Zuletzt aktualisiert am 31. Juli 2019 von Karsten Kettermann.
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Blitze fotografieren ist gar nicht so schwer. Bevor es losgeht, machen wir uns mal so richtig heiß, ok?! 🙂
Blitze fotografieren: Prolog
Hast du genau hingehört?? Der Sprecher verrät dir ein wichtiges Geheimnis: Er weist darauf hin, wie wichtig es ist genau zu wissen, wo ein Gewitter auftaucht.
Nur dann hast du überhaupt eine Chance, einen Blitz zu fotografieren – oder gar ein ganzes Gewitter.
Bevor du erfährst, wie du den optimalen Standpunkt findest, eine Info vorab:
[alert-announce]Darin ist der Text noch ausführlicher und du findest viele weitere Infos zum Blitz fotografieren und anderen Themen der Nachtfotografie.[/alert-announce]
Im Rahmen meiner Blogreihe über die Nachtfotografie, willst du wahrscheinlich auch noch diese Artikel lesen:
Nachtfotografie Einstellungen: In diesem Artikel liest du, welche Einstellungen du für tolle Blitzfotos nutzen kannst. Naja, im Buch findest du noch viel mehr Tipps und Tricks, die du beim Blitz fotografieren auch noch kennen solltest. 😉

Blitze fotografieren: Per Internet zum Blitz
Unheilvolle, bedrohliche Wolken am Himmel – so ungefähr wird uns in Katastrophenfilmen immer ein heraufziehendes Gewitter angekündigt.
Meistens jagen dann leicht verrückte Wissenschaftler in ihren Autos den Gewitterzellen hinterher, Abenteuer pur.
Hast du auch mal Lust darauf, solch eine Jagd auf ein Gewitter zu machen?
Na klar, sonst würdest du diese Zeilen nicht lesen. Doch wie findest du ein Gewitter? Wie kannst du abschätzen, wann und wo du ein tolles Foto von einem Blitz machen kannst?
Gewitter treten in verschiedenen Formen auf. Es gibt große Gewitterzellen, die sich schnell über eine Region bewegen und dort abregnen. In letzter Zeit treten aber auch immer öfter sehr kleine, dafür aber heftige Superzellen auf. Diese bewegen sich dann eher langsamer.
Doch immer bleibt eine Ungewissheit, wo genau solche Gewitterzellen auftreten. Ein bisschen Glück bei der Vorhersage brauchst du also schon, bevor du deine Kamera packen und auf Blitzjagd gehen kannst.
Optimal wäre es, wenn du frühzeitig vor dem Eintreffen einer Gewitterzelle vor Ort bist und deine ersten Fotos machst. In den meisten Fällen sind nämlich Blitze bereits aus größerer Entfernung sichtbar. Lange bevor der Regen und die oft starken Winde einsetzen, kannst du tolle Fotos der Blitze machen.

Die Voraussetzung dafür ist aber, dass du dich vor dem Gewitter befindest und nicht dahinter. Um diesen Ort und Zeitpunkt optimal anzupassen, kannst du einige Informationsquellen nutzen.
Dabei hilft dir das Internet:
Blitze fotografieren: Schritt eins
Um überhaupt erst mal zu wissen, dass es gewittern könnte, hilft dir natürlich der Wetterbericht im Radio oder im Fernsehen. Werden dort Unwetterwarnungen verkündet, ist das der Startpunkt für die weitere Recherche im Internet.
Zuerst einmal solltest du das Niederschlagsradar aus deiner Region beobachten. Doch Regen allein hilft nicht. Kommt es dann zu einem Gewitter, kannst du zusätzliche Onlinedienste nutzen, um die Blitze recht genau vorherzusagen. Mit etwas Erfahrung kannst du dann ganz gut überschlagen, wo die meisten Blitze entstehen könnten.
An einem Tag, für den ein Gewitter vorausgesagt wird und an dem du Zeit und Gelegenheit hast, ein Gewitter zu fotografieren, checkst du folgende Internetseiten:
- Unwetterwarnungen: Auf dieser Seite kannst du dir die Unwetterwarnungen für deine Gemeinde oder angrenzende Regionen anzeigen lassen.
- Wird dort vor Gewitter gewarnt, schau noch auf der Seite der Unwetterzentrale vorbei, wo genau die Gefahr von Gewittern besteht. Achte auf die Legende, denn nur Bereiche, die Orange, Rot oder pink eingefärbt sind werden sich eignen, um dort Gewitter zu fotografieren.

Blitze fotografieren: Schritt zwei
Blitze in Echtzeit: Auf der Internetseite Blitzortung.org findest du eine Karte mit Blitzen in Echtzeit. Dir werden die Anzahl der Blitze zum aktuellen Zeitpunkt angezeigt.

Hier siehst du auch an unterschiedlichen Farben, vor wie vielen Minuten der Blitz etwa eingeschlagen ist. So kannst du gut erkennen, woher das Gewitter kommt und in welche Richtung es wahrscheinlich zieht. So findest du einen optimalen Standpunkt.
Mit diesen Informationen solltest du entscheiden können, ob es sich lohnt, mit der Kamera loszuziehen. Es gibt zwar niemals Garantien, dass du erfolgreich sein wirst, aber der einzige Weg das herauszufinden ist es, rauszugehen und es auszuprobieren.
Du weißt schon, mein Standardsatz für so etwas:
Gute Fotos sind eine Überwindungsprämie.
Nur so machst du Fotos, die die wenigsten Fotografen in ihrem Archiv haben.
Also rein ins Auto und an den Ort gefahren, wo das Gewitter sich wahrscheinlich in der nächsten Zeit austoben wird.
Blitze fotografieren: Schritt drei

Bist du dann erst einmal unterwegs, willst du die App BlitzAlarm vom Nowcast nutzen, um aktuelle Gewitterzellen und deren voraussichtliche Zugbahnen anzeigen zu lassen.
Die kostenpflichtige App (2,99 €) findest du im AppStore oder bei GooglePlay zum Download. Was dir dort angezeigt wird, sind keine Vorhersagen, sondern in diesem Moment wirklich existierende Gewitterzellen.
Einige nützliche Zusatzfunktionen machen dir die Jagd auf das nächste Gewitter leicht: Es gibt sogar einen Alarmton, wenn sich ein Gewitter in der Nähe befindet. Mit dieser App und einem Auto bist du praktisch immer perfekt vorbereitet, um das nächste Gewitter zu fotografieren.
Mit BlitzAlarm weißt du präzise, wann das Gewitter deinen Standpunkt (in der Abbildung links der blaue Punkt) erreicht. Die roten Flächen markieren den derzeitigen Standort des Gewitters, die Kreise den voraussichtlichen Ort in 10-Minuten-Abständen.
Auch unterwegs kannst du mit einem Smartphone noch mal auf der Internetseite von Blitzortung.org nachsehen, wie die aktuelle Entwicklung verläuft. Das ist zwar nicht so detailliert, wie BlitzAlarm, aber besser als nichts.
Blitze fotografieren: Epilog

Zu wissen, wann und wo du ein Gewitter zu Gesicht .. äähh … vor die Kamera bekommst, ist das A & O der Gewitterfotografie. Mit diesen Tools ist die Wahrscheinlichkeit, einen Blitz zu fotografieren sehr viel größer, als aus dem Fenster zu schauen.
Wie du es kameratechnisch angehst, hast du im Artikel Nachtfotografie Einstellungen gelesen.
Doch ist das nicht auch gefährlich?? Etwas schon. Deshalb pass auf dich auf, du machst das natürlich alles auf eigene Gefahr!!
Wenn du etwas auf Sicherheit bedacht bist, lies mein Buch. Darin gibt es ein ganzes Kapitel mit Sicherheitsratschlägen. Aber nicht so’n Standardquatsch, den du überall findest. Nee, speziell für Fotografen geeignete Tipps und Tricks – der Teufel liegt nämlich im Detail. 🙁
Auch ohne das Buch kannst du diesen Tipp beherzigen und schon mal üben:
Erste Übung für absolute Gewitterfotografie-Einsteiger
Bevor du es draußen versuchst und mit all den Widrigkeiten der Gewitterfotografie zu kämpfen hast, versuch es doch mal vom heimischen Küchenfenster aus. Reinige die Scheibe, stell deine Kamera und Stativ hinter der geschlossenen Fensterscheibe auf und lösche alles Licht im Raum.
Nun kannst du durch das Fenster hindurch völlig wind- und regengeschützt lernen, wie du Blitze fotografierst. Kommst du mit deiner Kamera und der Belichtung gut klar und hast so schon die ersten guten Ergebnisse, kannst du dann ganz problemlos in der „freien Wildbahn“ perfekte Blitzfotos erstellen.
Könnte dann etwa so aussehen, nicht schlecht, oder??

Jetzt bist du dran: Im Sommer geht es wieder los mit der Gewittersaison. Traust du dich??
Falls du noch Fragen hast, hinterlasse sie jetzt im Kommentar.
Ich freu mich drauf. 🙂
Hallo, ich glaube Gewitter und Blitze sind nicht so mein Fall. Aber wer weiß, wenn ich mal in ein Gewitter komme, oder wie Du oben beschrieben hast hinterm Fenster. Kann es ja mal ausprobieren. Gruß Michael
Du, alles kann, nichts muss. Aber wenn, dann weißt du, wie es geht. 🙂
Hallo Karsten, das würde mich schon reizen. Deine Tipps zu den vielen verschiedenen Themen finde ich klasse. Ich möchte viel mehr Zeit für das schöne Hobby haben um alles zu probieren.
Gruß Erna
Na dann: Ran, Erna! 🙂
Zeit hat man doch nie, die muss man sich nehmen – dann hat man sie auch. 😉