearbeitung im hellen Bereich nicht mehr vorhandene Lichtnuancen nicht „herauskitzeln“ kann, während es aus zu dunklen Partien noch sehr viel an – für das menschliche Auge erst mal unsichtbaren – Details hervorzuheben vermag.
Im Teil 1 dieser Artikelserie habe ich auf die Bildkontrolle verwiesen und einen Artikel zum Thema verlinkt. Darin habe ich ausführlich auf das Histogramm verwiesen, wie auch schon an anderen Stellen hier im Blog. Da wird dann klar, dass das Histogramm keinesfalls zu weit nach rechts geraten sollte.
Aber so haben wir diese Info auch nochmal unter diesem Artikel, danke dir. 🙂