StartAllgemeinPerfekt belichten 5 / 5: Kontrast beherrschen und NIE wieder lausige Fotos!

Perfekt belichten 5 / 5: Kontrast beherrschen und NIE wieder lausige Fotos!

Zuletzt aktualisiert am 24. März 2020 von Karsten Kettermann.
Dieser Artikel wird auch weiterhin aktuell gehalten.
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Kontrast beherrschen: Kontraste ziehen sich an. Na klar, ist doch logisch. Weiß jedes Kind! 🙂

Irgendwie hängen sie ja auch zusammen – auf der einen Seite das Schwarz, auf der anderen Seite das Weiß.

Den Unterschied zwischen Schwarz und Weiß nennt man Kontrastumfang. Wenn wir das jetzt mal übertragen auf die Fotografie, dann bedeutet der Kontrastumfang den Unterschied zwischen der hellsten und der dunkelsten Stelle im Bild. Soweit klar?

[alert-announce]Dieser Artikel ist Teil 5 / 5 meiner Blogartikel-Reihe “Perfekt belichten”. Dazu gehören auch diese Artikel:

Ziel dieser Artikelserie ist, dass du unter allen Umständen immer perfekt belichtest. Denn ein perfekt belichtetes Foto ist Grundlage für einfach alles! :-)[/alert-announce]

Kontrast beherrschen
Flaue Kontraste sind unsexy, aber erstmal kein Problem.

Der Kontrastumfang ist bei Motiven mit trübem Licht, zum Beispiel bei Nebel, sehr gering. Das sieht als Foto erst mal recht langweilig aus, denn flaue Kontraste lassen Fotos etwas trist wirken.

Rein technisch ist das jedoch überhaupt gar kein Problem: In der Bildbearbeitung kannst du nämlich den Kontrast ganz leicht steigern. Nur das Abschwächen von Kontrasten funktioniert leider überhaupt nicht – in keiner Software zur Bildbearbeitung!

Deshalb willst du zu hohe Kontraste beherrschen und schon VOR dem Fotografieren vermeiden.

Sobald die Sonne brutal vom Himmel brennt, sieht es schon ganz anders aus: Hier hast du nun sehr hohe Kontraste. Und die musst du meistern!

Das ist manchmal gar nicht so leicht. Denn der Kontrastumfang zwischen der hellsten und der dunkelsten Stelle im Motiv kann durchaus extrem hoch sein. Stell dir eine kleine dunkle Gasse irgendwo in Italien vor, die komplett im Schatten liegt. Und nun richte dein geistiges Auge nach oben, auf dieses kleine weiße Wölkchen im Himmel. Wenn du sowas schon mal gesehen hast, dann wirst du wissen, dass sich deine Augen zuerst einmal an die große Helligkeit dort oben gewöhnen müssen. Deine Augen können das ganz einfach – deine Kamera nicht so ohne weiteres.

Kontrastumfang von Kameras

Die Wiedergabemöglichkeiten des Kontrastumfangs verschiedener Kameras (auch Dynamikumfang genannt) ist unterschiedlich hoch. Es gibt Kameras, die einen besonders hohen Kontrast wiedergeben können, während andere dies nicht schaffen. Das hat leider manchmal auch was mit dem Preis der Kamera zu tun…

Solange der Kontrast nicht hoch ist, kommen auch die Kameras damit klar, die nur einen geringeren Kontrastumfang wiedergeben können.

Doch bei den hohen Kontrasten von Motiven, die ganz besonders von der Sonne verwöhnt werden, ist es manchmal nicht möglich, dass deine Kamera diesen hohen Kontrast beherrschen und wiedergeben kann.

Ich werde nun mal nicht über meine Lieblings-Kameramarke sprechen und ihren besonders hohen Kontrastumfang in den Himmel loben. Denn schließlich hast du dich irgendwann für deine Kamera entschieden und musst nun damit klarkommen.

Und dabei will ich dir helfen. 🙂

Doch bevor ich dir verrate, wie du den Kontrast beherrschen kannst und in den Griff bekommst, möchte ich dir erst mal zeigen was es bedeutet, wenn der Kontrast zu hoch ist.

Kontrast beherrschen: das Problem

Wenn der Kontrast des Motivs höher ist, als die Wiedergabemöglichkeiten deiner Kamera, so werden Teile des Bildes nicht durchgezeichnet. Mit Durchzeichnung meinen Fotografen, dass die Details in diesen Bereichen fehlen.

Fotografiert du also nun ein Motiv mit einem sehr hohen Kontrast, so musst du dich entscheiden, welchen Tod du sterben willst:

kontrast beherrschen

Sind dir die Lichter besonders wichtig (weil du weiße Wolken, eine Waldlichtung oder ein Hochzeitskleid fotografierst), dann könntest du das Foto etwas dunkler belichten und so dafür sorgen, dass die Lichter auf jeden Fall voll durchgezeichnet sind.

Schau dir mal das Beispiel links an: Die Lichtung hinten rechts ist gut durchgezeichnet, du kannst alle Details in diesem hellen Bereich sehen. Dafür saufen aber die Schatten im tiefen Schwarz ab.

Sind dir hingegen die Schatten besonders wichtig, belichtest du das Bild einfach etwas heller, so das die Kontraste nicht im absoluten Schwarz versinken. Auch dafür folgt nun ein Beispiel:

kontrast beherrschen

Deutlich kannst du in der Abbildung rechts erkennen, wie die Schatten nun gut durchgezeichnet sind. Allerdings lassen dafür die Lichter zu wünschen übrig – sie sind “ausgefressen”.

Als ich noch analog fotografierte musste ich dies hinnehmen und mich entscheiden – doof das!

Ausgefressene Lichter sind genauso inakzeptabel, wie abgesoffene Schatten. Beides möchtest du nicht, oder?  Wenn du dich nun fragst, wie du es bewerkstelligt, dass Fotos heller oder dunkler werden, dann lies meinen Artikel über die Manuelle Belichtungskorrektur.

Mit der manuellen Belichtungskorrektur kannst du zwar entweder die Lichter ODER die Schatten korrekt belichten, aber nicht beides.

Also lassen schauen, was du gegen diese hohen Kontraste tun kannst.

Kontrast beherrschen: Die Lösung

Mit der automatischen Kontrastanpassung wurde 2010 eine Funktion in Digitalkameras integriert, die die Qualität deiner Fotos um bis zu 30 % besser macht.

WOW!!!

Eben weil die Kontraste automatisch angepasst werden, gehören ausgefressene Lichter und abgesoffene Schatten der Vergangenheit an. Eine Geilomatik, sozusagen! 🙂

Der Kontrast wird also schon vor der Aufnahme auf die Wiedergabemöglichkeiten deiner Kamera angepasst – perfekt! So musst du nicht später in der Bildbearbeitung die Kontraste anpassen, sondern sie kommen schon von vorneherein perfekt in die Bildbearbeitung. Und so sorgt diese Einstellung einfach für sehr viel bessere Ergebnisse.

Die automatische Kontrastanpassung ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an deiner Kamera schon voreingestellt. Vorausgesetzt, sie wurde nach 2010 produziert. Denn erst ab diesem Jahr gibt es die automatische Kontrastanpassung.

Und wie stellst du sie ein?

Automatische Kontrastanpassung

Du findest die automatische Kontrastanpassung, je nach Hersteller, unter verschiedenen Bezeichnungen:

  • Nikon: ADL
  • Sony: DRO
  • Canon: automatische Belichtungsoptimierung
  • Andere Hersteller: Die meisten kleineren Hersteller bezeichnen diese Funktion meist mit den Worten iDynamic, Kontrast oder Dynamik und irgendwas davor oder dahinter. Wenn du also im Menü deiner Kamera eine Funktion findest, die das Wort Dynamik oder Kontrast enthält, dann ist es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit diese Funktion. Im Zweifel lies in der Bedienungsanleitung nach.
ADL funktion
Bei Nikon kannst du ADL auf Automatik stellen.

Je nach Kamera musst du diese Funktion über das Menü einstellen. Einige Kameras besitzen aber auch ein Schnellmenü (Nikon: i-Taste, Canon: Q-Taste, Sony: Fn-Taste), wo du diese Funktion etwas schneller einstellen kannst.

Hast du die Funktion gefunden, gilt es noch, die richtige Voreinstellung zu wählen. Optimal wäre es, wenn der Hersteller deiner Kamera eine Automatik anbietet. Dann wird automatisch der Kontrast des Motivs auf die Kontrast-Wiedergabemöglichkeiten deines Kamerasensorsensors abgestimmt. Einschalten und vergessen! 🙂

Solltest du an deiner Kamera keine Automatik finden, gibt es meist verschieden starke Einstellungen (z. B. Standard, niedrig, mittel, stark). Perfekt wäre es natürlich, wenn du nun immer die richtige Stärke für jedes Motiv einzeln einstellen würdest. Dazu musst du aber auch die Stärke des Motivkontrasts beurteilen können. Mit sehr viel Erfahrung oder einem externen Belichtungsmesser kein Problem – aber willst du das?! Wenn nicht, kannst du natürlich auch die Einstellung Standard oder Mittel verwenden. Dann musst du aber damit leben können, dass bei einigen Motiven die Kontrastanpassung nicht 100-prozentig eingestellt wird.

Kontrast beherrschen: Was passiert da?

Geheimisvolle Dinge spielen sich in deiner Kamera ab. Lüften wir den Vorhang! 🙂

Vorab noch etwas Hintergrundinfo: Vielleicht weißt du ja schon, dass eine Überbelichtung immer besonders schlimm ist. Kameras produzieren dann besonders schlechte Ergebnisse. Mit Unterbelichtungen können Kameras durchaus sehr viel besser umgehen, weshalb du im Zweifel immer lieber unter- als überbelichten willst.

absichtlich unterbelichtet
Das Original wurde absichtlich um zwei Blenden unterbelichtet. Trotzdem ist noch alles “drin”. Hast du Lust auf ein Rätsel? Dann finde heraus, warum ich hier zwei Blenden unterbelichtet hatte. Die Werte: 50 mm an Vollformat, Blende 2, 1/100 sec, ISO 200.

Diese Tatsache nutzt die automatische Kontrastanpassung: Das Foto wird dunkler belichtet und zwar so viel, damit die hellsten Stellen im Motiv vom Sensor mit voller Durchzeichnung wiedergegeben werden können. Dieses nun eigentlich viel zu dunkle Foto wird innerhalb der Kamera durch eine Bildbearbeitung aufgehellt, aber nur die Schatten. Und zwar so weit, dass die dunkelste Stelle noch in das Histogramm “passt” und voll durchgezeichnet ist.

So wird der Kontrast ganz einfach optimiert, indem Lichter und Schatten nun in die Wiedergabemöglichkeiten deines Sensors passen.

So soll es sein, damit kannst du optimal weiter arbeiten!

Interessierst du dich intensiver für die Auswirkung der Kontrastanpassung in der Bildbearbeitung in Lightroom? Dann lies unbedingt diesen Artikel über das Histogramm.

Kontrast beherrschen: Fazit

Kontraste beherrschen ist also gar nicht schwer. Du musst nur die automatische Kontrastanpassung einschalten, optimalerweise in einer Automatik. Ab diesem Moment kannst du die automatische Kontrastanpassung komplett vergessen und wirst alle Kontraste beherrschen. Du lässt sie einfach immer eingeschaltet. Ich mach’s und wüsste nicht, warum ich sie ausschalten sollte. 🙂

Übrigens: ALLE Fotos, die du von mir in diesem Blog siehst, sind damit gemacht.

Denn egal was passiert, du willst auf jeden Fall immer den Kontrast des Motivs zu 100 % auf deinen Sensor anpassen. Nur dann hast du optimale Ergebnisse, nur dann kannst du davon ausgehen, dass du in der Bildbearbeitung optimal weiter arbeiten kannst.

Und das sorgt für perfekte Fotos!

Hast du noch Fragen? Dann hinterlasse einen Kommentar, du weißt, darüber freue ich mich immer ganz besonders. 🙂

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Mittlerweile gibt es einen Nachtrag zu diesem Artikel.

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Karsten
Karstenhttps://www.karsten-kettermann.com
Ich helfe dir – egal, ob Profi oder Hobbyfotograf – dabei, so zu fotografieren, wie du es dir schon immer vorgestellt und erträumt hast. Ob du also den Einstieg in die Fotografie suchst oder als Fortgeschrittener immer wieder an die gleichen Grenzen stößt: Ich unterstütze dich auf deinem Weg und zeige dir, wie du deine Vision von individueller Fotografie realisieren kannst. Ich habe Fotografie studiert, bin Buchautor für Fotografie und Bildbearbeitung und Fototrainer.
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25 Kommentare

  1. Danke für die umfangreiche Erklärungen! Ich sehe schon, dass ich mich viel mehr mit der Bedienungsanleitung beschäftigen muss 🙂

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

  2. Hallo Karsten hatte mal in einem Buch über die D7 gelesen das man die Tonwert Priorität auf nicht möglich stellen sollte weil sonst der Iso-Bereich erst bei 200 beginnt. Hatte mich mit diesem Punkt bisher noch gar nicht beschäftigt. Werde hier die verschiedenen Einstellungen mal probieren….
    DANKE für deine guten Tipps und Erläuterungen…LG Hans

  3. Hallo Karsten,

    Guter Tipp, glaube ich. Aber: für welches Dateiformat gilt er? Bevor ich ins Handbuch schaue, stelle ich die Frage hier, denn die Antwort ist bestimmt auch für andere Fotografen interessant.
    Was ich meine, gilt der Tipp für JPG und RAW (NEF etc)?
    Könnte ja sein, dass Kameras der neueren Generation auch bei RAW-Bildern von Active D-Lighting profitieren.

    Grüße
    Reiner

    • Das funktioniert sowohl beim JPG als auch beim RAW – zumindest bei meinen Nikons. Heute morgen frisch getestet mit einer D5300.
      Es kann natürlich sein, dass deutlich ältere Kameras oder Marken das so nicht umsetzen. Ein kurzer Test mit 2 Fotos und Vergleich der Histogramme sollte da Klarheit bringen.
      Zur Verdeutlichung habe ich einen weiteren Artikel geschrieben.

      • Hallo, anscheinend wirkt sich die Optimierung komischerweise bei einer Sony a 7r ii nicht auf die RAW Datei aus. Egal ob Dynamic Range Optimization oder HDR (hier werden ja 3 Bilder mit Bracketing geschossen) ausgewählt ist.
        Seltsam, dass Sony ausgerechnet hier anders aufgestellt ist.
        Karsten, wie würdest Du dann den Kontrast bei der Sony beherrschen?
        Schöne Artikelserie auf jeden Fall!

        • Lies auf der Seite meine Antwort zum Kommentar von Reiner Oswald. Und lies den dort verlinkten Artikel.
          Ich würde den gleichen Test machen, den ich verlinkt habe. Dann würde ich genau sehen, was an der Sony passiert.
          Sony baut keine schlechten Kameras, ging aber immer schon in vielerlei Hinsicht andere Wege. Wundert mich, dass dich das wundert. 😉

      • Hallo, ich muss einen Widerspruch einlegen und hoffe, Du kannst ihn auflösen. Laut verschiedener Infos im Netz wirkt sich die Optimierung des Dynamikumfanges nicht auf die RAW Datei aus. Lediglich auf das Thumbbild. Und die RAW Datei wird tendenziell etwas dunkler belichtet. Aber wenn ich die Datei auf dem Rechner habe, sehe ich nichts mehr von der Optimierung. Das ist wohl doch eher für jpeg gedacht.
        Grüße Mathias

  4. Hallo, auch der letzte Teil ist wieder prima erklärt. Meine Kamera ist mehr als zehn Jahre alt, und hat ein prima Standardprogramm mit dem ich sehr zufrieden bin. Vielen Dank für diesen Artikel, ich freue mich immer aufs neue. Gruß Michael

  5. Hallo Karsten. Sehr gut erklärt :-). Ich habe natürlich sofort in meiner Kamera (Sony alpha 68) nach gesehen. Die Funktion heißt hier zwar anders, aber sie ist aktiviert. Und das ist ja das Entscheidene. Du bist ja nun mit Teil 5 am Ende dieser Reihe angekommen. Wird es noch weitere Artikel geben? Ich glaube, dass wir alle hier es sehr begrüßen würden.

    LG
    Jörg

    • Danke, Jörg.
      Natürlich werde ich weiter viele tolle Tipps raushauen. 🙂
      Hast du konkrete Fragen? Ich bin immer interessiert, was meine Leser umtreibt. Dann sende mir deine Frage per EMail, vielleicht wird ja ein neuer Beitrag daraus. 🙂

  6. Guten Abend,

    leider werden nur die gewöhnlichen Bilder besprochen. Zu dem dunstigen Eingangsbild werden leider keine Hinweise gegeben, wie man den Kontrast vor der Aufnahme verbessern kann. Und mit Software kann ich das auch, dazu benötige ich keine Hilfe. Nehme ich aber meine F3, FE, FA oder FM2 was dann?
    Viele Möglichkeiten hat man z.B. bei einer FM2 ja nicht!? An der Blende kann es nicht liegen, daher bleibt nur die Belichtungszeit. Verlängern würde eine Überbelichtung erzeugen, die in der Dunkelkammer korrigiert werden muß. Wäre somit eine Belichtungsverkürzung die einzige Maßnahme?

    • Hallo Hilmar,

      wenn du den Artikel gelesen hast, weißt du ja, dass es mir darum ging, zu hohe Kontraste beherrschbar zu machen. Daher erkläre ich in diesem Beitrag natürlich auch nicht, was bei zu niedrigen Kontrasten zu tun ist.

      Die von dir vorgeschlagene Belichtungsverkürzung macht das Bild nur dunkler. Da müssen wir schon etwas weiter in die Trickkiste greifen! 🙂

      Tatsächlich hast du bei analogen Kameras gar keine Möglichkeit, irgendetwas VOR der Aufnahme am Kontrast einzustellen.
      Allein die Wahl eines mehr oder weniger kontrastreichen Films wäre eine Möglichkeit. Im Farbbereich ergeben Porträtfilme (z.B. Kodak Portra 400) in der Regel deutlich weichere Negative, als härter zeichnende, oft niedrig empfindliche Filme.
      Im SW-Bereich gibt es mehr Möglichkeiten, den Film weicher zu bekommen, z.B. unterschwellige Vorbelichtung oder Ausgleichsentwicklung. Auch eine Hold-Entwicklung kann helfen, sogar bei Farbfilmen.
      Dadurch alle diese Maßnahmen würden Negative oder Dias etwas mehr oder weniger Kontrast aufweisen. Die Auswirkung würde ich aber als sehr eingeschränkt bezeichnen – vor allem im Vergleich zu digitalen Möglichkeiten.

      NACH der Aufnahme sind allerdings weit reichende Möglichkeiten der Kontrastbeeinflussung gegeben. SW-Fotopapiere in verschiedenen Gradationen, Farbpapiere mit unterschiedlichem Kontrast und die Möglichkeiten, mit entsprechender Chemie weiteren Einfluss zu nehmen, kommen da in Frage.

      Das ist dir zu aufwendig? Ja, ist es. Aber wenn du analog die Möglichkeiten der digitalen Fotografie nutzbar machen willst, musst du schon etwas mehr tun.
      Nicht umsonst hat sich die digitale Fotografie so schnell durchgesetzt. Und nicht umsonst machen heute gute Amateure mit 400-€-Kameras bessere Fotos, als früher der analog arbeitenden Profi mit bestem Equipment und viel Knowhow. So ändern sich halt die Zeiten…. 🙂

  7. Hallo Karsten,
    du schreibst und sprichst immer (auch in der Workclass) von der (bei Canon) automatischen Belichtungsoptimierung und wie hilfreich diese sei! Du erwähnst aber nicht, dass diese nur greift, wenn man in JPG fotografiert! Bei RAW-Aufnahmen werden die “Automatiken” nur als Voreinstellung übernommen, wenn man mit der Canon eigenen Software DPP entwickelt!
    PS, Affinity Photo und andere Software berücksicht diese Einstellungen nicht bei RAW-Material und man sieht dann bei der Aufnahme auf dem Kamera-Display eine andere, angepasste Variante als in der Software! Oder liege ich da falsch?
    Liebe Grüße – Jürgen

    • Hallo Jürgen,
      wenn es in der Datei gespeichert ist, muss jede Software es auslesen können, auch beim RAW-Format. Ob die Kontrastanpassung aber in die Datei gespeichert wird, hängt vom Hersteller ab. Der legt fest, ob die Kontrastanpassung nur im JPG mitgespeichert wird oder auch beim RAW.
      Für Nikon habe ich in diesem Artikel nachgewiesen, dass sie in beide Dateiformate eingespeichert wird.
      Ob das nun bei deiner Kamera auch der Fall ist, musst du selbst herausfinden. Verrat mir das Ergebnis!

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